Ich bin iM EINsatz: Der Elektrotechnikmeister mit Tauchschein
Ich bin iM EINsatz: Der Elektrotechnikmeister mit Tauchschein
- Datum:
- Ort:
- in See
- Lesedauer:
- 2 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin Michael K., komme aus der Nähe von Kiel und bin 44 Jahre alt. Ich bin seit 2008 in der Marine und fahre seit 2022 auf dem Einsatzgruppenversorger „Bonn“ zur See. Vor meiner Zeit auf dem größten Schiff der deutschen Marine fuhr ich bereits als Elektrotechnikmeister auf U-Booten zur See. Hinzu kommen noch ein paar Jahre, die ich als Ausbilder in der Grundausbildung verbracht habe. Ich bin zusätzlich Tauchereinsatzleiter und Angehöriger der Tauchergruppe an Bord des EGVEinsatzgruppenversorger „Bonn“.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz
Zusammen mit meinen Kameraden aus dem Hauptabschnitt 200, der Schiffstechnik, bin ich unter anderem dafür verantwortlich, dass die elektrotechnische Versorgung in allen Situationen an Bord gewährleistet ist. Zudem unterstütze ich im inneren Gefecht – das bedeutet bei Feuer im Schiff oder bei einem Wassereinbruch – die Schiffssicherungsgruppe.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders
In der Schiffstechnik ist kein Tag wie der andere. In meiner relativ kurzen Zeit an Bord habe ich mir vieles neu aneignen müssen. Zusammen mit dem bereits Erlernten konnte ich auf diese Weise gesamtheitliche Zusammenhänge auf diesem komplexen Schiff verknüpfen. Am besten lernt man im Einsatz über seine Anlagen, also direkt über seine technischen Geräte.
Jeder Tag an Bord ist toll und ich freue mich, Teil des familiären Gefüges an Bord der „Bonn“ zu sein. Ich bin von der Besatzung nach meiner Versetzung sehr offenherzig aufgenommen worden und habe mich schnell integriert gefühlt. Das ist ein tolles Gefühl und bestätigt mich immer wieder darin, mich richtig entschieden zu haben, in die Marine einzutreten und zur See zu fahren.
Das vermisse ich hier am meisten
Die Besatzung ist so etwas wie der Familienersatz. Dennoch fehlen mir meine Frau und unsere beiden Kinder schon sehr. Im Heimathafen Wilhelmshaven bin ich Wochenendpendler und manchmal habe ich das Gefühl, dass die Familie etwas zu kurz kommt. Es ist schwierig, an den Wochenenden die richtige Balance zwischen der Familie, den Freunden und Hobbies zu finden.
Die Kommunikation zur Familie ist während des Einsatzes schon möglich. Ich würde dennoch gerne via Videoanruf öfter meine Kinder und meine Frau sehen, leider gibt die Bandbreite des Betreuungsnetzwerkes maximal die Nachrichten per Messenger her. Es wäre für alle an Bord schöner, wenn das schneller funktionieren würde.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße
Ich wünsche mir weiterhin eine friedliche Einsatzzeit in See und im Anschluss mehr Erholungszeit für die Besatzung. Man merkt dem einen oder anderen schon an, dass der dritte Einsatz in drei aufeinander folgenden Jahren Spuren hinterlässt. Zu Beginn des nächsten Jahres werden wir mit der „Bonn“ in den nächsten Einsatz fahren.
Jetzt freue ich mich aber erst einmal auf meine Familie und meine Freunde in der Heimat.