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Ich bin iM EINsatz: Betreuungsfeldwebel in der OASE

Ich bin iM EINsatz: Betreuungsfeldwebel in der OASE

Datum:
Ort:
Erbil
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Mann in Sportkleidung steht vor einer Mauer, auf der eine Comicfigur beim Basketballspielen abgebildet ist

Sven K. legt Wert darauf, beim Sport einen Ausgleich zum Alltag zu finden

Bundeswehr/Christopher Kürsammer

Ich bin Oberfeldwebel Sven K. und bin Betreuungsfeldwebel der OASE. Dabei handelt es sich um eine gastronomische Betreuungseinrichtung, die als Treffpunkt für die Kontingentangehörigen dient. Sie ist zugleich Ausgangspunkt vielfältiger Freizeitaktivitäten bei Capacity Building Iraq in Erbil.

Im Heimatstandort bin ich als Verpflegungsfeldwebel eingesetzt. Als ausgebildeter Küchenmeister bin ich der Gruppenführer meiner Verpflegungsgruppe. Zusätzlich betreue ich die tägliche Verpflegung im Unteroffizierheim. Auf offiziellen Empfängen und Veranstaltungen repräsentieren wir als Team unsere Stammeinheit. Darüber hinaus unterstütze ich als Schießausbilder unser Simulationszentrum regelmäßig bei der Ausbildung. Dies ist mein erster Auslandseinsatz, von dem ich euch gerne etwas berichten möchte.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz

Ein Soldat steht mit ausgebreiteten Armen in einem großen Raum hinter einem Tisch, auf dem verschiedene Speisen stehen

Mit offenen Armen wird jede Soldatin und jeder Soldat in der Betreuungseinrichtung OASE empfangen

Bundeswehr/Christopher Kürsammer

Ich bin der Betreuungsfeldwebel der OASE  hier in Erbil. Der Alltag ist sehr vielseitig und abwechslungsreich. Noch bevor die OASE öffnet, beginnt mein Tag: Planungen für die nächsten Veranstaltungen, Arbeitsabläufe koordinieren, Wochenangebote kalkulieren. Doch man findet mich nicht nur im Büro, sondern auch hinter dem Tresen, um Getränke auszugeben, oder in der Küche beim Zubereiten von Speisen. Hin und wieder bin ich auch als Kellner an den Tischen, um die Bestellungen aufzunehmen. Dies ist jedoch eher selten der Fall, da bei uns Selbstbedienung gilt. Bei uns an der Kasse kann die Bestellung aufgegeben werden, für Speisen erhält man einen Kassenbon mit einer laufenden Nummer. Sobald das Essen fertig ist, leuchtet an einer LED-Tafel die Nummer auf und man kann sich sein Essen an der Essensausgabe abholen.

Startend mit einem „Welcome, Mam or Sir!“ unserer lokalen Mitarbeitenden, genießen die Gäste verschiedenste Speisen – von Currywurst über Pasta bis hin zum Rumpsteak. Nach dem klassischen Tagesgeschäft in der OASE ist mein Tag noch nicht zu Ende. Es folgt immer erst der Gang durch die Kühlcontainer, um die Bestellungen zu aktualisieren. Trotz meiner Tätigkeit finde ich die Zeit, täglich zum Kraftsporttraining zu gehen – dies ist der passende Ausgleich zu meinem „Gastronomen-Job“.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders

Ein Soldat mit der Außenministerin Annalena Baerbock. Auf dem zweiten Bild macht ein Soldat Liegestütze.

Erinnerungen, die Sven K. nie vergessen wird: der Besuch der Außenministerin Annalena Baerbock

Bundeswehr/PAO Capacity Building Iraq

Ich beginne mit einem Zitat von Generalleutnant Schütt, Befehlshaber des Einsatzführungskommandos: „Sie bieten den Soldatinnen und Soldaten im Einsatz eine Art Wohnzimmer.“ An diesem Zitat messe ich mich und versuche, den Soldatinnen und Soldaten eine Art kulinarische Heimat zu bieten. Wie ich das mache? Ganz einfach, einmal in der Woche gibt es einen „German Table“. An diesem biete ich deutsche Hausmannskost an, zum Beispiel Senfeier, Kohlrouladen oder Spanferkel … Diesen vielfältigen Spielraum bietet mir das gut bestückte Warensortiment aus Deutschland.

Unsere OASE steht auch den multinationalen Kameradinnen und Kameraden zur Verfügung. Somit ist sie ein guter Treffpunkt, um mit anderen Nationen ins Gespräch zu kommen. Daraus hat sich beruflich wie auch privat schon manche Freundschaft ergeben. Wer einmal bei uns war, kommt sehr oft wieder.
Neben dem „German Table“ gibt es wöchentlich das Bibelfrühstück, bei dem ich eng mit dem Standortpfarrer zusammenarbeite. Bisher habe ich von den Kontingentangehörigen sowie von den multinationalen Kameradinnen und Kameraden nur positives Feedback erhalten – was aber nicht bedeutet, dass ich mich nun auf die faule Haut legen werde.

Mein bisheriges Highlight in der OASE war sicherlich der Besuch unserer Außenministerin, Frau Annalena Baerbock. Wann hat man schon die Möglichkeit, der Außenministerin so nahezukommen und sie bewirten zu dürfen?
Nicht unerwähnt lassen möchte ich mein OASE-Team, bestehend aus lokalen Mitarbeitenden – ein sympathisches, eingespieltes Team, das für die Zufriedenheit aller Soldatinnen und Soldaten sorgt.

Das vermisse ich hier am meisten

Wie bei allen längeren Abwesenheiten von zu Hause vermisse ich meine Familie.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße

Für die restliche Einsatzzeit wünsche ich mir weiterhin, dass alle Soldatinnen und Soldaten mit dem Betreuungsangebot in der OASE zufrieden sind. Ich grüße meine Teileinheit zu Hause: „Nachschub rollt!“ Was ich jetzt schon sagen kann: Ich würde jederzeit wieder nach Erbil als Verpflegungsfeldwebel beziehungsweise Betreuungsfeldwebel in die OASE gehen. Ich sende viele Grüße aus Erbil. Auf bald, euer Küchenbulle.

von Sven K.

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