Ich bin iM EINsatz: Libanons Küste von Nord bis Süd
Ich bin iM EINsatz: Libanons Küste von Nord bis Süd
- Datum:
- Ort:
- Jounieh
- Lesedauer:
- 3 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Mein Name ist Oliver B. Ich bin 31 Jahre alt, ledig und komme aus der Kanalstadt Datteln in Nordrhein-Westfalen. Im Jahr 2010 bin ich als einer der letzten Grundwehrdienstleistenden in die Bundeswehr eingetreten. Nach durchlaufener Offiziersausbildung und Studium an der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg bin ich nun Brückenwachoffizier bei F125 Besatzung ALPHA, einer der Besatzungen für die neuen Fregatten der Baden-Württemberg-Klasse in Wilhelmshaven. In meinem ersten Einsatz bin ich im deutschen Einsatzkontingent UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon im Libanon einer der Ausbilder im Naval Equipment and Training Center (NETCNaval Equipment and Training Center) und bereise die Küstenradarstationen des Landes von Arida im Norden bis Naqoura an der Südgrenze zu Israel.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz
Das fünfköpfige Team des NETCNaval Equipment and Training Center arbeitet von Jounieh aus, einer Küstenstadt nördlich von Beirut. Wir begleiten und evaluieren unter anderem taktische Übungen oder solche zur Seenotrettung. Zusätzlich bereiten wir die Übungen in der täglichen Büroarbeit vor und nach. Vor allem in der Jounieh Naval Base und bei den Übungen kommen wir mit den libanesischen Soldatinnen und Soldaten in engen Kontakt. Sie begegnen uns sehr gastfreundlich und die Arbeit macht großen Spaß. Seit meinem Studium der Bildungs- und Erziehungswissenschaften habe ich mich auf eine Tätigkeit, bei der ich selbst ausbilden darf, sehr gefreut.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders
Die Zusammenarbeit mit der libanesischen Marine unterliegt einem stetigen Wandel. Die in den vorherigen Jahren erreichten Ausbildungserfolge werden derzeit evaluiert, auf dem bereits erreichten Stand gehalten und weiter ausgebaut. Im ständigen Dialog mit der libanesischen Marine gilt es, weitere Ausbildungsbedarfe zu identifizieren und bei der Ausgestaltung zu unterstützen. Sprachliche und kulturelle Unterschiede machen diese Prozesse zeitweise herausfordernd. Meinen Beitrag dazu leisten zu dürfen, erfüllt mich mit großer Freude.
Das vermisse ich hier am meisten
Die Lebensverhältnisse im Libanon unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von denen in Deutschland. Diese Einblicke in eine teilweise komplett andere Welt lassen mich die Vorzüge unseres Lebens in Deutschland mehr denn je wertschätzen. Anders als vermutlich die meisten Soldatinnen und Soldaten im Einsatz, vermisse ich jedoch nicht das deutsche Essen, da der Libanon für mich als Vegetarier wunderbare Gerichte im Angebot hat. Wenn ich im Juli aus dem Einsatz zurückkehre, freue ich mich vor allem darauf, meine Freunde und Familie in den Arm nehmen zu können und darauf, wieder frei und flexibel meinen Hobbys nachgehen zu können.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße
Ich wünsche mir, am Ende des Einsatzes sagen zu können, dass die libanesische Marine mit unserer Unterstützung weitere Fortschritte machen konnte. Daran werden wir mit den Soldatinnen und Soldaten vor Ort Tag für Tag arbeiten. Es kommt auf jede und jeden Einzelnen an. Anschließend freue ich mich auf meinen Jahresurlaub und darauffolgend auf eine komplett neue und herausfordernde Aufgabe als Truppenfachlehrer im Fach Führungslehre an der Marineschule Mürwik in Flensburg.