Ich bin iM EINsatz: Operateur vor der Küste des Libanon
Ich bin iM EINsatz: Operateur vor der Küste des Libanon
- Datum:
- Ort:
- in See
- Lesedauer:
- 2 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Moin! Ich bin Kapitänleutnant Kilian M., 32 Jahre alt und Operationsdienstoffizier auf der Korvette „Magdeburg“. Seit mittlerweile 13 Jahren diene ich in der Marine und habe in dieser Zeit viele spannende und eindrucksvolle Verwendungen durchlaufen. Neben den bisherigen Auslandseinsätzen vor der Küste des Libanon und in der Ägäis zählt die fünfmonatige Begleitung einer USUnited States-Flugzeugträgerkampfgruppe als Besatzungsmitglied der Fregatte „Hessen“ zu den prägendsten Erlebnissen in meiner Dienstzeit.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
Als Operationsdienstoffizier bin ich in beratender Funktion für den Kommandanten tätig und leite darüber hinaus eine der beiden Seewachen der Operationszentrale im regulären Seebetrieb. In 6-Stunden-Schichten überwachen wir in zwei kleinen Teams mithilfe der Radaranlagen und optischen Sensoren den See- und Luftraum vor der Küste des Libanon, um Waffenschmuggel zu verhindern.
Als überaus reizvoll empfinde ich, dass alle einsatzrelevanten Informationen in der Operationszentrale zusammenlaufen und man deshalb immer mittendrin im Geschehen ist. Neben der engen Zusammenarbeit mit der Brücke zum Zweck einer optimalen Positionierung des eigenen Schiffes gehört insbesondere die Zusammenarbeit und Koordinierung mit den internationalen Einheiten des maritimen Verbandes zu meinem Aufgabenbereich.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Das Besondere an dieser Tätigkeit an Bord ist, dass man als Teamleiter große gestalterische Handlungsspielräume hat, beispielsweise beim Planen und Durchführen von gemeinsamen Übungen im internationalen Rahmen. Diese Zusammenarbeit ist sehr spannend, weil man mit den Kameradinnen und Kameraden anderer Nationen im regen Austausch steht und somit auch immer wieder neue Perspektiven kennenlernt.
Darüber hinaus ist das Teamwork innerhalb unseres kleinen Spezialistenteams herausragend. Alle im Team tragen professionell zur Auftragserfüllung bei und verlieren auch in zähen Phasen, zum Beispiel bei Schlafmangel oder zum Teil eintönigen Tätigkeiten, nicht ihre Motivation und ihren Humor.
Das vermisse ich hier am meisten.
Zum ersten Mal werde ich in diesem Jahr das Weihnachtsfest im Einsatz mit meinen Kameradinnen und Kameraden verbringen. Die Adventszeit in der Heimat und alles, was Weihnachten ausmacht, werde ich definitiv vermissen. Dazu gehört für mich unter anderem: Freunde treffen, ein Erfurter „Schnittchen“ anschneiden – dabei handelt es sich um einen Weihnachtsstollen – und schließlich unterm Weihnachtsbaum zur Ruhe kommen.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Ich grüße meine Partnerin, Freunde und Familie. Danke, dass ihr in der Heimat die Stellung haltet. Bleibt in diesen schwierigen Zeiten gesund – wir sehen uns bald wieder!