Ich bin iM EINsatz: Der Waffenoptiker in Mali

Ich bin iM EINsatz: Der Waffenoptiker in Mali

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
2 MIN

Von Afrika bis zum Kosovo, auf zwei Weltmeeren und in Afghanistan: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten unsere Soldaten täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Mein Einsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat in einem Arbeitscontainer

Stabsunteroffizier Ralf L. in seiner „Kabine"

Bundeswehr / Guido Ritter

Ich bin Stabsunteroffizier Ralf L., 30 Jahre jung. Seit 2009 bin ich Soldat. Zuerst war ich in Havelberg stationiert und bin 2015 nach Burg gewechselt. Ich bin aufgewachsen nahe der „Lutherstadt“ Wittenberg. Bisher war ich in Afghanistan und in Mali im Einsatz. Dies hier ist mein dritter Auslandseinsatz als Elektronikmechaniker-Unteroffizier.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein Soldat repariert ein Gerät

Stabsunteroffizier Ralf L. zerlegt ein Nachtsehgerät an seinem Arbeitsplatz

Bundeswehr / Guido Ritter

Ich bin hier bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali im Camp Castor als Elektronikmechaniker-Unteroffizier in der Optronik-Instandsetzung eingesetzt. Meine Aufgabe ist es, Nachtseh- und, Wärmebildgeräte, Laserlichtmodule sowie Laserentfernungsmesser zu überprüfen, zu reparieren und zu justieren. Der Arbeitsraum, die „Kabine“, ist nicht sehr groß. Es sind keine zwei Quadratmeter. Vor Missionen oder Operationen justiere und überprüfe ich die Geräte, damit sie draußen im Einsatz perfekt funktionieren. Nach den Außeneinsätzen werden sie dann gereinigt und repariert. All das, was der Nutzer nicht selbständig durchführen kann oder darf, erledige ich. Gerade der sehr feine Staub setzt sich in den Geräten ab und der muss raus.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Ein Soldat arbeitet an einem Gewehr.

Ralf L. justiert ein Laserlichtmodul am Gewehr G36

Bundeswehr / Guido Ritter

Ich überprüfe und repariere hier im Einsatz in Mali die verschiedensten Waffen. Ich bin so zu sagen „einer für alle“. Dabei lerne ich natürlich viele Kameraden kennen, denen ich weiterhelfen kann.

Das vermisse ich hier am meisten.

Ein Soldat in einem Arbeitscontainer

Ralf L. ist es hier etwas zu eng. Nicht mal zwei Quadratmeter hat sein Arbeitsplatz

Bundeswehr / Guido Ritter

Ich vermisse meine Familie und den Freundeskreis. Etwas Freiraum, etwas mehr Privatsphäre würde mir hier guttun. Man hängt hier doch schon sehr eng zusammen. Eine schöne Pizza oder einen Döner wäre mal eine tolle Abwechslung. Freitags geht’s normalerweise zur freiwilligen Feuerwehr. Die Übungen mit den Feuerwehrkameraden fehlen mir genauso, wie samstags das Fußballspielen bei meinem Dorfverein. Und wenn es „nur“ beim Zuschauen ist.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Ein Soldat schießt mit einer Pistole

Ralf L. beim Schießen auf einer Schießbahn bei Gao

Bundeswehr / Guido Ritter

Ich möchte zunächst gesund nach Deutschland zurückkehren. Ich werde sofort auf Wohnungssuche im Umkreis von Magdeburg gehen. Das steht an erster Stelle. Sollte mir das gelingen, würde ich danach gerne eine Busreise durch die USA machen. Ich grüße meine Familie, meinen Freundeskreis, die freiwillige Feuerwehr und die SG Blau-Weiß sowie meine Einheit, die 4.Kompanie des Logistikbataillons 171.


von Ralf L.

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