Ich bin iM EINsatz: Für die Mobilität in Jordanien und im Irak zuständig
Ich bin iM EINsatz: Für die Mobilität in Jordanien und im Irak zuständig
- Datum:
- Ort:
- Al-Asrak
- Lesedauer:
- 4 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin Andreas J., 55 Jahre alt und als ziviler Teamleiter des Force Mobility Centers (FMC) hier im Einsatz. Mit meinen grauen Haaren befinde ich mich hier sicherlich in der Seniorenliga. Ich bin Vater von drei Töchtern und Großvater von einem Enkel. Seit dem Gründungsjahr des BwFuhrparkSERVICE 2002 bin ich mit dabei. Anfangs war ich Teamleiter der Aufnahmeteams, später wurde ich Mobilitätsberater im Produkt- und Konfigurationsmanagement. Seit etwa 14 Jahren bin ich Mobilitätsberater in den neuen Bundesländern. Mein Einsatz bei Counter Daesh / Capacity Building Iraq ist nicht mein erster. Ich war bereits bei ISAFInternational Security Assistance Force in Afghanistan, bei KFORKosovo Force in Kosovo, im litauischen Šiauliai, etwa als es um die Bereitstellung von Sonderfahrzeugen ging, und habe in der Türkei zwischen Trabzon – der „Blauen Platte“ an der Schwarzmeerküste – und der deutschen PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Einheit in Kahramanmaras wechselseitig unterstützt.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
Seit Juni 2020 bin ich hier in Al-Asrak Teamleiter des FMC. Von unserem vierköpfigen Team sind immer mindestens zwei im Einsatz.
Der BwFuhrparkSERVICE stellt dem Deutschen Einsatzkontingent bei Counter Daesh / Capacity Building Iraq handelsübliche Fahrzeuge unterschiedlichster Art zur Verfügung. Als Teamleiter verantworte ich zusammen mit meinen Kollegen die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge in Al-Asrak, Erbil und Katar. Neben administrativen Tätigkeiten, zum Beispiel der Einsatzplanung der Mitarbeiter und einer ständigen Rufbereitschaft, führe ich auch Mitarbeitergespräche. Natürlich bin ich auch im Tagesgeschäft eingebunden.
Ich erstelle täglich die Aufträge für die monatlichen Checks, anfallende Reparaturen oder Inspektionen an unseren Fahrzeugen. Außerdem bestelle ich gegebenenfalls Ersatzteile und Verbrauchsmaterialien. Letztlich muss ich auch alles dokumentieren. Dazu gehört, dass ich mich regelmäßig mit unseren externen Lieferanten in Amman, der Hauptstadt von Jordanien, abstimme.
Durch unsere umfangreiche und technisch-versierte Betreuung aller Fahrzeuge vor Ort können wir Ausfälle auf ein Minimum reduzieren und nahezu jedes technische Problem lösen. Als Mobilitätsdienstleister unterstützen wir den Einsatz im Hintergrund. Es ist für mich immer wieder sehr spannend, als Zivilist in einem militärischen Umfeld zu arbeiten.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Für mich ist die Bewerbung für eine Auslandsverwendung immer eine willkommene Gelegenheit, neue Berufs- und Lebenserfahrungen zu sammeln. Da heißt es, rauskommen aus der Komfortzone in Deutschland, raus aus dem Büro oder dem Besprechungsraum. Im Einsatz kann ich die berufliche Perspektive wechseln: von der Beratung der Mobiltäts-/Fuhrparkbeauftragten in den Einheiten und Verbänden im Grundbetrieb bis hin zu dem Punkt, an dem die Mobilität real genutzt wird, etwa im Einsatz.
Eine Herausforderung ist die relativ lange Lieferzeit für Ersatzteile aus Deutschland. Das kann unter Umständen dazu führen, dass sich die Instandsetzung oder Reparatur der Fahrzeuge verlängert. Auch haben wir mit den ortsüblichen Begebenheiten zu kämpfen, welche die Fahrzeuge einfach im höheren Maße belasten als zu Hause. Unter anderem die Temperaturen und die Staubbelastung führen dazu, dass Filter öfter gewechselt werden müssen, damit die Fahrzeuge einsatzbereit bleiben.
Gleiches gilt für die Fahrzeuge, die wir hier vor Ort anmieten und dem Kontingent zur Verfügung stellen. Auch diese Fahrzeuge werden nach Anlieferung vor einer Übergabe an den Nutzer eingehend technisch unter die Lupe genommen. Bei regelmäßigen Abstimmungen mit unseren externen Partnern geben wir natürlich stets ein Feedback über unsere Erfahrungen mit den angemieteten Fahrzeugen. Die Zuverlässigkeit erhöht sich durch diese Gespräche merklich und auch der Zustand der angelieferten Fahrzeuge verbessert sich kontinuierlich.
Das vermisse ich hier am meisten.
In den Force Mobility Centern haben wir einen sehr guten Rhythmus. Wir werden für ein Jahr, von Januar bis Dezember, in das jeweilige Einsatzgebiet versetzt. Allerdings sind wir immer im Wechsel – acht Wochen im Einsatz, vier Wochen zu Hause – eingesetzt. So lassen sich Familie und Beruf ganz gut vereinbaren und wir müssen auf lieb gewonnene Sachen zu Hause nicht so lange verzichten. Meine Familie und ich freuen uns aber trotzdem über jede Heimkehr.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
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Vor allem die hohe Einsatzbereitschaft unserer Fahrzeuge ist mir hier sehr wichtig. Daher haben wir gemeinsam bereits die Planung aller Maßnahmen bis einschließlich Januar 2022 abgeschlossen – Wartungen, Monatschecks und dergleichen. Alles in Abstimmung mit dem Fahrzeugverantwortlichen im Einsatzkontingent. Gedanklich bereite ich mich bereits auf den Februar nächsten Jahres vor, wenn ich wieder meiner Tätigkeit als Mobilitätsberater in Deutschland nachgehe. Doch bevor es soweit ist, werde ich im Januar 2022 noch einmal für eine Woche zur Übergabe an meinen Nachfolger herkommen. Das ist die Gelegenheit, mich bei allen nochmal für die tolle Zusammenarbeit zu bedanken. Es war für mich wieder eine prägende Zeit, von der ich in meiner weiteren Arbeit zu Hause als Mobilitätsberater erneut profitieren kann.