Gefechtsstand

Führung rund um die Uhr

Führung rund um die Uhr

Datum:
Ort:
Rukla
Lesedauer:
2 MIN

Bevor die eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup in Litauen mehrere Großübungen startete, baute die 13. Rotation erstmalig ihren beweglichen Gefechtsstand in Rukla auf. Dabei ging es nicht nur um das Optimieren der Abläufe. Auch das Layout des Gefechtsstandes wurde durch den Kommandeur der eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup und seinen Chef des Stabes überprüft.

In einem Arbeitsraum sitzt ein Soldat vor einem Rechner und bearbeitet Daten.

In den Zellen werden die Informationen verarbeitet und weitergeleitet, um sie anschließend für die Lagebewertung zusammenzufassen

Bundeswehr/Markus Mader

Gefechtsstände sind die Führungszentrale militärischer Verbände im Gefecht. Sie stellen die Führungsfähigkeit der Einheit oder des Verbandes jederzeit sicher. Damit sie rund um die Uhr besetzt sind, arbeitet das Personal dort im Schichtdienst. Ein Gefechtsstand besteht aus mehreren Gefechtsstandzellen, in denen Teile eines Fachgebietes bearbeitet werden. Ergänzen sich die Aufgaben mehrerer Zellen, werden diese als Zentralen bezeichnet.
Genau wie die Kampfkompanien verschiebt auch der Gefechtsstand regelmäßig seine Position. Um während der häufigen Gefechtsstandwechsel jederzeit die Arbeitsbereitschaft gewährleisten zu können, müssen bei den Soldatinnen und Soldaten alle Handgriffe sitzen. Auch auf das richtige Material kommt es dabei an. Hier gilt die Faustregel: so viel wie nötig, so wenig wie möglich und genug von allem. Ordnung ist dabei das halbe Leben. Dieses Motto gilt auch für die Konzeption des Gefechtsstandes. Alles hat seinen Platz: die Anordnung der Zellen, die Karte auf dem Lagebrett, die Sprechtafel auf Augenhöhe der Funkenden.
Für den Ernstfall ist diese exakte Vorbereitung unerlässlich. Viele Fragen sind dabei zu klären. Passen die Lagebretter hinein, sobald das Zelt aufgebaut wurde? Ist die Stromversorgung sichergestellt? Muss das Zelt gegebenenfalls beheizt werden? Im winterlichen Litauen ein wichtiger Aspekt, denn auch die genutzte ITInformationstechnik-Infrastruktur benötigt Mindesttemperaturen, um arbeitsfähig zu sein. Ansonsten „frieren“ Bildschirme ein und sind nicht mehr nutzbar. Bei all diesen Punkten gilt als oberste Priorität: Die Führungsfähigkeit muss jederzeit gewährleistet sein. Unerlässlich ist dafür die Zuarbeit der einzelnen Zellen, um ein Gesamtlagebild erstellen zu können. Nur so können im Falle eines laufenden Gefechtes die richtigen Entscheidungen getroffen werden.

Üben für den Ernstfall

Zwei Parabolantennen sind in einer abgesperrten Zone aufgebaut.

Verbindungen sind die Grundlage der Gefechtsstände. Sie müssen jederzeit gehalten werden können.

Bundeswehr/Markus Mader

Der Aufbau und die Überprüfung des Gefechtsstandes sind nur die ersten Schritte. Während der derzeitig stattfindenden Gefechtsstandübung wird die eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup aus der beweglichen Befehlsstelle, bestehend aus dem vorwärtigen und rückwärtigen Gefechtsstand, im Wechsel und über mehrere Tage hinweg geführt. Jeder dieser Gefechtsstände wird dabei mehrfach „springen“. Das heißt, seinen Betrieb an den aufgebauten Gefechtsstand übergeben und den Führungsbetrieb einstellen. Danach wird der Gefechtsstand abgebaut. Er wechselt seine Position, um an anderer Stelle die Führungsfähigkeit wiederherzustellen. Und das alles möglichst schnell!
Trotz des hohen Tempos dürfen keine Fehler passieren. Bei der Verlegung von A nach B sowie dem Auf- und Abbau muss sich das Personal mit seinem Material auch gegen Aufklärung jeglicher Art schützen – insbesondere optische Aufklärung zu Land und aus der Luft sowie gegen elektronische Aufklärungsmittel. Letztere sind in Litauen bereits heute Teil des täglichen Dienstbetriebs. Hier gilt es, entsprechende Maßnahmen zu treffen. Auch mögliche Störversuche müssen abgewehrt werden.

von Markus  Mader

Mehr zum Thema