Das Bord-Einsatz-Team in Aktion
Das Bord-Einsatz-Team in Aktion
- Datum:
- Ort:
- in See
- Lesedauer:
- 3 MIN
Auf der Fregatte „Baden-Württemberg“ ist das Bord-Einsatz-Team, kurz: BET, nicht wegzudenken. Im Ernstfall sichern diese Spezialisierten Kräfte Schiffe oder Schiffsrouten zu Wasser. Dafür werden verschiedene Szenarien während des laufenden UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Einsatzes auf hoher See trainiert.
„Übung macht den Meister“: So lautet ein bekanntes Sprichwort. Diese Weisheit gilt auch im militärischen Alltag des BET der Fregatte „Baden-Württemberg“. Damit bei diesem jeder Handgriff sitzt, gilt es, die Abläufe und Verfahren zu üben – angepasst an die möglichen Szenarien.
Dazu durchlaufen die Spezialisierten Kräfte bereits im Vorfeld eines jeden Einsatzes die entsprechende Ausbildung im Heimatland. So findet der Großteil der Ausbildung am Standort Eckernförde statt. Um danach den Anforderungen des Einsatzes gerecht zu werden und sich mit den Umwelteinflüssen vertraut zu machen, erfolgen zusätzliche Übungen im Einsatzgebiet im östlichen Mittelmeer. Zu diesem Zweck sieht man eines der vier Einsatzboote der Fregatte „Baden-Württemberg“ in voller Aktion.
Längsseitsgehen in Fahrt
„Boarding“ nennt man den Vorgang, der jetzt auf dem Trainingsplan steht. Bei der heutigen Trainingseinheit ist man zuerst bemüht, so nah wie möglich an das zu betretende Schiff heranzukommen. Um dabei nach Möglichkeit unerkannt zu bleiben, muss die Annäherung zügig ablaufen. Hierfür kommt ein spezielles Boot zum Einsatz. „Buster“ nennt sich das Einsatzboot, welches bis zu 15 Soldatinnen und Soldaten samt Ausrüstung transportieren kann. Dabei ist es gerade einmal zehn Meter lang. Dieses Festrumpfschlauchboot kann Geschwindigkeiten von über 35 Knoten erreichen. Umgerechnet entspricht dies fast 65 Kilometer pro Stunde. Zur Crew gehören dabei drei Soldaten, deren Hauptaufgabe in der taktischen Steuerung des Bootes liegt.
Sich aus der Ferne anzunähern, ist gerade bei schlechtem Wetter mit hohem Wellengang eine Herausforderung. Jetzt waren die Wellen bei überwiegend blauem Himmel und geringer Windstärke aber flach. Dann kommt der „Buster“ längsseits an das Schiff. Der nächste Schritt beginnt.
Alle Mann an Bord
Ziel des Trainings ist jetzt das Einspielen jener Abläufe und Verfahren, die zum Betreten eines Schiffes notwendig sind. Unter den Blicken des eingesetzten Ausbilders erfolgt das Aufentern entlang der Außenleiter der Fregatte „Baden-Württemberg“. Dabei kommt der Absicherung des Vorhabens eine ebenso wichtige Bedeutung zu. An Deck sichern sich die Soldaten vor möglichen Gefahren gegenseitig ab. Um sich gegen Angreifer verteidigen zu können, hält das Team zum Eigenschutz verschiedene Schusswaffen bereit. Nach und nach gelangen die Soldaten an Bord. Lediglich die Fahrbesatzung des „Busters“ verbleibt auf dem schnellen Einsatzboot.
Geschafft – Auftrag erfüllt
Um das Ausbildungsziel zu erreichen, müssen die Soldaten unter gegenseitiger Absicherung an Bord gelangen. Allen eingesetzten Soldaten gelingt dies mühelos. Der Ausbilder, der die Aktion beobachtet, ist zufrieden. Das Team hat gemeinsam die Herausforderung auf hoher See gemeistert – und unter Beweis gestellt, dass sich das monatelange Training im Vorfeld des Einsatzes gelohnt hat. Nachfolgende Schritte zur Überprüfung des Schiffes – es könnte jetzt zum Beispiel eine Durchsuchung folgen – werden sicherlich beim kommenden Training auf dem Plan stehen.
Die Fregatte „Baden-Württemberg“ befindet sich aktuell im östlichen Mittelmeer auf ihrem ersten Einsatz. Im Rahmen der Mission UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon überwacht sie zusammen mit Schiffen anderer Nationen den Seeraum vor der Küste des Libanon. Zum Auftrag der Maritime Task Force (MTFMaritime Task Force) gehört es, den Waffenschmuggel über See in den Libanon zu unterbinden. Die Schiffe und Boote der UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon MTFMaritime Task Force operieren in einem Gebiet, das mit einer Ausdehnung von etwa 200 mal 80 Kilometer in etwa so groß wie Schleswig-Holstein ist.