Freezing Winds 23

Die maritime Speerspitze der NATO nimmt an Übung vor Finnland teil

Die maritime Speerspitze der NATO nimmt an Übung vor Finnland teil

Datum:
Ort:
in See
Lesedauer:
3 MIN

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Dienstag, der 22. November: Zunächst nahmen die Frauen und Männer an Bord der NATO-Einheiten an der Einführungsveranstaltung teil – und schon ging’s los. Die Schiffe und Boote liefen aus dem Hafen von Turku aus. Finnland führte die Übung Freezing Winds 23 in der nördlichen Ostsee und im Golf von Finnland. Der Name der Übung war gut gewählt.

Sicht über den Bug eines Schiffes auf den verschneiten Hafen. Zwei Soldaten auf dem Oberdeck.

Die Task Group.01 und der Nato-Minenabwehrverband Task Group.03 im Hafen von Turku

Bundeswehr/Christian Kloecking

Im letzten Jahr nahm die Very High Readiness Joint Task Force (Maritime) der NATO, kurz: VJTF (M)Very High Joint Readiness Task Force (Maritime), zum ersten Mal an der Übung teil. Die diesjährige Übung 
Freezing Winds 23 war indes die erste Großübung, die von Finnland in seiner neuen Rolle als NATO-Mitglied geführt wurde. An der vom 20. bis 30. November durchgeführten maritimen Verteidigungsübung haben insgesamt 29 Überwassereinheiten teilgenommen.

Zudem beteiligten sich Amphibische Einheiten aus Finnland, Schweden, den USA, dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden, Deutschland, Polen, Belgien und Lettland. Außerdem trugen finnische und amerikanische Kampfflugzeuge sowie ein französischer Seefernaufklärer zum Gelingen der Übung bei.

Erste Großübung mit Finnland als NATO-Mitglied

In der Nock einer Fregatte stehen zwei Soldaten in Gefechtsausrüstung am Maschinengewehr. Im Hintergrund ein weiteres Schiff.

Überwasserabwehrübung mit Einsatz der Oberdeckswaffen

Bundeswehr/Christian Kloecking

Neben der Task Group .01 nahm ebenfalls die Task Group .03, einer der beiden ständigen Minenabwehrverbände der NATO, an der Übung teil. Die Teilnahme der Hälfte der maritimen Speerspitze der NATO unterstreicht den hohen Stellenwert der gemeinsamen Ausbildung. Auch die Fähigkeit zur Zusammenarbeit innerhalb der NATO und mit ihren Partnern wurde unter Beweis gestellt.

Das Ziel der Übung im Finnischen Meerbusen sowie im Finnischen Archipel? Das Proben von Marineoperationen im Rahmen gemeinsamer Verteidigung an der finnischen Küste und in der Ostsee. Der Schwerpunkt der Übung war, die Landung eines Amphibischen Verbandes an der Küste Finnlands zu verhindern. Für die teilnehmenden Einheiten lag der Fokus insbesondere auf der gemeinsamen Abwehr von Bedrohungen aus der Luft sowie darin, Überwasser-Seegefechtsübungen zu bewältigen. Ein weiterer Schwerpunkt: den freien Zugang zur Hohen See gewährleisten und somit Handelswege gegenüber jeglicher Form von Bedrohung absichern.

Dem Wetter trotzen

Ein Soldat steht in der Nock. Es schneit und der Soldat ist bis auf die Augen vermummt.

Freezing Winds war nicht nur der Name der Übung, sondern auch frostige Realität an Oberdeck

Bundeswehr/Christian Kloecking

Das Szenario der Übung bot den Einheiten die Gelegenheit, ihre operativen Fähigkeiten sowohl als Einheit als auch im Verband zu verbessern. Die Wetterbedingungen in der nördlichen Ostsee zu dieser Jahreszeit stellten dabei eine besondere Herausforderung dar. Nicht nur Seegang und Wind beeinflussten die Übungsanteile, sondern auch Kälte und Schneefälle.

Wetterbedingungen und Übungsverlauf verlangten von den Besatzungen an Bord der Einheiten ein hohes Maß an Flexibilität und Professionalität. Trotz der erschwerten Bedingungen konnte die Zusammenarbeit innerhalb der Einsatzgruppe weiter gestärkt werden. So kann sie künftig jeglichen Herausforderungen im Rahmen der kollektiven Verteidigung Rechnung tragen.

Präsenz zeigen

Das Vorschiff einer Fregatte mit dem RAM-Launcher.

Die Fregatte „Hessen“ während einer Flugabwehrübung

Bundeswehr/Christian Kloecking
Eine Fregatte fährt neben einem Tanker und wird über einen Schlauch betankt.

Übung unter erschwerten Bedingungen: Seeversorgung bei eisigen Temperaturen

Bundeswehr/Christian Kloecking

Die vier Einsatzgruppen bilden das Kernstück der maritimen Fähigkeiten der VJTFVery High Readiness Joint Task Force . Sie stellen eine kontinuierliche maritime Fähigkeit zum Durchführen von NATO-Missionen über das gesamte Spektrum von Operationen hinweg bereit. Die Kampfgruppen demonstrieren Solidarität und stärken die Beziehungen zwischen den alliierten Seestreitkräften. Da sich die Gruppen immer in höchster Bereitschaft befinden, bieten sie der Allianz ein Mittel, um sofort zu reagieren. Und weil Seestreitkräfte keine Überflug- oder Transitrechte benötigen, kann man sie jederzeit an jedem Krisenherd einsetzen.

Die Task Group .01 untersteht derzeit dem Kommando des deutschen Flottillenadmirals Thorsten Marx. Sein Flaggschiff ist die Fregatte „Hessen“. Daneben beteiligt sich die deutsche Marine mit dem Tanker „Spessart“ an der Task Group. Komplettiert wird der VJTF (M)Very High Joint Readiness Task Force (Maritime)-Beitrag durch das Minenjagdboot „Bad Bevensen“.

von Falk Zaplo

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