Der Schützenpanzer Puma an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke
Der Schützenpanzer Puma an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke
- Datum:
- Ort:
- Lešť
- Lesedauer:
- 3 MIN
Unzählige Container in verschiedenen Anordnungen säumen die geschotterten Wege des umzäunten Geländes im Süden der Slowakei. Darin befinden sich Gefechtsstand, Waffenkammer, Stab, Feldpost, Küche und Unterkünfte. Zahlreiche militärische Fahrzeuge sind daneben abgestellt. Antennen recken sich in den Himmel. Generatoren summen. Auf einem Platz am Rande des Areals stehen Panzer.
Das dumpfe Grollen eines leistungsstarken Motors ist zu hören. Ein Schützenpanzer Puma rollt langsam aus dem Tor in Richtung Übungsplatz Lešť. Seit mehr als drei Monaten sind die Angehörigen des Panzergrenadierlehrbataillons 92 und des Versorgungsbataillons 141 nun im Camp Šimákov laz.
Unter der Führung von Oberstleutnant Ricardo Woyth Sanchez sind die Grenadiere und Logistiker Teil des deutschen Kontingentes der multinationalen enhanced Vigilance Activities (eVAenhanced Vigilance Activities) Battlegroup Slovakia der NATONorth Atlantic Treaty Organization.
Die Bundeswehr stellt zusammen mit der Führungsnation Tschechien, der Slowakei, Slowenien und den USA die Kräfte dieser Battlegroup. Deren Auftrag ist streng defensiv. Sie alle stehen dort, um Konflikte vom Bündnisgebiet fernzuhalten, schützen slowakisches Staatsgebiet und schrecken potenzielle Aggressoren glaubhaft ab. Die multinationale Präsenz dient der NATONorth Atlantic Treaty Organization als Rückversicherung an der Ostflanke.
Gute Leute muss man haben
Dem deutschen Kontingent mit seinen knapp 300 Angehörigen gehören neben den Grenadieren und den Logistikern auch Kräfte des Informationstechnikbataillons 292 aus Dillingen an der Donau, aus dem Sanitätsdienst der Bundeswehr sowie der Streitkräftebasis an. Sie alle sind Bestandteil der multinationalen Battlegroup und seit ihrem Eintreffen im Dezember in den Verband eingebunden. Nach Jägern, Gebirgsjägern und Panzertruppe wird nach der fünften Rotation mit den Panzergrenadieren aus Munster der Auftrag des Deutschen Heeres in der Slowakei enden.
Die Zusammenarbeit mit den anderen Nationen verlief von Anfang an reibungslos. Hierdurch bieten sich tagtäglich nicht nur sehr gute Ausbildungsmöglichkeiten. Es herrscht auch ein reger, unkomplizierter Austausch und ein stets vertrauensvolles Miteinander. Ein großer Gewinn für alle.
Auch der Schützenpanzer Puma hat bislang alle Herausforderungen, die an ihn gestellt wurden, gemeistert. Die zahllosen Hügel und tiefen Fahrspuren zeigen es: Die Bodenbeschaffenheiten und das Geländeprofil des Übungsplatzes Lešť verlangen vor allem den Kraftfahrerinnen und -fahrern, den Kommandanten und dem eingesetzten Material vieles ab.
Kontingentführer Woyth Sanchez zieht deshalb bereits jetzt ein positives Fazit: „Der Puma bewährt sich im Einsatz noch besser als erwartet. Es ist ein hochfunktionales Waffensystem. Und besonders hier in diesem schwierigen Terrain ist Kette dem Rad überlegen. Während sich Radfahrzeuge des Öfteren festfahren, tun unsere Panzer das nicht. Obendrein sind wir weiterhin konsequent in unserer Ausbildung und im technischen Dienst. Dies und unsere gute Vorbereitung in Deutschland sind der Garant für die hohe Einsatzbereitschaft der Pumas.“
Mit stolzem Blick nach vorne
Auch in den kommenden Monaten soll die Integration des deutschen Kontingentes in die multinationale Battlegroup fortgesetzt und die Ausbildung auf Zug-, Kompanie- und Bataillonsebene weiter vertieft werden. Ziel ist die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Überprüfungsübung aller Teile in den letzten Apriltagen. Ende Mai endet der operative Auftrag. Danach folgt der Abbau des Feldlagers Šimákov laz und die Rückverlegung nach Deutschland. Ende Juni wird der Einsatz für den Großteil der Soldatinnen und Soldaten des Panzergrenadierlehrbataillons 92 schließlich beendet sein. Dann übernimmt die spanische Armee den Platz der Bundeswehr in der Slowakei.
Auf die Frage, worauf er in der ersten Zeit seines Kontingentes rückblickend besonders stolz sei, antwortet Woyth Sanchez mit einem zufriedenen Lächeln: „Auf mein Team! Auf meine Soldaten! Und das schließt wirklich jeden Einzelnen mit ein. Unser Kontingent ist ein kleiner verschworener Haufen, der hier vor Ort Beachtliches leistet. Gemeinsam haben wir den Schützenpanzer Puma erstmals in einen Auslandseinsatz gebracht. Und das mit bislang großem Erfolg. Auch darauf bin ich als Kommandeur des ältesten Panzergrenadierbataillons der Bundeswehr sehr stolz.“