eVAenhanced Vigilance Activities-Einsatzkontingent

Rückverlegung per Bahntransport nach Deutschland beginnt

Rückverlegung per Bahntransport nach Deutschland beginnt

Datum:
Ort:
Lešť
Lesedauer:
3 MIN

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Nach mehr als sechs Monaten beginnt für das fünfte deutsche Einsatzkontingent bei der eVAenhanced Vigilance Activities-Battlegroup die Rückverlegung von Personal und Material aus der Slowakei nach Deutschland. Die Schützenpanzer Puma, die Bergepanzer sowie die geschützten und ungeschützten Radfahrzeuge der Bundeswehr werden mit der Bahn nach Deutschland transportiert: Insgesamt drei Bahntransporte stehen in den kommenden Wochen an.

Ein slowakischer Soldat desinfiziert einen Schützenpanzer Puma mithilfe eines Hochdruckreinigers

Um nicht versehentlich virale Bestandteile der Afrikanischen Schweinepest nach Deutschland einzuschleppen, wird mit ameisensäurehaltiger Lösung eine Tierseuchenprophylaxe durchgeführt

Bundeswehr/Florian Kruth

Mit dem Abschluss der letzten Übungsvorhaben endet die Einsatzzeit des fünften Kontingents der Bundeswehr in der Slowakei. Für die deutschen Kräfte der eVAenhanced Vigilance Activities-Battlegroup stand zunächst eine gründliche technische Inspizierung der Fahrzeuge auf dem Plan – dafür sorgten in den vergangenen Wochen die Besatzungen der Schützenpanzer Puma sowie aller anderen Großfahrzeuge. Zudem prüften die Soldatinnen und Soldaten, ob alle zum Fahrzeug gehörenden Anbau- und Zusatzteile vollzählig sind. Eine weitere Notwendigkeit: Vor dem Verlassen des Übungsplatzes musste an jedem Fahrzeug eine Tierseuchenprophylaxe (TSPTierseuchenprophylaxe) erfolgen. Dabei unterstützten die slowakischen Kräfte der Military Health Command Armed Forces of Slovak Republic unter Aufsicht eines Militärveterinärs. Anschließend stellten die Besatzungen ihre Schützenpanzer und Lkw auf der Abstellfläche „Area 185“ ab – um das nächste Mal erst wieder am Morgen der Bahnverladung einzusteigen.

Straßenmarsch zum Verladebahnhof

Der verantwortliche Verladeoffizier teilt die insgesamt 20 Großfahrzeuge in drei Marschgruppen ein. Unter den Fahrzeugen befinden sich sechs Schützenpanzer Puma, drei GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer und vier ATF Dingo. Als Erstes sind die Radfahrzeuge der Panzergrenadierkompanie an der Reihe, gefolgt von den Radfahrzeugen der Versorgungsstaffel. Zuletzt sind die Schützenpanzer und Bergepanzer dran. Alle drei Marschgruppen werden durch die Militärpolizei der Battlegroup – deutsche Feldjäger – sowie ihre Amtskollegen aus Tschechien, der Slowakei, Spanien und Slowenien begleitet.

Die zwölf Kilometer lange Strecke vom Feldlager zum Verladebahnhof verläuft über Orts- und Zubringerstraßen sowie durch zwei kleinere Ortschaften. Kreuzungen oder nicht einsehbare Stellen wurden durch die Militärpolizei oder die örtliche Polizei zeitweise gesperrt. Um den Verkehr nicht vollständig zu stauen, wurden die Marschgruppen mit zeitlichen Abständen geplant, sodass der zivile Verkehr in der Zwischenzeit freie Fahrt hatte. So können die Sperrungen punktuell und für nur wenige Minuten durchgeführt werden. Die Bevölkerung nimmt dies ohne sichtbare Verärgerung zur Kenntnis – dazu tragen vor allem die tschechischen und slowakischen Verkehrsposten bei, die den direkten Kontakt zu den Autofahrerinnen und -fahrern suchten.

Zentimeterarbeit auf der Rampe

Zwei Soldaten zeigen per Handzeichen einen Abstand an, einer steht auf einem Waggon mit Schützenpanzern

Die schweren Schützenpanzer Puma müssen exakt verladen werden: Ein Soldat des Logistikzentrums der Bundeswehr zeigt dem Einweiser den genauen Abstand an. Dieser gibt die Info per Handzeichen an den Fahrer weiter.

Bundeswehr/Florian Kruth

Auf dem Gelände des Bahnhofs geht es dann darum, die einzelnen Fahrzeuge gemäß Bezeichnung und Kennzeichen korrekt aufzustellen. Die Aufstellung wurde im Vorfeld mit den zuständigen Behörden der jeweiligen Länder geklärt, durch welche die Bahn fahren soll. Planmäßig rollt das erste Kraftfahrzeug, ein Lkw 15t mil hümS, auf die Rampe. Diese bietet im Vergleich zu den kommenden Tiefbettwaggons noch ausreichend Platz zum bequemen Rangieren. Die Waggons stehen dicht an dicht gereiht.

Die ersten Fahrzeuge müssen bis ganz zum Ende durchfahren, denn dort befinden sich die noch breiteren Kettenfahrzeuge. An den Seiten sind jeweils 15 Zentimeter Platz, sodass die Kraftfahrer der Radfahrzeuge es verhältnismäßig leicht haben. Dennoch werden sie von einem Einweiser genau angeleitet, wie sie zu lenken haben oder wo anzuhalten ist. Die Kraftfahrer der Schützenpanzer Puma müssen hingegen äußerst präzise manövrieren, denn sie haben nicht mehr als drei Zentimeter zum Rand. Hier kommt ihnen ihre Erfahrung zugute.

Bevor die Verzurrung und Verkeilung der Fahrzeuge erfolgen kann, müssen diese exakt mittig auf ihrem Waggon stehen. Dazu wird ganz genau gemessen und gegebenenfalls neu positioniert, ehe der Wagenmeister sein Einverständnis gibt. Vom Beginn des Straßenmarsches bis zur Befestigung des letzten Schützenpanzers und der Abnahme durch das Bahnpersonal sind sechs Stunden vergangen. Der Zug wird wie geplant seine Fahrt Richtung Deutschland beginnen.

  • Ein Soldat im Gespräch mit einer Soldatin, daneben Schützenpanzer Puma

    Was ist bei der Verladung des Schützenpanzers Puma auf die Bahnwaggons zu beachten? Im Gespräch mit einer Soldatin weist der Kontingentführer auf die Besonderheiten hin.

    Bundeswehr/Florian Kruth
  • Ein Soldat in Warnweste gibt einem Lkw Handzeichen. Dieser fährt auf einen Eisenbahnwaggon.

    Das erste Fahrzeug bei der Auffahrt auf die Bahnwaggons ist ein Lkw vom Typ MAN TGS. Der Einweiser zeigt dem Fahrer Lenkbewegungen und Halt-Zeichen an, da er freie Sicht auf den Untergrund und die Ränder hat.

    Bundeswehr/Florian Kruth
  • Drei Soldaten stehen auf einem Bahngelände und unterhalten sich, im Hintergrund mehrere Waggons mit Militärfahrzeugen

    Der Feldjägerführer tauscht sich mit dem Verladeoffizier über den Ablauf und Fortgang der Verladung aus. Hinsichtlich Absicherung und Begleitung von Großfahrzeugen müssen die Informationen bei allen identisch sein.

    Bundeswehr/Florian Kruth
  • Ein Soldat mit Helm und Warnweste misst den Abstand der Ketten zum Rand der Bahnwaggons

    Bei jedem Fahrzeug, besonders beim Schützenpanzer Puma, muss der äußere Abstand der Ketten zum Rand der Waggons nachgemessen werden. Die Ketten dürfen nur wenige Zentimeter pro Seite überstehen.

    Bundeswehr/Florian Kruth
  • Ein Soldat mit Helm und Warnweste bringt einen Kettenkeil genau unterhalb der Laufrollen eines Pumas an

    Damit die Schützenpanzer Puma fest auf dem Waggon stehen, werden die Keile genau ausgerichtet und abgelegt. Der Fahrer wird im Anschluss auf den Keil fahren, damit dieser fest im Waggon sitzen bleibt.

    Bundeswehr/Florian Kruth
  • Ein Soldat legt einen Keil unter einen geländegängigen Lkw

    Die ungeschützten Radfahrzeuge werden mit Keilen auf beiden Seiten der Reifen gesichert. Die Keile können in dafür vorgesehene Bohrungen eingesetzt werden.

    Bundeswehr/Florian Kruth
  • Zwei Soldaten befestigen ein GTK Boxer mit Ketten am Bahnwaggon

    Die schweren GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer werden mit Ketten an den Waggons verzurrt und gesichert. Die Fahrzeugbesatzung führt das selbst durch. Die Handgriffe sitzen, sodass dies nur wenige Minuten pro Fahrzeug dauert. Parallel wird das nächste Fahrzeug auf dem …

    Bundeswehr/Florian Kruth
  • Aus der Luft betrachtet stehen alle 20 Fahrzeuge auf den Bahnwaggons

    Nach sechs Stunden sind alle Fahrzeuge verzurrt beziehungsweise verkeilt. Die Bahn ist bereit zur Abfahrt.

    Bundeswehr/Florian Kruth
von Florian Kruth

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