Erste Waffeneinsätze der Fregatte „Hessen“ im Einsatz
Erste Waffeneinsätze der Fregatte „Hessen“ im Einsatz
- Datum:
- Ort:
- Rotes Meer
- Lesedauer:
- 2 MIN
Die europäisch geführte Operation EUNAVFOREuropean Union Naval Force Aspides soll den Schutz der Schiffe auf einer der wichtigsten internationalen Handelsrouten gegen Angriffe der Huthi-Milizen aus dem Jemen gewährleisten. Die dafür eingesetzte Fregatte der Deutschen Marine hat nun erstmals ihre Bordwaffen eingesetzt.
Am 23. Februar 2024 hat der Deutsche Bundestag beschlossen, die Fregatte „Hessen“ in den Einsatz zu EUNAVFOREuropean Union Naval Force Aspides zu entsenden. Die Operation leistet mit der deutschen Beteiligung einen wichtigen Beitrag, um Schiffe im Operationsgebiet des südlichen Roten Meeres und Bab al-Mandab vor Beschuss mit Flugkörpern und Drohnen sowie vor Kaperversuchen mittels Helikopter oder Booten zu schützen.
Erste Waffeneinsätze
Am 26. Februar 2024 wurde durch die Fregatte eine Drohne mit Lenkflugkörpern bekämpft. Alle Kriterien für die Bekämpfung waren erfüllt: Die Drohne befand sich im direkten Anflug ohne eine Freund-Feind-Kennung. Die Entscheidung zur Bekämpfung erfolgte in enger Koordination mit den im Seegebiet stehenden verbündeten Einheiten und den entsprechenden Befehlsstellen. Die Flugkörper konnten nicht ins Ziel gebracht werden. Dies ist nach Erstbewertung auf einen technischen Fehler an Bord der Fregatte zurückzuführen. Der Fehler wurde rasch identifiziert und konnte unmittelbar behoben werden. Defizite in der Wirkungskette des eingesetzten Waffensystems bestehen nicht.
Am Folgetag, dem 27. Februar 2024, patrouillierte die „Hessen“ im südlichen Roten Meer in der ihr zugewiesenen Region. Gegen 20 Uhr mitteleuropäischer Zeit erfasste sie eine unbemannte Drohne. Kurz darauf wurde diese erfolgreich bekämpft. Rund eine Viertelstunde später erfasste die Fregatte eine zweite Drohne, die sich im Anflug auf das Schiff befand. Diese wurde ebenfalls erfolgreich bekämpft.
Informationen aus dem Einsatzgebiet sind sensibel
Sicherheit von Schiff und Besatzung stehen im Vordergrund. Das verpflichtet zu einem besonders behutsamen Umgang mit sensiblen Informationen über die Fregatte „Hessen“ und deren Einsatz. Das war in den letzten Tagen nicht immer der Fall. Jedes Detail wird durch mögliche gegnerische Akteure in der Region mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ausgewertet und für zukünftige Angriffsstrategien genutzt.
Munitionsversorgung
Die Fregatte „Hessen“ hat den Einsatz mit einem auf die Bedrohungslage angepassten Waffenmix mit einem Munitionsbestand von 100 Prozent begonnen. Die Nachversorgung mit Munition im Einsatz erfolgt in Abhängigkeit vom tatsächlichen Munitionsbedarf der Einheit.
Flugabwehrfähigkeit der Fregatte international anerkannt
Unsere Verbündeten der USUnited States Navy haben so viel Vertrauen in die Deutsche Marine und ihren Fähigkeiten, dass sie der Fregatte „Hessen“ im Jahr 2022 die Verantwortung für die gesamte Verbandsflugabwehr und Luftraumkoordination zum Schutz einer ihrer Flugzeugträgerkampfgruppen übertragen haben.