Erkundung in Atrush: Deutsche Kampfmittelbeseitiger im Nodirak

Erkundung in Atrush: Deutsche Kampfmittelbeseitiger im Nodirak

Datum:
Ort:
Atrush
Lesedauer:
2 MIN

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Im Nordirak suchen deutsche Kampfmittelabwehrkräfte, das Atrush Training Center der Peshmerga, nach Blindgängern ab. Die Area war nach einem Unfall Anfang des Jahres vorsorglich gesperrt worden.

Deutsche Kräfte unterstützen die multinationalen Partner

Vier Soldaten laufen nebeneinander über das Feld. Im Hintergrund erstreckt sich eine Bergkette

Das gesamte Gelände wird von den Experten im Einsatz abgesucht

Bundeswehr/Steffen Claus

Die Kampfmittelabwehrkräfte im deutschen Kontingent haben nicht nur den Auftrag, Ausbildungsanlagen die durch die Bundeswehr im Irak genutzt werden, auf Blindgänger zu untersuchen und diese dann zu beseitigen, sondern auch bei Bedarf andere Partnernationen zu unterstützen.

Ein erster Überblick über den Einsatzauftrag

Ein Soldat steht im Gelände und deutet mit dem Finger auf eine Stelle am Boden

Vorsicht wenn der Kampfmittelbeseitiger im Einsatz auf eine Stelle deutet

Bundeswehr/Steffen Claus

Um sich ein erstes Bild vom Gelände und den Gegebenheiten vor Ort zu verschaffen, führten die Kampfmittelabwehr-Experten zunächst eine Vorerkundung durch. Ziel ist festzustellen, ob das Gelände eine Suche mit den zur Verfügung stehenden Mitteln überhaupt erlaubt. Hierzu fährt das Team, begleitet von Sanitätskräften, zweieinhalb Stunden von Erbil zum Atrush Training Center.

Erste Funde bestätigen die Vermutungen

Ein Blindgänger explodiert. Schwarzer Rauch steigt auf

Der gefundene Blindgänger wird durch die deutschen Soldaten vor Ort beseitigt

Bundeswehr/Steffen Claus

Bei der ersten Begehung des Bereichs können bereits Schlussfolgerungen zur vorherigen Nutzung gezogen werden. Während auf Schießbahn zwei und drei nur Überreste von Handwaffenmunition gefunden werden, offenbaren Splitter im Zielgebiet von Schießbahn fünf, dass diese auch von Kampfhubschraubern zum Schießtraining genutzt wurde. Hier findet der Trupp neben Fragmenten einer 70mm Rakete auch einen 30mm Blindgänger, der aus der Bordkanone eines Kampfhubschraubers stammen könnte. Diese Fundstücke werden unmittelbar vor Ort durch die deutschen Kräfte gesprengt.

Zurück in Atrush

Vier Soldaten stehen auf einem Hügel. Im Hintergrund erstreckt sich ein Tal

Bevor die Suchkette den nächsten Streifen absucht, wird der Anfang mit Farbspray markiert

Bundeswehr/Steffen Claus

Mit den Ergebnissen der Vorerkundung kann zügig eine mehrtägige Absuche der Schießbahnen zwei und drei geplant werden. Nach Absprachen mit den Partnern, kehren die Kampfmittelabwehrkräfte und die Sanitäter nach Atrush zurück. Sofort beginnen die beiden Teams, bestehend aus je einem Kampfmittelbeseitiger und einem weiteren Soldaten, den Suchbereich im karstigen Gelände zu markieren. Im Anschluss kann unmittelbar mit der Absuche begonnen werden. Bis zum späten Nachmittag konnten zwei Drittel des vorgesehenen Bereichs abgesucht werden.



Keine explosivstoffhaltige Munition

Am Morgen des zweiten Tages wird die Absuche fortgesetzt, bis zum Mittag kann Schießbahn drei vollständig abgesucht werden. Fazit der anstrengenden Suchtage: Keine explosivstoffhaltige Munition oder Hinweise darauf. Stattdessen Rauchgranaten und Übungsmunition verschiedener Herkunft. Mit diesem Ergebnis kann durch die Kampfmittelbeseitigungskräfte dann nach Rückkehr ins Feldlager in Erbil der Abschlussbericht erstellt werden. Der Freigabe der Schießbahn für Übungs- und Ausbildungsvorhaben steht nun nichts mehr im Weg.


von Steffen Claus

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