Zeitdruck und Hochleistung

Einsatzbereitschaftsüberprüfung der Flugabwehr in der Slowakei

Einsatzbereitschaftsüberprüfung der Flugabwehr in der Slowakei

Datum:
Ort:
Sliac
Lesedauer:
3 MIN

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Die Alpha-Staffel der Air Missile Defense Task Force in Sliač sichert mit dem Flugabwehrraketensystem PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target den slowakischen Luftraum. Zur Verstärkung wird die Bravo-Staffel alarmiert. Unter den wachsamen Augen eines ausgewählten Bewerterteams steht nun die Überprüfung ihrer Einsatzbereitschaft an – die Operational Readiness Evaluation (OREOperational Readiness Evaluation).

Ein Soldat mit Helm, Gehörschutz, Sonnenbrille und Sicherungsseilen lächelt, im Hintergrund Fahrzeuge

Helm, Gehörschutz, Sicherungsseile: Zu den NATO-Vorgaben einer OREOperational Readiness Evaluation gehören auch absichernde Maßnahmen der Soldatinnen und Soldaten.

Bundeswehr/Hauke Meier

Bei einer OREOperational Readiness Evaluation werden die NATO-Standards für den schnellen, fehlerfreien und vor allem sicheren Aufbau des hochmobilen Flugabwehrraketensystems PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target mit seinen Startgeräten, dem Radar und weiteren Komponenten überprüft. Im Tagesdienst der Heimat wird jede PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Staffel ungefähr sechs Mal im Halbjahr evaluiert. Das hält die Truppe nicht nur einsatzbereit, sondern fördert auch die korrekte Umsetzung der NATO-Vorschriften und Verfahren. Auch in der Slowakei werden diese regelmäßig kontrolliert, wenn auch unter veränderten Bedingungen. Hier richtet sich der Fokus darauf, die Systeme untereinander richtig anzuschließen und zu vernetzen, da diese bereits in ihrer vorbereiteten Stellung stehen. Zentraler Knotenpunkt einer jeden Flugabwehrraketenstaffel ist das „Dreigestirn“. Hier muss jeder Handgriff sitzen, um schnellstmöglich einsatzbereit zu sein und den Auftrag zur Luftverteidigung fehlerfrei erfüllen zu können.

Engagement Control Station

Aus drei werde eins: Anschluss des „Dreigestirns“

Ein Soldat klemmt eines von drei großen sichtbaren Kabeln an das Radarsystem

Bei einer OREOperational Readiness Evaluation sind Sicherheit und Geschwindigkeit gefragt. Bei groben Sicherheitsverstößen muss die OREOperational Readiness Evaluation wiederholt werden.

Bundeswehr/Hauke Meier

Das „Dreigestirn“ besteht aus dem Radar, einem Stromerzeuger und einem Feuerleitstand, der sogenannten Engagement Control Station (ECSEngagement Control Station). Bevor diese Systeme untereinander vernetzt werden, erdet die zweiköpfige Crew alle drei Komponenten. Danach verkabelt sie die unterarmdicken Stromkabel am Radar, um dieses mit dem Stromerzeuger zu verbinden. Erst danach schaltet der Bediener am Stromerzeugungsaggregat den Strom von einem der beiden darauf befindlichen Generatoren ein. Der andere Generator dient als Reserve und springt ein, falls der erste ausfällt. Wichtig ist in dieser Phase des Aufbaus daher, dass beide Generatoren betriebsbereit sind.

Positionierung des Radars

Ein Soldat im braun-grünen Combat-Shirt steht am Vermessungsgerät hinter einer Stacheldrahtrolle

Die Vermessung des Geländes und der Position des Radars sind entscheidend, um die Möglichkeiten des Radars voll auszuschöpfen

Bundeswehr/Hauke Meier

Nachdem das Radar auf Hydraulikstützen fixiert wird, vermessen zwei Erkundungssoldaten manuell seine exakte Position und Ausrichtung. Hierbei handelt es sich um eine bewährte und notwendige Absicherungsmethode, falls die Satellitenpositionsbestimmung einmal ausfallen sollte. Entsprechend sind regelmäßige Übungen auch in diesem Tätigkeitsbereich essenziell. Mit ihrer Arbeit sorgen die Erkunder dafür, dass die Radarantenne so genau wie möglich ausgerichtet wird, um beim späteren Betrieb optimal einsatzbereit zu sein. Zudem muss die Messung schnellstmöglich erfolgen, da die Bediener im Gefechtsstand die Positionswerte benötigen, um das Waffensystem PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target zu programmieren.

Aufbau der Funkverbindung

Eine weitere zweiköpfige Crew bereitet zeitgleich den Feuerleitstand ECSEngagement Control Station vor. Hier muss neben der Stromversorgung und der Datenanbindung auch die Funkverbindung sichergestellt werden. Dabei handelt es sich um eine Tätigkeit mit Absturzgefahr: Die Funkantennen auf dem Dach werden nur mit entsprechendem Sicherungsgeschirr angebracht. Gerade bei Nachtübungen kann sich solch eine Maßnahme als unbezahlbar für Leib und Leben der Soldatinnen und Soldaten erweisen. Im Anschluss an die Vorbereitungen am Feuerleitstand richten die Soldaten die Radarantenne aus, doch hierfür muss die Radarcrew noch die entsprechenden Vorbereitungen treffen.

Ausrichtung der Augen und Ohren

Ein Soldat hockt gesichert auf dem Radargerät und befestigt ein grünes Abstrahlsicherungszelt

Bei blauem Himmel wird die Radarschutzabdeckung ausgebreitet und auf dem Dach des Radargerätes fixiert

Bundeswehr/Hauke Meier

Zunächst öffnet das Radarpersonal die Belüftungsklappen und entriegelt die 360-Grad-Drehvorrichtung. Nun wird die Antenne in fünf Metern Höhe weiter vorbereitet, ebenfalls mit Absicherungsmaßnahmen. Im nächsten Schritt bringt ein Soldat der Crew die Radarwarnleuchte an. Da sich Flugabwehrraketenstellungen aufgrund ihrer hohen Reichweite zumeist deutlich hinter den Konfliktlinien befinden, wirkt diese Lichtquelle auch nicht den Tarnmaßnahmen entgegen. Die Antenne wird nun vollends aufgerichtet.

Wenn alles geschafft ist, ist man geschafft

Aus dem bereits aufgebauten Feuerleitstand heraus richtet das taktische Personal zu guter Letzt das Radar in Bedrohungsrichtung aus. Zudem stellt es die Verbindung zu den Startgeräten mit den darauf befindlichen Lenkflugkörpern her. Alle weiteren Komponenten gehen verschlüsselt ans Netz, die Bediener des Gefechtsstandes prüfen die Verbindung: Das Flugabwehrsystem PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target ist nun einsatzbereit. Die Einsatzbereitschaftsüberprüfung war erfolgreich, die NATO-Standards wurden eingehalten und die Prüfer sind zufrieden.

von Hauke Meier

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