Waffentechniker im Einsatz in der Ägäis

Waffentechniker im Einsatz in der Ägäis

Datum:
Ort:
in See
Lesedauer:
2 MIN

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In Filmen werden Torpedos mit purer Muskelkraft in das Torpedorohr verfrachtet und schwere Granaten durch das Schiff transportiert. Sämtliche Geschütze an Bord werden in Windeseile mit allem, was zur Hand ist, beladen. Auf einem modernen Kriegsschiff der Deutschen Marine sieht das nicht mehr ganz so aus. Wie es stattdessen heutzutage gehandhabt wird, zeigen die Waffentechniker der Fregatte „Schleswig-Holstein“, indem sie einen Einblick in ihre Arbeit geben.

Die Fregatte „Schleswig-Holstein“ fährt auf dem Wasser, im Vordergrund das Geschütz, im Hintergrund fährt ein weiteres Schiff

Das 76-mm-Geschütz auf der Back der Fregatte „Schleswig-Holstein“

Bundeswehr/Sören Kleen

Torpedos werden mittlerweile nicht mehr durch reine Muskelkraft von Hand, sondern mittels eines Kranes, der durch Druckluft betrieben wird, innerhalb des Schiffes transportiert. Sollte es hier zu einem Ausfall kommen, müssen die Soldatinnen  und Soldaten jedoch wieder ran und anpacken.
Flugkörper verlassen innerhalb eines Bruchteils von Sekunden das Schiff und fliegen meilenweit Richtung Ziel, vollautomatische Geschütze geben mehr als 1.700 Schuss pro Minute ab: Der Fortschritt hat auch auf See Einzug gehalten. Da sind schwere Granaten von mehr als 400 Kilogramm pro Stück – wie auf den alten Schlachtschiffen üblich – mittlerweile fehl am Platz und nicht mehr zeitgemäß.

Das komplette Waffenspektrum

Der vordere Teil eines Schiffes auf See

Die Flugkörper starten aus modernen Abschussgeräten

Bundeswehr/Maria Klimm

Die Soldatinnen und Soldaten der Waffentechnik sind für den Betrieb, die Instandhaltung und Reparatur aller Waffenanlagen an Bord verantwortlich. Hinzu kommen der sichere Umgang und die Lagerung von Munition für alle Waffen an Bord: von der kleinen Patrone für die Pistole über Granaten zur Abwehr von Kampfschwimmern bis hin zur Signalmunition und Munition für das Hauptgeschütz OTO Melara mit einem Kaliber von 76 mm. Die Torpedos und komplexen Flugkörper werden regelmäßig überprüft und sind ständig einsatzbereit.

Bei der Arbeit ist stets volle Konzentration gefordert, da beim Umgang mit Waffen und Munition immer Vorsicht geboten ist, ein gewisses Risiko sollte stets berücksichtigt werden. Die Waffentechnik arbeitet eng mit dem Abschnitt Führungsmitteltechnik (Sensoren und Fernmeldeanlagen) zusammen, um den effektiven und sicheren Einsatz sämtlicher Waffensysteme zu gewährleisten.

Waffen und Sensoren – ein perfektes Zusammenspiel

Ein Soldat mit Helm und einem Gewehr im Anschlag

Das MG5 wird durch die Waffentechnik gewartet

Bundeswehr/Stefan Wendt

Auf einem Kriegsschiff gibt es Sensoren, die dem Schiff ein ständiges Luft- und Seelagebild liefern. Werden hier Kontakte wie Flugzeuge oder Schiffe als feindlich eingestuft, kommen die Effektoren zum Zuge. Die Bekämpfung des Gegners erfolgt dann mit den verschiedenen bordeigenen Waffen: Turm 76 mm, dem Vertical Launch System (VLS) zum Abschuss von Flugkörpern, den an Bord befindlichen Torpedos, dem Marineleichtgeschütz 27 mm oder dem schweren Maschinengewehr (sMGschweres Maschinengewehr), um nur einige Effektoren zu erwähnen.

Außerdem sind die Kameraden   der Waffentechnik damit beauftragt, jedes Besatzungsmitglied im sicheren Umgang mit MG, G36, Pistole sowie der an Bord befindlichen pyrotechnischen Signalmunition auszubilden. Im Notfall muss jeder in der Lage sein, die Mittel sicher und gezielt einsetzen zu können. Der Hauptabschnitt der Führungsmittel- und Waffentechnik an Bord einer Fregatte ist es, der aus dem Schiff erst ein Kriegsschiff macht.

von Dennis Hofmann

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