Libanon: Alles im Blick bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon

Libanon: Alles im Blick bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon

Datum:
Ort:
Naqoura
Lesedauer:
2 MIN

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Spieß zu sein bedeutet, eine Arbeit mit großer Verantwortung auszuführen. Im Auslandseinsatz sind weitere wichtige Kompetenzen gefragt: Beim Aufbau eines Kontingentes in einer VN-Liegenschaft sind Frauen und Männer mit starken Nerven und einem besonderen Organisationstalent gefragt. Genau so einer ist Stabsbootsmann Andreas M.

Der Spieß reicht Urkunden an den Kommandeur weiter, neben den Soldaten ein Tisch, im Hintergrund ein Haus

Als rechte Hand des Kommandeurs im Einsatz: hier bei der Verleihung von Auszeichnungen im Kontingent

Bundeswehr/Tim Gabrys

Normalerweise befindet sich der Arbeitsplatz von Stabsbootsmann Andreas M. in der Hansekaserne in Rostock, genauer gesagt: im Marinekommando. Dort arbeitet er in der Abteilung Personal, Ausbildung und Organisation. Seit Anfang Januar ist er Kompaniefeldwebel im Hauptquartier der Maritime Task Force bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon.
„Der Anfang hier in Naqoura gestaltete sich zunächst sehr schwierig. COVID-19Coronavirus Disease 2019 hat alles komplizierter gemacht, beispielsweise das Organisieren von Unterkünften und Büroräumen im multinationalen Rahmen für 30 weitere Soldatinnen und Soldaten. Hinzu kommt immer wieder das Beantragen von Isolationsunterkünften – eine große Herausforderung. Und es allen recht zu machen ist bekanntermaßen leider unmöglich”, berichtet der Kompaniefeldwebel.

Kein Tag gleicht dem anderen

Der Spieß arbeitet am Computer. Vor ihm auf dem Schreibtisch liegen viele Papiere

Goldene Kordel über der rechten Schulter: Daran können alle den Spieß schnell erkennen

Bundeswehr/Tim Gabrys

Fast wöchentlich muss die isolierte Unterbringung der Neuankömmlinge organisiert werden und ständig gibt es Personaländerungen für nationale und internationale Stellen. Hinzu kommen die täglichen Routinen, beispielsweise die Flugplanungen und Personalabstimmungen mit dem Marinekommando und anderen Dienststellen. Während in Deutschland meist ein Anruf genügt, muss sich Stabsbootsmann Andreas M. hier in Naqoura immer wieder auf internationalem Parkett durchtelefonieren – das erfordert einiges an Geduld und Zeit.

„Im Auslandseinsatz müssen schon Abstriche gemacht werden, und wenn dazu noch ein Kontingent von acht Personen auf knapp 30 Personen aufgestockt wird, knirscht es schon mal”, so der Spieß. Mit der 14-tägigen Isolation vor Ort im UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Hauptquartier haben sich die Anforderungen an Andreas M. erhöht. Regelmäßig schaut er bei den Isolierten nach, ob diese alles Notwendige haben: Das fängt bei Kühlschrank und Kaffeemaschine an und hört bei zusätzlichen Lebensmitteln auf. Er selbst kennt die Isolation mit all ihren Herausforderungen aus eigener Erfahrung: wenig Raum zum Leben, ungewohntes Essen und kaum Abwechslung im Isolationsalltag.

Improvisation ist gefragt

Ein Mann in Sportkleidung

Ausgleich in der knapp bemessenen Freizeit eines Spießes: Andreas M. läuft gern oder spielt Badminton

Bundeswehr/Tim Gabrys

Soeben kommt die Nachricht herein, dass der für morgen angesetzte Flug mit fünf Soldaten und Material ausfällt. Das bedeutet gleichzeitig, dass zehn Soldatinnen und Soldaten nicht wie geplant nach Hause fliegen, sondern vier weitere Tage vor Ort bleiben. Sofort muss umgeplant und eine Zwischenlösung für die weiteren Übernachtungen gefunden werden. „Jeder Tag ist eine Herausforderung, die zumeist in englischer Sprache mit Kameradinnen und Kameraden aus anderen Nationen bewältigt werden muss. Darin liegt gleichzeitig der Reiz am Auslandseinsatz – und der Tag vergeht hier wirklich wie im Fluge“, erzählt der immer gut gelaunte Rostocker.

von Tim Gabrys

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