Auf politscher Ebene laufen Gespräche über eine Verlängerung des Einsatzes der Bundeswehr bei Counter Daesh/ Capacity Buildingund der Beteiligung bei Nato Mission Iraq. Derweil leisten die Kontingentangehörigen weiter ihren Beitrag als Teil der über 80 Länder umfassenden Koalition im Kampf gegen den IS„Islamischer Staat“-Terror und zur Stabilisierung der Region. Oberst Matthias Lorek hat die Führung über das deutsche Engagement im Nahen Osten übernommen – und damit auch die Verantwortung über die rund 300 Männer und Frauen, die auf die Länder Jordanien, Irak und Katar verteilt sind.
4 Fragen an Oberst Matthias Lorek
Bundeswehr/Elisabeth Schoeneberg
Elisabeth Schöneberg
Seit über sechs Jahren beteiligt sich die Bundeswehr mit der internationalen Koalition am Kampf gegen den IS„Islamischer Staat“-Terrorismus im Nahen Osten. Wie bewerten Sie die Entwicklungen?
Aus meiner Bewertung heraus ist es der internationalen Anti-IS„Islamischer Staat“-Koalition gelungen, den sogenannten Islamischen Staat aus der Fläche zu verdrängen. Dennoch ist die Terrormiliz in meinen Augen hier im Nahen Osten noch lange nicht besiegt. Dass sie auch weiterhin zu Anschlägen befähigt ist, zeigen die jüngsten Ereignisse. Umso wichtiger ist die militärische Präsenz der internationalen Anti-IS„Islamischer Staat“-Koalition – unser Anteil, als Teil des umfassenden vernetzten Ansatzes der Bundesregierung eingeschlossen – um zu verhindern, dass der sogenannte IS„Islamischer Staat“in der Fläche wiedererstarkt und offen agieren kann.
Elisabeth Schöneberg
Welche Bedeutung haben die deutschen Beiträge im Gesamtkontext des Engagements der internationalen Koalition gegen den IS„Islamischer Staat“-Terrorismus?
Unsere alliierten Partner schätzen unsere Präsenz vor Ort und die von uns eingebrachten Fähigkeiten ganz außerordentlich. Das reicht von unseren Beiträgen in den Bereichen Luftraumüberwachung, Lufttransport und Luft-Luft-Betankung sowie Missionskoordinierung, bis hin zu den Beratungsleistungen, die wir erbringen. So setzen wir insbesondere international ein starkes Zeichen: dass wir solidarisch an der Seite unserer Verbündeten stehen – im gemeinsamen Kampf gegen den IS„Islamischer Staat“-Terrorismus und beim Fähigkeitsaufbau der irakischen Streit- und Sicherheitskräfte.
Elisabeth Schöneberg
Sie sind der zwölfte Kontingentführer des Deutschen Einsatzkontingents Counter Daesh/Capacity Building Iraq/ Nato Mission Iraq. Wo setzen Sie Ihre Schwerpunkte?
In erster Linie stehe ich in der Verantwortung, dass die Männer und Frauen, die hier im Einsatz sind, ihren Auftrag erfüllen können und anschließend wohlbehalten wieder nach Hause kommen. Diesbezüglich gilt es die Sicherheits- und Bedrohungslage, insbesondere an unseren Standorten im Irak, stets im Auge zu behalten und gegebenenfalls zu reagieren und zusätzliche Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Ein weiterer bestimmender Faktor in den nächsten Wochen und Monaten wird natürlich auch die Entwicklung der COVID-19Coronavirus Disease 2019-Pandemie sein. Gerade aufgrund der Verteilung des Kontingentes auf fünf Standorte und aufgrund unserer vielfältigen Kontakte mit Angehörigen anderer Nationen stehen wir da vor besonderen Herausforderungen. Zum Schutz unserer Soldatinnen und Soldaten werden wir externe Kontakte auf ein Minimum beschränken und intern alle erforderlichen Schutzmaßnahmen treffen.
Elisabeth Schöneberg
In unserem Vorgespräch meinten Sie, dass Ihnen insbesondere auch der Zusammenhalt wichtig sei. Könnten Sie das konkretisieren?
Unseren Auftrag können wir nur als Team erfüllen. Als Einzelkämpfer werden wir hier nicht erfolgreich sein. Ganz gleich in welcher Funktion und an welchem der fünf Standorte meine Leute eingesetzt sind – jeder und jede von ihnen leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur nachhaltigen Bekämpfung des IS„Islamischer Staat“-Terrors und umfassenden Stabilisierung der Region. Ich will, dass meine Leute wissen, dass ich uns als ein Team verstehe – auch über die Grenzen unserer fünf Standorte hinweg. Das gilt umso mehr vor dem Hintergrund von COVID-19Coronavirus Disease 2019. Jeder muss kameradschaftlich auf die Frau oder den Mann an seiner Seite aufpassen, damit wir alle am Ende wieder gesund und munter zu unseren Familien und Freunden nach Hause zurückkehren können.
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