Der lange Arm der Artillerie Teil 2

Der lange Arm der Artillerie Teil 2

Datum:
Ort:
Litauen
Lesedauer:
2 MIN

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Artilleristen zeigen Flagge im Baltikum

Mit dem scharfen Schuss über die maximale Entfernung von 30 Kilometern auf Zielscheiben auf offener See  üben sich die Weidener Artilleristen für ihre nächste große Aufgabe: die Abschlussübung Iron Wolf der EFP-Battlegroup gemeinsam mit den litauischen Verbündeten von der Brigade Eiserner Wolf, deren Artilleriebataillon ebenfalls mit der Panzerhaubitze 2000 ausgerüstet ist.

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Die Artilleristen aus der Oberpfalz sind bei der EFP Battlegroup in Litauen im Einsatz

Die deutschen Artilleristen zeigen damit Flagge im Baltikum, um die Bündnissolidarität Deutschlands und der NATO mit den Verbündeten im Baltikum zu demonstrieren. Auf Einladung der Ostsee-Anrainerstaaten Estland, Lettland, Litauen und Polen entsenden die NATO-Partner seit 2017 vier multinationale Gefechtsverbände ins Baltikum. Die Battlegroup in Litauen steht unter deutscher Führung. Die anderen Battlegroups führen Großbritannien (Estland), Kanada (Lettland) und die USA (Polen).

Gefechtsverband übt Verteidigung

Die Brigadegefechtsübung entspricht einem klassischen Szenario der Landes- und Bündnisverteidigung. Die litauische Geležinis-Vilkas-Brigade, verstärkt durch die multinationale EFP-Battlegroup, wird alarmiert und hat den Auftrag, den Angriff eines fiktiven Aggressors für die Dauer von rund 48 Stunden zu verzögern, so lange, bis Verstärkungskräfte der NATO das Baltikum erreicht haben. Der Plan: Nach zeitlich begrenzter Verteidigung soll der Feind im Gegenangriff zurückgeworfen werden. Mit dem Panzerbataillon 104 aus Pfreimd kommt die Mehrzahl der deutschen Soldatinnen und Soldaten in Litauen aus der 10. Panzerdivision. Verstärkt wird die 1.200 Frauen und Männer zählende Battlegroup im litauischen Örtchen Rukla von Soldatinnen und Soldaten aus Norwegen, den Niederlanden, Frankreich, Kroatien sowie Island.

Feuerunterstützung für die Truppe

Olivgrüne Treibladungsbehälter mit weißer Aufschrift und Gefahrenhinweisschild in einem Transportgestell

Macht Druck: Die sogenannte sechste modulare Treibladung sorgt dafür, dass das Geschoss bis zu 30 Kilometer weit fliegen kann

Bundeswehr/Kurt Basler

Einen großen Anteil bei Aufklärung und Feuerunterstützung leisten dabei die Artilleristen aus Weiden. Der Einsatz der Panzerhaubitze 2000 ermöglicht es dem Truppenführer, schnell Feuerschwerpunkte zu bilden oder zu verlegen. Das Joint Fire Support Team – vorn bei der Kampftruppe eingesetzt – fordert mittels einer Zielmeldung das Feuer an.

Um den gewünschten Effekt zu erzielen, können verschiedene Munitionssorten eingesetzt werden: Leuchtmunition, um das Gefechtsfeld zu beleuchten, Nebelgeschosse zum Blenden sowie Sprenggeschosse zum Stören, Niederhalten, Abriegeln oder Zerschlagen feindlicher Kräfte. Im Verbund mit dem Artilleriebeobachtungsradar und dem Schallmesszug, die den Standort feindlicher Batterien aufklären können, kann die verstärkte Artilleriebatterie auf feindliches Feuer auch mit Counter-Fire reagieren, sprich: die Geschütze des Gegners unter Beschuss nehmen.

Erfahrungen, die stolz machen

Im Dezember kehren die Artilleristen zurück in die Oberpfalz. Wichtigste Erkenntnis: Trotz Corona-Pandemie ist es möglich, die Einsatzbereitschaft der Truppe zu erhalten und die Bündnisverpflichtungen der Bundeswehr an der NATO-Ostflanke zu erfüllen. Der Kommandeur des Artilleriebataillons 131 ist sich sicher, dass sich die beteiligten Soldatinnen und Soldaten noch lange an diesen Auftrag erinnern werden. „Die Truppe lebt auch ein Stück weit von guten Geschichten und kleinen Abenteuern – von erfolgreichen Erfahrungen, die sie stolz machen auf das, was sie erreicht haben“, weiß Oberstleutnant Zickmantel. „Und je fordernder der Auftrag“, da ist er sich sicher, „desto größer der Stolz und die Zufriedenheit.“

Der lange Arm der Artillerie

von Mario Hönig, Sascha Klenk und Karsten Dyba

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