Kräfte der Flugabwehrraketengruppe 61 verstärken die eFPenhanced Forward Presence Battlegroup Litauen
Kräfte der Flugabwehrraketengruppe 61 verstärken die eFPenhanced Forward Presence Battlegroup Litauen
- Datum:
- Ort:
- Pabrade
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- 3 MIN
Die leichte Flugabwehr ist seit 2012 als Kurzstreckenluftverteidigung (Short Range Air Defence) Teil des Fähigkeitsprofils der Luftwaffe. Das Leichte Flugabwehrsystem (LeFlaSys) ist in der 3. Staffel der Flugabwehrraketengruppe 61 in Todendorf an der Ostsee zu Hause. Es hat den Auftrag, Kräfte, Räume, Objekte und beweglich geführte Operationen der Streitkräfte vor Bedrohungen durch tieffliegende Flugzeuge und Hubschrauber zu schützen.
Die Ergänzung der eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup mit umfassenden Fähigkeiten zur Flugabwehr trägt entscheidend dazu bei, die Einsatz- und Durchhaltefähigkeit der eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup zu erhöhen. Die Bundeswehr leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke und zur Bündnissolidarität mit den osteuropäischen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partnern. Die Wirkung des Leichten Flugabwehrsystems leitet sich aus den Eigenschaften der Fliegerfaust 2 Stinger ab. Die Soldatinnen und Soldaten der Flugabwehr sind damit in der Lage, Ziele in einem Umkreis von 6.000 Metern Entfernung und 3.000 Metern Höhe zu bekämpfen.
Für eine Identifizierung von Luftfahrzeugen und die Zielzuweisung ist das Aufklärungs-, Führungs- und Feuerleitfahrzeug (AFFAufklärungs-, Führungs- und Feuerleitfahrzeug) zuständig. Sein Radar kann Objekte in einer Entfernung von bis zu 20 Kilometern und in einer Höhe von 4 Kilometern aufklären. Der Kommandant wählt nach einer Zielidentifikation den am günstigsten stehenden Waffenträger Ozelot aus, welcher anschließend das Ziel bekämpft. Das Feuer kann mit bis zu acht Waffenträgern wirkungsvoll koordiniert werden.
Die Basis des LeFlaSys ist der Waffenträger Wiesel 2
Alle Fahrzeuge basieren auf dem Waffenträgersystem Wiesel 2. Der Waffenträger Ozelot selbst verfügt über vier Lenkflugkörper vom Typ Fliegerfaust 2 Stinger. Diese werden nach der Zielaufklärung und -zuweisung durch den Waffenträger verschossen. Der Ozelot ist auch unabhängig von Radarunterstützung zu einer Zielaufklärung in der Lage. Sowohl ein eigener Infrarotsensor als auch die Tagsicht- und Wärmebildkamera ermöglichen es dem Fahrzeugkommandanten, potenzielle Ziele aufzuklären und zu treffen.
Das Luftraumüberwachungsradar ergänzt das System
Um eine möglichst tiefe Aufklärungsreichweite nutzen zu können, wird das Leichte Flugabwehrsystem im Einsatz mit dem Luftraumüberwachungsradar (LÜRLuftraumüberwachungsradar) genutzt. Dieses erstellt ein Radarbild, das bis zu 100 Kilometer Radius aufweist. Diese Frühwarnmöglichkeit ermöglicht es den Soldatinnen und Soldaten, mit ihren Waffenträgern länger in einer gedeckten Stellung zu bleiben, bevor sie die vorerkundeten Feuerstellungen beziehen. Somit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, einer feindlichen Aufklärung zu entgehen.
Unterstützend zu den Waffensystemen kommen Transportfahrzeuge sowie gepanzerte Fahrzeuge vom Typ Eagle V für Personaltransport und die Feuerunterstützung zum Einsatz.
Die Fliegerfaust 2 Stinger
Die Fliegerfaust 2 Stinger muss nicht zwingend von dem Waffenträger Ozelot verschossen werden. Auch eine Bekämpfung von der Schulter ist als MANPAD-Trupp möglich (Man Portable Air Defence). Diese Trupps können eingesetzt werden, um blinde Bereiche zu überwachen, den Waffenträger für das Nachmunitionieren abzulösen oder dann, wenn die Lage es anderweitig erfordern sollte.
Schutz vor Angriffen aus der Luft
Die Einsatzkonfiguration der Staffel besteht in Litauen aus einem LeFlaSys-Zug, einem Technik- und Transportzug sowie dem Luftraumüberwachungsradar.
Für den Schutz eines Bataillons ist in der Regel ein LeFlaSys-Zug vorgesehen. Die Soldatinnen und Soldaten sind auf eine gute Zusammenarbeit angewiesen. Der Auftrag des LeFlaSys-Zuges ist es, die Kräfte des Bataillons in allen Phasen der Operation vor Angriffen und Aufklärung aus der Luft zu schützen. Die Einsatzarten können dabei durchaus variieren – vom stationären Einsatz bis hin zum begleitenden Einsatz in beweglich geführten Gefechten.