Alarmübung: Gemeinsam zum Ziel

Alarmübung: Gemeinsam zum Ziel

Datum:
Ort:
Erbil
Lesedauer:
2 MIN

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Es ist ein sonniger Tag im irakischen Erbil. Mehrere Soldatinnen und Soldaten befinden sich im multinationalen Camp und tauschen sich über eine Besprechung aus. Plötzlich schrillt eine Sirene. Über die Lautsprecher ertönt die Meldung: „Incoming! Incoming! Incoming! Seek shelter!“ Unruhe macht sich breit. Die ersten Soldatinnen und Soldaten machen sich auf in Richtung Schutzbunker. Dann die Entwarnung: „Exercise!“ Zum Glück nur eine Übung.

Ein rostfarbener Sprengkörper liegt auf steinigem Boden

Bei der Alarmierungsübung wird der Fund eines Blindgängers im deutschen Teil des multinationalen Camps simuliert

Bundeswehr/Aileen Tina Hufschmidt

Für das Beseitigen von Blindgängern – international als Unexploded Ordnance (UXO) bezeichnet – ist eine enge Zusammenarbeit mit den anderen Koalitionskräften erforderlich. Nach der Lageinformation, dass es einen simulierten Angriff mit einem Einschlag innerhalb des Camps gab, wird umgehend das amerikanische Kampfmittelbeseitigungsteam angefordert. Im Englischen spricht man bei Kampfmittelbeseitigung von Explosive Ordnance Disposal (EODExplosive Ordnance Disposal).
Bis zum Eintreffen der EODExplosive Ordnance Disposal-Kräfte sind die deutschen Kräfte gefragt: Es gilt, den besagten Blindgänger aufzuspüren, den Fundort zu markieren und den Bereich großflächig abzusperren.

Exakte Absprachen sind das A und O

Ein Soldat steht vor weiteren Soldaten und spricht zu ihnen, neben ihm hängt eine Karte an der Wand

Um den simulierten Blindgänger zu finden, teilt Hauptmann Henrik F. die Soldaten in Suchtrupps ein

Bundeswehr/Aileen Tina Hufschmidt

„Auftrag ist es, den zugewiesenen Sektor mit dem Trupp zu durchkämmen, um so ein mögliches UXO ausfindig zu machen“, erklärt Hauptmann Henrik F. bei der Befehlsausgabe. Während die restlichen Kräfte im Schutzbunker verharren, beginnen die eingeteilten Soldaten mit der Suche in den ihnen zugewiesenen Sektoren. Beim „Durchkämmen“ wird der jeweilige Bereich in Dreierteams Schritt für Schritt durchsucht. In Sektor 7 scheint der Boden eine Unregelmäßigkeit aufzuweisen. „Melde UXO-Fund in Sektor 7“, ertönt es auf dem Handfunkgerät. Tatsächlich: Mitten im Camp liegt eine rostfarbene 107-Millimeter-Rakete auf steinigem Untergrund.

Die richtige Wahl der Beseitigung

Ein Soldat des amerikanischen EOD-Teams liegt auf steinigem Boden vor einem Blindgänger

Echte Experten: Ein Soldat des amerikanischen EODExplosive Ordnance Disposal-Teams beim Anbringen der simulierten Sprengvorrichtung

Bundeswehr/Aileen Tina Hufschmidt

Nach dem Markieren des UXO-Fundes gilt es, das soeben eingetroffene EODExplosive Ordnance Disposal-Team über den Fundort zu informieren sowie notwendige Maßnahmen zu koordinieren. Um sich ein Bild über die Art des Blindgängers zu verschaffen, inspizieren die Experten den Fund eingehend. Informationen über Größe, Beschaffenheit und Besonderheiten des Objekts sind besonders wichtig, um darüber zu entscheiden, wie der Fund bestmöglich beseitigt werden kann.

Die Absicht des EODExplosive Ordnance Disposal-Teams ist es, den Blindgänger zu sprengen“, heißt es über den gemeinsamen Funkkreis. Um ein einheitliches Lagebild zu gewährleisten, ist es wichtig, dass die im Schutzbunker ausharrenden Kontingentkräfte stets über die neusten Entwicklungen informiert sind. Nur so kann sichergestellt werden, dass auch auf kurzfristige Lageentwicklungen bestmöglich reagiert werden kann. Nach diesen Vorbereitungen wird das Sprengen der Zündvorrichtung durch die EODExplosive Ordnance Disposal-Kräfte simuliert.

Ein erfolgreicher Tag

Soldatinnen und Soldaten stehen in drei Reihen angetreten

Nach der Übung ist vor der Auswertung: Was lief gut, was kann besser werden?

Bundeswehr/Aileen Tina Hufschmidt

Mittlerweile ist es später Nachmittag. „Ich benötige noch ein kurzes Zeichen vom letzten Mann, dass keiner mehr im Bunker ist!“, ruft Hauptmann Henrik F. Damit ist die internationale Alarmierungsübung beendet. „Wir trainieren, um die Alarmierungs- und Einsatzbereitschaft stets hochzuhalten“, berichtet Oberstleutnant Maik M., der die Alarmübung heute durchgeführt hat.

Dass die Bedrohungslage im Irak durchaus ernst zu nehmen ist, wird nicht zuletzt durch regelmäßig wiederkehrenden Raketenbeschuss deutlich. Noch ein Grund mehr für die deutschen Kräfte, sich mental und handwerklich in Übung zu halten und mögliche Szenarien zu trainieren. Nur was geübt wird, wird im Ernstfall beherrscht!

von Aileen Tina Hufschmidt

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