Die Bordwaffengruppe in der Ägäis
Die Bordwaffengruppe in der Ägäis
- Datum:
- Ort:
- in See
- Lesedauer:
- 2 MIN
Die Operationszentrale hat es im Gefecht nicht immer einfach. Laute Kommandos hallen durch den Raum, es müssen schnell wichtige Entscheidungen getroffen werden und in all dem Lärm gilt es, die Fregatte „Schleswig-Holstein“ zu dem zu machen, was sie ist: ein Kampfschiff, das sich im Gefecht bewährt. Da ist es gut zu wissen, dass draußen bei jeder Witterung Kameraden von der Bordwaffengruppe stehen, die für die Nahsicherung des Schiffes verantwortlich sind. Sie führen ihre Aufgabe pflichtbewusst und unter allen Widrigkeiten aus.
Insgesamt besteht die Bordwaffengruppe aus zehn Soldaten, davon acht Schützen und zwei Feuerverteiloffiziere, die sich aus allen Bereichen des Schiffes rekrutieren. Die Bordwaffengruppe wird in zwei Bereiche aufgeteilt. Zum einen in die Waffengruppe Brücke: Unter der Führung des II. Decksoffiziers stehen zwei Soldaten an den beiden schweren Maschinengewehren Kaliber 50 auf dem VLS-Deck (Vertical Launch System). Zwei weitere Soldaten befinden sich an den MG5 in den beiden Brückennocken. Diese Waffengruppe sichert die Vorderseite des Schiffes.
Der zweite Bereich ist die Waffengruppe Flugdeck. Geführt wird dieser vom III. Schiffsversorgungsoffizier. Ihm stehen ebenfalls vier Soldaten zur Seite, diese sind an jeweils zwei schweren Maschinengewehren und MG5 aufgeteilt und sichern das Flugdeck. Ihr Sicherungsbereich umfasst dabei auch die gesamte Rückseite des Schiffes. Zusätzlich können sich beide Feuerverteiloffiziere bei Bedarf mit einem G36 ausrüsten.
Bordwaffengruppe – die letzte Verteidigungslinie
Die Waffengruppe ist für den Nahbereich des Schiffes verantwortlich. Sie wirkt dabei in einer Kette von Bekämpfungsmaßnahmen seitens der Operationszentrale und kämpft als letzte Verteidigungslinie, wenn alle anderen Gegenmaßnahmen wie eigene Flugkörper oder Hauptartilleriegeschütz erfolglos sind. Sie bekämpft anfliegende Flugzeuge, Drohnen und Flugkörper und wehrt feindliche schnelle Boote ab. Außerdem ist sie beim Einlaufen in unsicheren Häfen stets auf Station, um die Eigensicherung zu gewährleisten. Und dabei ist es ganz egal, ob draußen in den Nocken die Wellen ins Gesicht hereinbrechen oder auf dem Flugdeck die Sonne mit über 30° C herunterglüht.
Geleitet wird die Waffengruppe vom Waffenleitoffizier oder dem zweiten Schiffseinsatzoffizier aus der Operationszentrale, jeweils abhängig von der aktuellen Bedrohungslage.
Bordwaffengruppe – durch Übung zur Bestleistung
Die Bordwaffengruppe trainiert regelmäßig, um ihre Fähigkeiten zu festigen. Dabei gilt es, mehrere Faktoren zu beherrschen. Zum einen muss die Bordwaffengruppe schnell auf Station sein. Bei einer spontan auftretenden Bedrohung geht sofort eine Quick-Reaction-Force aus den Seewachen direkt auf Station. Diese muss von der Bordwaffengruppe schnellstmöglich abgelöst werden, damit die Kameradinnen und Kameraden auf ihre reguläre Gefechtsstation können.
Weiterhin werden Zielübungen mit realen Luftfahrzeugen oder kleinen schnellen Überwasserfahrzeugen durchgeführt. Zu diesem Zweck wird selbstverständlich nur Manövermunition, umgangssprachlich als Platzpatronen bekannt, genutzt. Der scharfe Schuss wird auf selbst ausgebrachte Zieldarstellungsmittel oder nachts auf Leuchtgeschosse durchgeführt.