Rotationswechsel in Litauen

eFPenhanced Forward Presence Litauen: Transport per Schiff, Zug und Straße

eFPenhanced Forward Presence Litauen: Transport per Schiff, Zug und Straße

Datum:
Ort:
Rukla
Lesedauer:
3 MIN

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Das Jahr 2023 begann im litauischen Rukla mit einer logistischen Herausforderung: Der Rotationswechsel der enhanced Forward Presence Battlegroup Litauen stand an – es erfolgte der Wechsel der 12. zur 13. Rotation. Nach sechs Monaten verlegten Personal und Material der 12. Rotation zurück nach Deutschland und machten Platz für die Nachfolger.

In der Morgendämmerung steht eine Fähre mit geöffneter Rampe in einem Hafen und Fahrzeuge fahren aus dem Schiffskörper

Wie im Bienenstock fahren ständig Fahrzeuge ein und aus, da darf man den Überblick nicht verlieren

Bundeswehr/PAO eFP

Alles muss entseucht und verpackt werden. Auch das Personal wird nach und nach durch den neuen Einsatzverband ausgewechselt. Kleine und große Container werden mit Materialien, die für den Übungsbetrieb benötigt wurden, gefüllt. Gefechtsfahrzeuge der NATO-Kräfte werden auf Waggons oder Fähren verladen. Eine hohe Verantwortung für das logistische Personal, denn alles muss sicher verstaut werden. Schäden zu vermeiden, ist oberstes Gebot. Alles läuft auf Hochtouren, täglich kommen Züge an, die umgeladen, abgeladen oder beladen werden müssen.

Trotz des Trubels ist Hauptmann Fabian K. sehr gelassen. Er bringt eine langjährige Erfahrung mit, die ihn ruhig bleiben lässt. Zusammen mit seinem Team hat er alles fest im Griff. Akribisch werden die langen Fahrzeuglisten und Übersichten abgearbeitet. Sicherheit spielt dabei eine große Rolle. Deshalb achtet Fabian K. ganz besonders darauf, dass alle Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden. Damit nicht nur die Fahrzeuge aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Tschechien, Norwegen, Kroatien und Luxemburg sicher verbracht werden, sondern auch seine Soldatinnen und Soldaten gesund und munter bleiben. „Die Verkehrsträger Schiene und See gewährleisten einen materialschonenden Transport. Das ist wichtig, damit das Einsatzmaterial umgehend wieder genutzt werden kann“, so der Hauptmann.

Im größten Seehafen Litauens, Klaipėda, können auch große Fähren anlegen. Hier sind die niederländischen Kameradinnen und Kameraden stark vertreten. Sie haben die Verantwortung für die Be- und Entladung der Fähre. Sicherheitsbestimmungen müssen auch hier eingehalten werden, da sich in den meisten Containern und Fahrzeugen Gefahrstoffe befinden, die auf hoher See sicher verstaut sein müssen, bevor Kurs auf die Heimat genommen werden kann. Das Be- und Entladen gleicht einem Bienenstock: Fahrzeuge fahren ein und aus, müssen kontrolliert und von Listen abgehakt werden, Ladestapler heben und verladen Container. Alles geht zügig vonstatten.

Die letzten Stunden des 12. Kontingents

Soldaten mit Wahrweste und Helm bereiten die verladenen Fahrzeuge auf den Waggons zum Entladen vor

Die ersten Fahrzeuge der 13. Rotation treffen im Verladebahnhof im litauischen Kaunas ein

Bundeswehr/Markus Mader

Sechs Monate fordernder Einsatz in Litauen gehen zu Ende. Container für Container wird verschlossen und versiegelt. Gleichzeitig entlädt die 13.  Rotation mit frischem Tatendrang ihr Material. Auch sie werden in den litauischen Wäldern gemeinsam mit multinationalen Kräften Erfahrungen sammeln. Viel Zeit bleibt nicht, um sich vorzubereiten. Im März 2023 steht schon die erste große gemeinsame Übung an, bis dahin muss alles vorbereitet sein. Das Wichtigste aber ist die sofortige Gefechtsbereitschaft. Die eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup ist in Litauen kein Übungsverband, sondern Teil der litauischen Verteidigungsplanung. Daher darf es trotz Rotationswechsel keinen Verlust an Kampfkraft geben. Dies ist der Grund für den überschlagenden Austausch von Material und Personal.

Deshalb kommt auch der Logistik eine besondere Rolle zu, zu Hause oder im Einsatz müssen die Kräfte immer mit allem versorgt sein. Munition, Kraftstoff, Fahrzeuge und persönliche Ausrüstung müssen stets in ausreichenden Mengen bereitstehen. Es gibt hier keine Einsatzpause. Dies zu gewährleisten, ist der deutschen Rotation in Litauen erneut gelungen. Die einzelnen Kampfkompanien der Battlegroup gehen schon ein oder zwei Tage nach Ankunft auf die Schießbahnen, um ihre Handwaffen und Gefechtsfahrzeuge zu justieren und einzuschießen.

  • Militärfahrzeuge stehen aufgereiht und mit gelben Verzurrgurten befestigt in einer Fähre

    Jedes Fahrzeug bekommt seinen zugeteilten Platz an Bord und wird sorgfältig verzurrt

    Bundeswehr/PAO eFP
  • Auf einem Bahnwaggon stehen hintereinander aufgereiht Panzerhaubitzen

    Bei jeder Rotation wechseln alle Fahrzeuge, auch das Schwergewicht Panzerhaubitze 2000

    Bundeswehr/Christian Endres
  • Im Vordergrund steht ein Soldat als Einweiser, der einen Panzer auf den Bahnwaggon einweist

    Langsam fährt der Marder auf den Waggon Richtung Kopframpe. Der Einweiser weist ihm den Weg

    Bundeswehr/Christian Endres
  • Ein Soldat mit weißem Schutzhelm und gelber Warnweste steht zwischen Militärfahrzeugen und listet die Fahrzeuge auf

    Jedes Fahrzeug wird auf einer Liste geführt und beim Einfahren oder Ausfahren abgehakt

    Bundeswehr/PAO eFP
von Markus Mader

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