EFP – Planung ist alles

EFP – Planung ist alles

Datum:
Ort:
Rukla
Lesedauer:
3 MIN

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Erster Eindruck: Dieser Mann kennt nur Vollgas! Schnellen Schrittes eilt Oberstleutnant und Verbindungsoffizier Jörg B. durch den Flur des Containergebäudes. Der 39-Jährige gehört zum Panzergrenadierbataillon 371 aus Marienberg, das jetzt in der 7. Rotation vor Ort ist. Hier, im Stab der Enhanced Forward Presence Battlegroup in Litauen, ist er allerdings nur selten anzutreffen.

Zwei Männer stehen gebeugt über einen Schreibtisch

Hand in Hand werden die Ausbildungen und Übungen geplant

Bundeswehr/PAO EFP

Meistens befindet er sich in der anderen Kaserne der kleinen Stadt Rukla unweit von Kaunas. Denn dort hat der Stab der litauischen Brigade Eiserner Wolf seinen Sitz – und Jörg B. seinen Arbeitsplatz. Eine seiner wichtigsten „Waffen“ liegt ausgedruckt vor dem Oberstleutnant auf dem Tisch und ist etwa einen Meter breit und 30 Zentimeter hoch. Ein detaillierter Plan, der in verschiedenen Farben alle Übungsvorhaben der Battlegroup sowie der litauischen Brigade aufführt.


Oberstleutnant Jörg B. hat dabei mehrere Hüte gleichzeitig auf: „Ich lege Übungen an. Außerdem bin ich Berater für mechanisierte Kräfte.“ Seine weiteren Missionen sind mindestens genauso wichtig: So ist er bei großen Trainingsvorhaben vollwertiges Mitglied im Brigadestab. Außerdem bildet er die Schnittstelle zwischen dem litauischen Brigadekommandeur und dem deutschen Führer der Battlegroup.

Jörg B. war in Rukla Mann der ersten Stunde. Der Oberstleutnant war rechtzeitig vor Ort und hat im Vorfeld der Rotation viele Dinge planen, anstoßen und klären können. Dass sich die Marienberger Grenadiere nach ihrer Ankunft in Rukla einfach ins gemachte Nest setzen können, wäre zwar ein vollkommen falsches Bild. Trotzdem ist es wichtig, dass jemand wie Jörg B. vor Ort war und Absprachen getroffen hat – und jede Menge Berichte abgesetzt. Wie viele genau? Der sympathische Verbindungsoffizier Deutschlands in Litauen lächelt verschmitzt: „Keine Ahnung,  aber es waren eine ganze Menge.„

Planung ist alles

Zwei Männer schauen auf einen Bildschirm

Gute Zusammenarbeit: Oberstabsfeldwebel Gulevas R. und Oberstleutnant Jörg B.

Bundeswehr/PAO EFP

In seinem Büro im Brigadestab bespricht er den Ablauf einer Geländebesprechung. Hintergrund dafür sind vorausgegangene Erfahrungen. „Die litauischen Kameradinnen und Kameraden handhaben das sehr clever“, erzählt Jörg B. Nach den großen Übungen wird systematisch geprüft: Was haben wir gelernt? Was ist falsch gelaufen? Was müssen wir bis zum nächsten Mal tun?

Im litauischen Brigadestab sind sie voll des Lobes über die Unterstützung und die Arbeit von ihrem deutschen Kollegen. Der litauische Hauptmann Egidijus Č. bekräftigt: „Jörg ist ein Teil unseres Teams geworden. Es war und ist eine Freude, mit diesem Offizier gemeinsame Herausforderungen zu meistern und gemeinsame Lösungen zu finden.“

Andere Länder, andere Sitten

Ein lachender deutscher Soldat

Jörg B.: Es sind die schönsten Momente, wenn man sieht, dass sich die Arbeit gelohnt hat

Bundeswehr/PAO EFP

Und wie bewertet Jörg B. die deutsch-litauische Zusammenarbeit? Auch er zieht ein durchweg positives Fazit: „Es macht schon Spaß mit den Litauerinnen und Litauern.“ Land und Leute sind ihm längst nicht mehr fremd, denn es ist bereits sein zweiter dienstlicher Aufenthalt in dem baltischen Land. Wichtige zwischenmenschliche Erfahrungen für den Oberstleutnant: „Deshalb weiß ich auch, wie unsere Kameraden ‚ticken‘. Sie sind sehr freundlich, aber auch fordernd.“ Herzlich und immer fair sei der Umgang.

Ohne Ausgleich geht es nicht

Die gute Arbeitsatmosphäre ist vermutlich ein Grund, warum der Oberstleutnant trotz seines prall gefüllten Terminkalenders immer gut gelaunt ist. Regelmäßiges Joggen tut sein Übriges für die ausgeglichene Stimmung von Jörg B.: „Das macht mir den Kopf frei.“ Eine gute Einstellung, denn ein Blick in die Unterkunft verrät: Selbst hier hängen weiße Poster, die auf seine Stichworte, Ideen und Pläne warten. Wirklich abschalten kann Jörg B. wohl nur am Sonntagabend:  bei der Andacht des Militärpfarrers.

von Rainer Wenning

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