Militärwettbewerb

Canadian Army Trophy: NATO-Kräfte messen sich im Panzerschießen

Canadian Army Trophy: NATO-Kräfte messen sich im Panzerschießen

Datum:
Ort:
Adazi
Lesedauer:
3 MIN

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Die Canadian Army Trophy (CAT) ist nach 33 Jahren zurück. Die CAT ist weit mehr als nur ein Wettbewerb – sie ist ein Test des Geschicks, der Teamarbeit und der strategischen Planung. Für den Panzerschießwettbewerb entsandten sieben NATO-Mitgliedstaaten ihre besten Panzerbesatzungen auf den Truppenübungsplatz Ādaži nach Lettland.

Eine Miniaturnachbildung eines Centurion-Panzers der kanadischen Armee aus Sterlingsilber.

Nach 33-jähriger Pause wurde die Canadian Army Trophy (CAT) im Jahr 2024 auf dem Übungsgelände Ādaži in Lettland erneut aufgenommen. Das Ziel der CAT besteht darin, die Präzision und Geschwindigkeit des Panzerschießens aller Teilnehmenden zu testen.

Bundeswehr/PAO eFP

In Lettland messen sich insgesamt sieben Teams aus Deutschland, Großbritannien, Italien, Kanada, Norwegen, Polen und Spanien miteinander. Ursprünglich im Jahr 1963 zur Zeit der Kalten Krieges ins Leben gerufen und zum letzten Mal im Jahr 1991 ausgetragen, diente das Wettschießen CAT als Plattform für den Austausch von Taktiken, Techniken und Verfahren zwischen den Streitkräften. Es rückte die Feuerkraft von Panzern in den Mittelpunkt, förderte die Entwicklung von Ausbildung, Doktrin und Material und ermöglichte gleichzeitig einen konstruktiven Austausch zwischen den Teilnehmenden.

Während des Wettbewerbs müssen die Teilnehmenden eine Vielzahl von Aufgaben bewältigen, die von präzisem Schießen auf Ziele in unterschiedlichen Entfernungen bis hin zur Durchführung von taktischen Manövern unter Zeitdruck reichen. „Es ist ein intensiver Wettbewerb, der nicht nur unsere Fähigkeiten als Panzerbesatzung, sondern auch unsere Fähigkeit zur Zusammenarbeit und Anpassungsfähigkeit testet“, so der Panzerkommandant des deutschen Teams vom Panzerbataillon 104, dem aktuellen Leitverband der eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup Litauen. Angespannt, aber auch mit gewecktem Kampfgeist nehmen sich alle der herausfordernden Aufgabe an.

Schnelligkeit und Präzision zählen

Die deutsche Panzerbesatzung steht bereit, jetzt ist Konzentration gefragt. Wenn der Startschuss ertönt, läuft die Besatzung, so schnell es geht, den circa 150 Meter langen Weg zu ihrem Panzer, einem Leopard 2 A7V. Dort muss jeder Handgriff sitzen, denn Soldatinnen und Soldaten haben maximal fünf Minuten Zeit, um ihre Gefechtsbereitschaft herzustellen. 

Das bedeutet konkret: Die jeweiligen Bedienerplätze müssen individuell angepasst und eingestellt werden. Vor allem die Kraftfahrerin oder -fahrer steht unter besonderem Zeitdruck, da sie oder er sich auf engstem Raum in einen freischwingenden Minenschutzsitz „einbauen“ muss. „Während sich meine Besatzung auf dem Panzer einrichtet, gebe ich einen Vorbefehl für jedes Besatzungsmitglied, damit jeder den Ablauf kennt, wenn es in die heiße Phase übergeht“, erklärt der Kommandant des deutschen Panzerteams.

Über den Funkkreis des Kampfpanzers ertönt der Countdown: „Five, four, three, two, one – marsch, marsch!“ Dann geht es mit dem Panzer auf die Schießbahn. Die Herausforderung: die Stellung beziehen sowie die Hindernisse gekonnt umfahren und dabei die Ziele so schnell wie möglich aufklären und bekämpfen. Kommandantin oder Kommandant und Richtschützin oder -schütze sind für die Zielaufklärung verantwortlich. „Die Zielaufklärung wurde uns durch verschiedene Faktoren erschwert. Zum einen sorgte die Bewegung unseres eigenen Panzers für eine enorme Staubaufwirbelung, zum anderen erschwerte uns die Sonneneinstrahlung die Aufklärung des Ziels“, berichtet der Richtschütze.

Ein Leopard 2 A7V in voller Fahrt

Der Leopard 2 A7V in voller Fahrt. Teile der NATO eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup Litauen sind angereist, um an diesem besonderen Wettkampf teilzunehmen.

Bundeswehr/PAO eFP

Der Wettkampf besteht aus drei Teilabschnitten. In der ersten Stellung angekommen, beginnt die erste Phase. Hier können die ersten fünf Ziele durch die Besatzung des Leopard direkt bekämpft werden. Wird ein Schuss abgegeben, muss Ladeschützin oder -schütze schnell handeln. Sie oder er lädt die Bordkanone nach, damit die Zielbekämpfung weitergehen kann. Nach ungefähr sechs Sekunden bricht der nächste Schuss. „Rückwärts, Marsch, Marsch!“, ruft der Kommandant in den Funkkreis.

Mit voller Power weicht der Kampfpanzer aus. Der Leopard kann bis zu 30 Kilometer pro Stunde schnell rückwärtsfahren. In der zweiten Phase müssen auf dem Weg in die nächste Stellung weitere fünf Ziele bekämpft werden, während der Kraftfahrer den Hindernissen auf einer Strecke von ungefähr 1.000 Metern ausweichen muss. Die dritte und letzte Phase des schweißtreibenden Wettkampfs endet in der zweiten Stellung, in welcher weitere vier Ziele schnellstmöglich und sauber ausgeschaltet werden müssen.

Internationaler Austausch

Bei der feierlichen Abschlusszeremonie wird das Siegerteam des diesjährigen CAT-Schießens gekürt. Es war ein knappes Rennen, welches das Gastgeberteam für sich gewinnen konnte. Die deutsche Panzerbesatzung zieht ihr Resümee: „Wir empfinden es als ein großes Privileg, an diesem Wettkampf teilgenommen zu haben. Wir konnten gemeinsam als Team in einem internationalen Rahmen zeigen, was wir können. Vor allem der Erfahrungsaustausch und der Blick auf und in die Kampfpanzer der NATO-Partner war für uns ein Highlight“, sagt ihr Kommandant.

Die Teilnehmenden haben bei der Neuauflage des Wettbewerbs nicht nur ihr technisches Können, sondern auch ihren Einsatz für die Verteidigung und Sicherheit ihres Landes und ihrer Verbündeten gezeigt. Die Canadian Army Trophy bleibt somit ein Symbol für Innovation, Zusammenarbeit und militärische Exzellenz auf internationaler Ebene.

von PAO eFP 

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