eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup in Litauen bestätigt Status „Combat Ready“
eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup in Litauen bestätigt Status „Combat Ready“
- Datum:
- Ort:
- Gaižiūnai
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Die eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup wird während der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Großübung Iron Wolf durch die litauische Iron-Wolf-Brigade intensiv gefordert. Zusätzlich überprüft ein multinationales Inspektionsteam der NATONorth Atlantic Treaty Organization den Gefechtsverband auf den Erhalt seiner Einsatzbereitschaft. Nach intensiver Übung folgt die Bestätigung: Status „Combat Ready“ gehalten.
Im Jahr 2017 verstärkte die NATONorth Atlantic Treaty Organization ihre Präsenz im östlichen Teil des Bündnisgebietes mit vier multinationalen Gefechtsverbänden in Estland, Lettland, Litauen und Polen. Diese Gefechtsverbände stehen jeweils unter der Führung einer Rahmennation, in Litauen unter der Führung Deutschlands. Die eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup demonstriert, dass auf die NATONorth Atlantic Treaty Organization Verlass ist. Denn mit insgesamt fünf weiteren Nationen stellt Deutschland ein defensives, aber kampfbereites verstärktes Bataillon zur Sicherung der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke bereit.
Für die Soldatinnen und Soldaten in Litauen bedeutet das: durchgehendes hochintensives Training, um den hohen Ausbildungsstand zu erhalten und weiter zu erhöhen. Nach vier Monaten konnten alle Nationen während der Großübung Iron Wolf unter der Führung der litauischen Iron-Wolf-Brigade beweisen, dass alle Zahnräder ineinandergreifen. Deutschland leistet als Rahmennation der eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup Litauen einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke. Circa 1.400 Soldatinnen und Soldaten aus sechs Ländern trainieren, leben und üben hier Seite an Seite.
„Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine wissen wir, dass wir jeden Tag ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft aufweisen müssen, um zur Wahrung der territorialen Integrität Litauens einen potenziellen Aggressor abschrecken zu können. Daneben ist es aber auch unsere Aufgabe, den Menschen hier in Litauen zu verdeutlichen, dass wir für sie da sind. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir diese Leistung in einem engen und sehr intensiven Austausch von sechs Nationen erbringen“, so der Kommandeur der eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup, Oberstleutnant Marek Krüger.
Taktischer Straßenmarsch
Am Beginn der Übung stand der taktische Straßenmarsch: Auf Befehl der Iron-Wolf-Brigade verlegt die gesamte Battlegroup in einen einsatznahen Verfügungsraum. In mehreren Marschbändern und unter Verkehrsleitung der Militärpolizei, die vorübergehend Straßen sperrt und den zivilen Autoverkehr mit Blaulicht warnt, legen die Soldatinnen und Soldaten mit ihren Fahrzeugen rund 160 Kilometer zurück. Mit durchschnittlich 30 Kilometern pro Stunde rollen die Konvois durch Dörfer und über Landstraßen.
Aufgrund der hohen Menge an Marschteilnehmenden ist das detaillierte und genaue Ausplanen der Marschroute sowie der zeitlichen Staffelung der Marschbänder unerlässlich. So werden Verzögerungen vermieden und die Einheiten gelangen schnellstmöglich an ihr Ziel.
Zum Abschluss des Marsches werden alle Fahrzeuge an einem Versorgungspunkt mit Kraftstoff und deren Besatzung mit Verpflegung und Wasser versorgt, sodass sie für Folgeoperationen einsatzbereit sind. Dafür ist die Versorgungskompanie der multinationalen eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup zuständig. Nach mehreren Stunden gelangen die Marschbänder nach und nach in ihren jeweiligen Verfügungsraum. Jede Kompanie hat hier ihren eigenen Bereich, um letzte Vorbereitungen für den gemeinsamen Gegenangriff zu treffen. Parallel dazu hat sich der Gefechtsstand der Battlegroup zur Führung dieser Operation eingerichtet.
Jeder Einzelne ist gefordert
Im Verfügungsraum angekommen, sichern sich die Kompanien selbst. Mithilfe von Fahrzeugschleusen, Alarmposten und „Streifen“ sowie der Beobachtung des Luftraumes können sie feindliche Bewegung sofort aufklären und melden. Die Züge bereiten jetzt ihre Befehlsausgaben für den weiteren Verlauf der Operation vor. Die Soldatinnen und Soldaten nutzen verschiedene Hilfsmittel zur Visualisierung der militärischen Lage und des Operationsplanes. Die Truppe erhält so klare Aufträge und weiß, was im Anschluss zu tun ist. Außerdem nutzen die Soldatinnen und Soldaten die verbleibende Zeit und bereiten sich, ihre Waffen und das Gerät für den Folgeauftrag vor.
Schnell und präzise gegen den Feind
Das Szenario der Übung sah vor, dass ein fiktiver Gegner Litauen angegriffen hat und nun weiter ins Landesinnere vordringt. Nach der ausgiebigen und mehrtägigen Aufklärung durch die belgischen und deutschen Aufklärungskräfte im Operationsraum begibt sich der multinationale Gefechtsverband daher in Stellung. Die Koordination von Flach- und Steilfeuer und der Bewegung eigener Kräfte ist eine wesentliche Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Angriff. Erst durch dieses koordinierte Zusammenwirken gelingt es, den Feind aus seinen vorbereiteten Stellungen hinauszudrücken.
In diesem Gelände ist das jedoch keine einfache Aufgabe – denn die Freiflächen bieten nicht den notwendigen Schutz und das stark durchschnittene Gelände behindert eine frühzeitige Aufklärung. Es bleibt kein Platz für Fehler. Das heißt, die Soldatinnen und Soldaten müssen bei der geforderten Schnelligkeit des Gegenangriffs hoch konzentriert vorgehen.
Voller Erfolg für die Battlegroup
Während der Übung Iron Wolf hat die 15. Rotation der eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup in Litauen ihr Können eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Das kann Krüger nur bestätigen: „Innerhalb von wenigen Stunden haben wir mehr als 1.000 Soldatinnen und Soldaten in Gefechtsbereitschaft versetzt, sind in Summe mehr als 300 Kilometer marschiert, haben im Anschluss in einem anspruchsvollen Gelände einen Gegenangriff geführt und den genommenen Raum verteidigt. Als Kommandeur bin ich stolz darauf, was meine Frauen und Männer in den vergangenen vier Monaten hier in Litauen geleistet haben. Dieses hohe Maß an Einsatzbereitschaft, Professionalität und Teamgeist ist für mich nicht selbstverständlich.“
Das finale Übungsvorhaben Eager Leopard ll der 15. Rotation steht kurz bevor. Hier gilt es, Erlebtes und Erlerntes im scharfen Schuss umzusetzen und den Ausbildungsstand weiter hoch zu halten.