NATO-Großübung Iron Wolf

eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup in Litauen bestätigt Status „Combat Ready“

eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup in Litauen bestätigt Status „Combat Ready“

Datum:
Ort:
Gaižiūnai
Lesedauer:
4 MIN

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Die eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup wird während der NATO-Großübung Iron Wolf durch die litauische Iron-Wolf-Brigade intensiv gefordert. Zusätzlich überprüft ein multinationales Inspektionsteam der NATO den Gefechtsverband auf den Erhalt seiner Einsatzbereitschaft. Nach intensiver Übung folgt die Bestätigung: Status „Combat Ready“ gehalten.

Der Grundriss eines Holzhauses im Wald: Zwei Soldaten im Gefechtsanzug kommen durch die Tür

Beim Orts- und Häuserkampf müssen sich die Panzergrenadiere aufeinander verlassen können. Gegenseitige Sicherung ist das A und O.

Bundeswehr/PAO eFP

Im Jahr 2017 verstärkte die NATO ihre Präsenz im östlichen Teil des Bündnisgebietes mit vier multinationalen Gefechtsverbänden in Estland, Lettland, Litauen und Polen. Diese Gefechtsverbände stehen jeweils unter der Führung einer Rahmennation, in Litauen unter der Führung Deutschlands. Die eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup demonstriert, dass auf die NATO Verlass ist. Denn mit insgesamt fünf weiteren Nationen stellt Deutschland ein defensives, aber kampfbereites verstärktes Bataillon zur Sicherung der NATO-Ostflanke bereit.

Für die Soldatinnen und Soldaten in Litauen bedeutet das: durchgehendes hochintensives Training, um den hohen Ausbildungsstand zu erhalten und weiter zu erhöhen. Nach vier Monaten konnten alle Nationen während der Großübung Iron Wolf unter der Führung der litauischen Iron-Wolf-Brigade beweisen, dass alle Zahnräder ineinandergreifen. Deutschland leistet als Rahmennation der eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup Litauen einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der NATO-Ostflanke. Circa 1.400 Soldatinnen und Soldaten aus sechs Ländern trainieren, leben und üben hier Seite an Seite.

„Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine wissen wir, dass wir jeden Tag ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft aufweisen müssen, um zur Wahrung der territorialen Integrität Litauens einen potenziellen Aggressor abschrecken zu können. Daneben ist es aber auch unsere Aufgabe, den Menschen hier in Litauen zu verdeutlichen, dass wir für sie da sind. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir diese Leistung in einem engen und sehr intensiven Austausch von sechs Nationen erbringen“, so der Kommandeur der eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup, Oberstleutnant Marek Krüger.

Taktischer Straßenmarsch

Am Beginn der Übung stand der taktische Straßenmarsch: Auf Befehl der Iron-Wolf-Brigade verlegt die gesamte Battlegroup in einen einsatznahen Verfügungsraum. In mehreren Marschbändern und unter Verkehrsleitung der Militärpolizei, die vorübergehend Straßen sperrt und den zivilen Autoverkehr mit Blaulicht warnt, legen die Soldatinnen und Soldaten mit ihren Fahrzeugen rund 160 Kilometer zurück. Mit durchschnittlich 30 Kilometern pro Stunde rollen die Konvois durch Dörfer und über Landstraßen. 

Aufgrund der hohen Menge an Marschteilnehmenden ist das detaillierte und genaue Ausplanen der Marschroute sowie der zeitlichen Staffelung der Marschbänder unerlässlich. So werden Verzögerungen vermieden und die Einheiten gelangen schnellstmöglich an ihr Ziel.

Zum Abschluss des Marsches werden alle Fahrzeuge an einem Versorgungspunkt mit Kraftstoff und deren Besatzung mit Verpflegung und Wasser versorgt, sodass sie für Folgeoperationen einsatzbereit sind. Dafür ist die Versorgungskompanie der multinationalen eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup zuständig. Nach mehreren Stunden gelangen die Marschbänder nach und nach in ihren jeweiligen Verfügungsraum. Jede Kompanie hat hier ihren eigenen Bereich, um letzte Vorbereitungen für den gemeinsamen Gegenangriff zu treffen. Parallel dazu hat sich der Gefechtsstand der Battlegroup zur Führung dieser Operation eingerichtet.

Ein Militärkonvoi fährt auf einem Feldweg

Während des taktischen Straßenmarsches wird der Transport von Menschen und Material unter zeitlichen und räumlichen Vorgaben geübt

Bundeswehr/PAO eFP
Ein Soldat steht am Schützenpanzer Marder, an den er mehrere große Zettel gehangen hat, vorne ein weiterer Soldat

Angekommen im Verfügungsraum, bereiten die Soldatinnen und Soldaten die Befehlsausgabe für die weiteren Tage vor

Bundeswehr/PAO eFP

Jeder Einzelne ist gefordert

Im Verfügungsraum angekommen, sichern sich die Kompanien selbst. Mithilfe von Fahrzeugschleusen, Alarmposten und „Streifen“ sowie der Beobachtung des Luftraumes können sie feindliche Bewegung sofort aufklären und melden. Die Züge bereiten jetzt ihre Befehlsausgaben für den weiteren Verlauf der Operation vor. Die Soldatinnen und Soldaten nutzen verschiedene Hilfsmittel zur Visualisierung der militärischen Lage und des Operationsplanes. Die Truppe erhält so klare Aufträge und weiß, was im Anschluss zu tun ist. Außerdem nutzen die Soldatinnen und Soldaten die verbleibende Zeit und bereiten sich, ihre Waffen und das Gerät für den Folgeauftrag vor.

Schnell und präzise gegen den Feind

Das Szenario der Übung sah vor, dass ein fiktiver Gegner Litauen angegriffen hat und nun weiter ins Landesinnere vordringt. Nach der ausgiebigen und mehrtägigen Aufklärung durch die belgischen und deutschen Aufklärungskräfte im Operationsraum begibt sich der multinationale Gefechtsverband daher in Stellung. Die Koordination von Flach- und Steilfeuer und der Bewegung eigener Kräfte ist eine wesentliche Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Angriff. Erst durch dieses koordinierte Zusammenwirken gelingt es, den Feind aus seinen vorbereiteten Stellungen hinauszudrücken.

In diesem Gelände ist das jedoch keine einfache Aufgabe – denn die Freiflächen bieten nicht den notwendigen Schutz und das stark durchschnittene Gelände behindert eine frühzeitige Aufklärung. Es bleibt kein Platz für Fehler. Das heißt, die Soldatinnen und Soldaten müssen bei der geforderten Schnelligkeit des Gegenangriffs hoch konzentriert vorgehen.

Voller Erfolg für die Battlegroup

Während der Übung Iron Wolf hat die 15. Rotation der eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup in Litauen ihr Können eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Das kann Krüger nur bestätigen: „Innerhalb von wenigen Stunden haben wir mehr als 1.000 Soldatinnen und Soldaten in Gefechtsbereitschaft versetzt, sind in Summe mehr als 300 Kilometer marschiert, haben im Anschluss in einem anspruchsvollen Gelände einen Gegenangriff geführt und den genommenen Raum verteidigt. Als Kommandeur bin ich stolz darauf, was meine Frauen und Männer in den vergangenen vier Monaten hier in Litauen geleistet haben. Dieses hohe Maß an Einsatzbereitschaft, Professionalität und Teamgeist ist für mich nicht selbstverständlich.“

Das finale Übungsvorhaben Eager Leopard ll der 15. Rotation steht kurz bevor. Hier gilt es, Erlebtes und Erlerntes im scharfen Schuss umzusetzen und den Ausbildungsstand weiter hoch zu halten.

  • Das Patch der Iron Wolf Exercise 2024: Es zeigt einen Wolf mit NATO-Schild und Schwert

    Die Übung Iron Wolf ermöglicht der eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup, im multinationalen Verbund zu trainieren. Soldatinnen und Soldaten aus sechs Nationen agieren bestens aufeinander eingespielt.

    Bundeswehr/PAO eFP
  • Mehrere gepanzerte Fahrzeuge fahren auf einer geteerten Straße durch den Wald

    Die Militärpolizei begleitet die Marschkolonne während des taktischen Straßenmarsches durchgehend

    Bundeswehr/PAO eFP
  • Zwei Soldaten im Gefechtsanzug stehen an einer Häuserecke im Wald

    Die Soldatinnen und Soldaten der eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup trainieren das Vorgehen im urbanen Gelände

    Bundeswehr/PAO eFP
  • Ein Leopard 2 A7V simuliert im Wald den Schuss

    Bei den Übungen in Litauen kommt auch das Kanonenabschuss-Darstellungsgerät zum Einsatz. Die KADAG-Anlage ist ein realistisches Darstellungsmittel für Steilfeuer; selbst Detonationen können so deutlich spürbar werden.

    Bundeswehr/PAO eFP
  • Drei Soldaten knien im Wald am Boden um eine liegende Person, hinter ihnen ein Sanitätsfahrzeug

    Während der Großübung wurden verschiedene Fähigkeiten überprüft. So wurden die Sanitätskräfte in der Erst- und Weiterversorgung verwundeter Personen trainiert.

    Bundeswehr/PAO eFP
  • Zwei Soldaten in ABC- Schutzausstattung prüfen das Gebäudeinnere auf Kampfstoffe

    ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr-Soldaten prüfen das Gebäude auf Kampfstoffe. Auch bei Iron Wolf ist die Fachexpertise der ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrtruppe gefragt.

    Bundeswehr/PAO eFP
von PAO eFP

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