EFP: Litauische Freiwillige fit für Mali

EFP: Litauische Freiwillige fit für Mali

Datum:
Ort:
Rukla
Lesedauer:
3 MIN

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Bald ist es soweit: Rund 30 litauische Freiwillige aus dem Reserveregiment des 6. Militärbezirks Šiauliai werden in den Auslandseinsatz nach Mali geschickt. Für rund sechs Monate werden sie das Lager der UNUnited Nations-Friedensmission MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali in Gao bewachen. Um den Auftrag bestmöglich zu erfüllen, wurden die zukünftigen Blauhelmsoldatinnen und ‑soldaten mit deutschen Hand- und Panzerabwehrhandwaffen ausgerüstet. Der Umgang damit will geübt sein: Dafür sorgt ein deutscher Ausbilder der Enhanced Forward Presence (EFP) Battle Group Litauen.

Vormachen, erklären, nachmachen

Eine Gruppe von Soldatinnen und Soldaten schaut sich die Patrone einer Panzerfaust an

Mit großem Interesse nehmen die Soldatinnen und Soldaten den Anzündblock der Panzerfaust genauer unter die Lupe

Bundeswehr/PAO EFP

Am Morgen trifft die Gruppe im Ausbildungszelt in der Kaserne des Training-Regiments in Rukla ein. Dort ist auch die EFP Battle Group Litauen stationiert. Die beiden Kannen Kaffee, die Ausbilder Stephan R. mitgebracht hat, sind schnell getrunken. Kein Wunder, der Wind findet seinen Weg durch jede Ritze in das Zelt und sorgt damit nicht unbedingt für optimale Ausbildungsbedingungen. „Was soll’s, es ist schließlich Winter und jeder hat sich dementsprechend anzuziehen“, kommentiert Stephan R. das Schmuddelwetter.

Oberfeldwebel Stephan R. erklärt den neugierigen litauischen Kameradinnen und Kameraden die wichtigsten Eigenschaften der Handwaffen. Parallel dazu werden einige Ausbildungsgegenstände herumgereicht. Auf diese Art und Weise können sich die Soldatinnen und Soldaten in Kleingruppen im Detail anschauen, was der Ausbilder gerade erklärt hat.

Ein Blick über den Tellerrand

Zwei Soldaten fügen das Griffstück an die Patrone einer Panzerfaust

Hauptgefreiter Ben Ĉ. bekommt genau erklärt, wie man das Griffstück richtig ansetzt

Bundeswehr/PAO EFP

Hochkonzentriert fügt Hauptgefreiter Ben Ĉ. das Griffstück an die Patrone einer Panzerfaust. Dabei sei das eigentlich gar nicht seine Waffe, erklärt der junge Litauer. „Normalerweise bin ich der Maschinengewehrschütze und komme selten mit der Panzerfaust in Berührung“, beschreibt er seine Tätigkeit. Gerade deshalb finde er die Ausbildung besonders sinnvoll und bereichernd, da hierbei alle das gleiche Wissen vermittelt bekämen. „Ich lerne hier viel über Waffen, die ich in meinem Alltag nur sehr selten bedienen muss. Aber wenn, dann muss ich es können“, so der litauische Soldat weiter.

Maschinengewehr: Das Highlight der Ausbildung

Ein Soldat bedient ein Maschinengewehr. Im Hintergrund sitzen mehrere Soldaten

Stabsgefreiter Gintaras J. ist fasziniert vom neuen Maschinengewehr 5

Bundeswehr/PAO EFP

Mit großer Sorgfalt führt Stabsgefreiter Gintaras J. jede Bewegung aus, die der Ausbilder kurz zuvor vorgemacht und erklärt hat. „Das Maschinengewehr (MG) ist in meinen Augen die wichtigste Waffe“, stellt Gintaras J. mit ernster Miene fest. Es sei wegen seiner hohen Durchschlagskraft sowie der hohen Reichweite von rund 1.000 Metern dem Sturmgewehr G36 weit überlegen, führt der junge Mann weiter aus.

In Mali wird seine Hauptaufgabe als zweiter MG-Schütze darin bestehen, den MG-Schützen immer mit ausreichend Munition zu versorgen und ihn bei Positionswechseln zu unterstützen.

Gintaras J. ist einer der Reservisten, die sich freiwillig für diesen Einsatz gemeldet haben. „Eigentlich bin ich gelernter Heizungs- und Sanitäranlagen-Installateur“, erzählt Gintaras J. mit einem Augenzwinkern. Nach seinem halbjährigen Auslandseinsatz werde er auch in seinem Beruf weiterarbeiten. 

Fazit des Ausbilders

Die Leistung der Auszubildenden hat mir sehr gut gefallen“, stellt Oberfeldwebel Stephan R. am Ende der Ausbildung zufrieden fest. Ihm sei klar, dass aufgrund der Sprachbarriere manches nicht auf Anhieb für alle verständlich war. Er habe aber stets den Eindruck gehabt, dass diejenigen mit besseren Englisch-Kenntnissen ihren Kameradinnen und Kameraden unter die Arme gegriffen hätten.

Abschließend brachte der Panzergrenadierfeldwebel es noch einmal auf den Punkt: „Sie haben das Ausbildungsziel erreicht. Gut gemacht, ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre Zeit in Mali - und kommen Sie gesund wieder!“ Die Litauerinnen und Litauer verabschieden sich mit den Worten „labai ačiū“, was übersetzt „vielen Dank“ bedeutet.

von Robert-Helge Patry

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