EFP: Combat Ready nach erfolgreicher Übung

EFP: Combat Ready nach erfolgreicher Übung

Datum:
Ort:
Rukla
Lesedauer:
4 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Die multinationale Präsenz im baltischen Raum ist ein starkes Zeichen der NATO für die uneingeschränkte Solidarität mit unseren östlichen Bündnispartnern. Bei der Übung Iron Wolf hat die EFP Battlegroup Litauen gemeinsam mit ihren litauischen Gastgebern und den anderen NATO-Partnern bewiesen, dass sie in der Lage ist, einen wesentlichen Beitrag zur Verteidigung des ostwärtigen NATO-Bündnisgebietes in Litauen zu leisten.

   

Ein Panzer sichert im Wald das Gelände

Unterstützen die litauische Iron Wolf Brigade: Abrams-Kampfpanzer der USUnited States-Armee während der Übung Iron Wolf 2021

Bundeswehr/Maurice Fateiger

Die NATO hat 2017 ihre Präsenz im östlichen Teil des Bündnisses mit vier multinationalen Gefechtsverbänden in Estland, Lettland, Litauen und Polen verstärkt. Diese Gefechtsverbände stehen jeweils unter der Führung einer Framework Nation, unter anderem unter der Deutschlands. Es sind defensiv ausgerichtete, dabei aber robuste, kampfbereite und multinationale Verbände, welche die Stärke des transatlantischen Bündnisses demonstrieren und deutlich machen, dass ein Angriff auf einen Bündnispartner als Angriff auf das gesamte Bündnis angesehen wird.

Um dies zu untermauern, muss jede Rotation ihre Einsatzfähigkeit während einer Übung unter Beweis stellen. In der Zeit vom 19. Mai bis zum 30. Mai 2021 war es auch für die 9. Rotation der Enhanced Forward Presence (EFP) Battlegroup in Litauen soweit. Ihre Überprüfung durch ein multinationales Inspektionsteam wurde während der Übung Iron Wolf auf dem litauischen Truppenübungsplatz Gaižūnai durchgeführt. Dabei standen vor allem Faktoren wie die allgemeine Einsatzfähigkeit der multinationalen Battlegroup und  der litauischen Iron Wolf Brigade sowie deren Interoperabilität im Fokus des Interesses.

EFP ist ein Teil der Iron Wolf Brigade

Ein Soldat hockt mit Gewehr im Anschlag im Wald

Bereit, den Gegner zurückzudrängen: Ein Infanterist mit Gewehr im Anschlag

Bundeswehr/PAO EFP

Mit der Einbindung der Enhanced Forward Presence Battlegroup in die litauische Iron Wolf Brigade steht dieser mechanisierten Infanteriebrigade ein hochmobiler, gepanzerter Gefechtsverband zur Verfügung, der ihr nicht nur eine flexible Gefechtsführung ermöglicht, sondern auch eine eindeutige Schwerpunktsetzung erlaubt. Mithilfe gemeinsamer Ausbildungen und Übungen werden die Einsatzverfahren laufend angeglichen und die gegenseitigen Kenntnisse über die jeweiligen Fähigkeiten vertieft.

Das Szenario der Übung sah vor, dass Litauen bereits durch einen fiktiven Gegner angegriffen wurde und dieser sich weiter durch das Land vorwärtsbewegt. Diesen Gegner simulierte die litauische Iron Wolf Brigade, verstärkt durch Panzerkräfte der USUnited States  und Royal British Army. Dadurch, dass beide Seiten in dem geplanten Szenario jeweils einmal in der Rolle des Angreifers sowie der des Verteidigers waren, konnten beide Gefechtsverbände in einem komplexen Szenario das Gefecht der verbundenen Waffen testen. Singuläre Fähigkeiten wie Luftnah- und Artillerieunterstützung waren jeweils auf der Seite des Angreifers im Einsatz.

Die Übung Iron Wolf

Vier Panzer fahren durch das Gelände

Leoparden und Marder kämpfen gemeinsam gegen die Roten Truppen

Bundeswehr/Maurice Fateiger

Die Übung gliederte sich in Vorbereitungs- und Ausbildungsphasen, eine Angriffs- sowie eine Verzögerungsphase. Am 25. Mai 2021 stand das erste Aufeinandertreffen bevor. Die Befehle waren bereits am Vortag gegeben und die Kampfkompanien der Blauen und Roten Truppen bereiteten ihr Personal und ihre Ausrüstung auf die bevorstehende Gefechtsphase vor. Bei den Blauen handelt es sich um die verstärkte EFP-Battlegroup, bei den Roten Truppen um die verstärkte Iron Wolf Brigade. Die Blauen Kräfte, angeführt von den niederländischen und belgischen Kampfkompanien, rückten in einem Straßenmarsch in das Einsatzgebiet bei Gaižūnai vor, damit ihre abgesessene Infanterie die Roten Kräfte zum Ausweichen aus dem bewaldeten Gebiet zwingen kann.

Nachdem sie das Gebiet geräumt und die Wege gesichert hatten, befahl der Kommandeur der Battlegroup, Oberstleutnant Sebastian Hebisch, den Einsatz der schwer gepanzerten 1. und 4. Kampfkompanie. Mit ihren Kampfpanzern Leopard 2 sowie Schützenpanzern Marder und CV90 nahmen die Kampfkompanien im schnellen Feuerkampf das Gebiet um den Flugplatz Gaižūnai ein und sicherte es soweit, dass die gepanzerte Infanterie der 1. Kampfkompanie in einem robusten Angriff die Roten Truppen vorerst zurückdrängen konnte. Nach diesem erfolgreichen Angriff gewannen die Blauen Truppen am Ende des Tages Territorium zurück. Nun galt es, den gewonnenen Raum zu halten.

Kaum Zeit zum Durchatmen

Mehrere Soldaten auf einem Hügel, im Hintergrund ein Panzer

Kommandeur Oberstleutnant Hebisch bei der Geländebesichtigung mit seinen Offizieren

Bundeswehr/Maurice Fateiger

Die Kräfte der blauen Truppen begannen zunächst mit der eigenen Sicherung. Nach einer kurzen Phase der Erholung fingen die Soldatinnen und Soldaten der Enhanced Forward Presence Battlegroup Litauen an, ihre Stellung auszubauen. Mit einem erneuten Angriff der Roten Kräfte zur Rückgewinnung verlorenen Raumes musste gerechnet werden. Diese Phase begann mit einer Geländeerkundung durch den Kommandeur sowie der Befehlsausgabe an die Pionierkräfte, die sich schnellstmöglich koordinieren mussten, um die Stellungen möglichst unbemerkt und vor dem Angriff des Gegners fertig zu bekommen.

Am Morgen des 29. Mai 2021 begann die erneute Offensive der Roten Truppen. Der Angriff wurde aus der Luft unterstützt, aber den schweren deutschen und norwegischen Panzern, im Verbund mit einer litauischen Luftabwehreinheit und abgesessenen Infanteriekräften, gelang es, die Offensive zu verzögern und so weit abzunutzen, dass diese ohne große Geländegewinne zum Stehen kommt. Damit wurden die Gefechtshandlungen eingestellt und die Übung wurde beendet.

Prädikat CombatenReady verdient

Zwei Soldaten stehend vor einem Flipchart

Brigadegeneral Dr. Freuding und der Kommandeur der EFP-Battlegroup Oberstleutnant Hebisch

Bundeswehr/Maurice Fateiger

Brigadegeneral Dr. Freuding, Kommandeur der Panzerlehrbrigade 9 und Führer des multinationalen Inspektionsteams, hat die Übung aktiv begleitet. Die Aufgabe des Inspektionsteams war es, die Battlegroup hinsichtlich ihres taktischen Verfahrens in allen führungswichtigen Bereichen zu beurteilen und ihre Einsatzbereitschaft zu bewerten. Im Interview äußert sich Brigadegeneral Dr. Freuding zu seinen Wahrnehmungen hinsichtlich der Übung Iron Wolf, zur Vergabe des Prädikats combat-ready sowie dazu, wie er persönlich die Multinationalität erfahren hat.






Passen Sie jetzt Ihre Datenschutzeinstellungen an, um dieses Video zu sehen

Brigadegeneral Freuding spricht über die Zertifikierung der Battlegroup.

  

von Norman Wald

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Mehr zum Thema