Oberst Joppich im Interview

KFORKosovo Force – Resümee nach Kontingentwechsel

KFORKosovo Force – Resümee nach Kontingentwechsel

Datum:
Ort:
Pristina
Lesedauer:
0 MIN

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Oberst Joppich war bis Ende Januar verantwortlich für rund 70 deutsche Soldatinnen und Soldaten bei KFORKosovo Force. Gemeinsam mit den Partnern ist es der Auftrag von KFORKosovo Force öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten, bis die nationale Zivilpräsenz die Verantwortung für diese Aufgabe übernehmen kann. Unverändert bestehen im Kosovo Spannungen zwischen den einzelnen Ethnien. Allerdings können als größte Bedrohung weiterhin die kriminellen Netzwerke angenommen werden, die bei Störungen ihrer Geschäfte mit Gewalt reagieren könnten.

4 Fragen an Oberst Wolfgang Joppich

Ein Soldat steht vor einem Tarnnetz, daneben ein Aufsteller mit der Aufschrift KFOR 59. Deutsches Kontingent
Bundeswehr/PAO KFOR
PAO KFOR

Was hat sie im Einsatz besonders geprägt?

Ein Soldat steht vor einem Tarnnetz, daneben ein Aufsteller mit der Aufschrift KFOR 59. Deutsches Kontingent

Dies ist zum einen die Dualität zwischen multinationalen Aufgaben und nationalen Aufgaben. Es gibt auch noch einen zweiten Aspekt und das sind die Veränderungen hier im Kosovo, die ich gegenüber meinem letzten Einsatz feststelle aber auch eine Reihe von Kontinuitäten

PAO KFOR

Welche Kontinuitäten haben sie festgestellt?

Ein Soldat steht vor einem Tarnnetz, daneben ein Aufsteller mit der Aufschrift KFOR 59. Deutsches Kontingent

Leider muss ich feststellen, dass sich einige Serben und Kosovaren in vielen Bereichen noch immer unversöhnlich gegenüberstehen. Dies und die nach meiner Auffassung auch weiterhin hohe Dichte an organisierter Kriminalität, haben einen maßgeblichen Einfluss auf das Zusammenleben im Kosovo. Andererseits stelle ich aber auch eine zunehmende Bereitschaft zur Veränderung fest und da sehe ich tatsächlich auch positive Entwicklungen. So ist zum Beispiel festzustellen, dass die kosovarische Polizei zunehmend professioneller und sicherer agiert. An alldem arbeitet KFORKosovo Force mit großem Engagement, aber um Fortschritte zu erzielen bedarf dies einer gewissen Geduld und eines langen Atems.

PAO KFOR

Was waren so die typischen Dinge die sie in ihrem Kontingent verrichtet haben?

Ein Soldat steht vor einem Tarnnetz, daneben ein Aufsteller mit der Aufschrift KFOR 59. Deutsches Kontingent

Das ist vor allem die Arbeit im Hauptquartier (HQHeadquarters). Denn ich bin nicht nur als Kontingentführer hier im Einsatz gewesen, sondern bin im multinationalen Hauptquartier von KFORKosovo Force als Abteilungsleiter für die Langfristplanung und Weiterentwicklung von KFORKosovo Force zuständig. Zudem sind noch rund 20 weitere deutsche Kameradinnen und Kameraden in anderen Bereichen im HQHeadquarters eingesetzt. Das ist multinationale Zusammenarbeit par excellence. Gemeinsam mit den anderen Nationen generieren wir mit dem Beitrag unser Feldnachrichtenkräfte ein Bild zur Lagefeststellung im Kosovo. Darüber hinaus war unsere kleine deutsche Unterstützungseinheit eingesetzt, das sogenannte National Support Element (NSE). Dieses kleine Team leistet einen erstaunlich großen Umfang von Unterstützungsdienstleistungen für alle deutschen Soldaten und Soldatinnen.

Unsere Kameraden aus dem Bereich des NATO Advisor and Liasion Team (NALTNATO Advisory and Liaison Team), die sich um die Ertüchtigung der kosovarischen Sicherheitskräfte und des Kosovarischen Verteidigungsministeriums kümmern, runden den deutschen Beitrag hier im Kosovo ab. Eine meiner wesentlichen Erkenntnisse aus dem Einsatz ist, dass Veränderungen in diesem Land viel Zeit und Geduld bedürfen. Nach meiner Einschätzung sind wir auf einem guten Weg, aber unverändert ist die Unterstützung durch KFORKosovo Force notwendig.

PAO KFOR

Was wird das Erste sein, was sie nach ihrer Rückkehr Deutschland machen werden?

Ein Soldat steht vor einem Tarnnetz, daneben ein Aufsteller mit der Aufschrift KFOR 59. Deutsches Kontingent

Ich werde meine Frau ganz fest in meine Arme schließen.

von PAO KFOR  

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