Bergmützen an der Küste
Bergmützen an der Küste
- Datum:
- Ort:
- Limassol
- Lesedauer:
- 2 MIN
Am Hafen von Limassol befindet sich das Camp Castle, ein kleiner Pierbereich auf Zypern. Dort gibt es neben mehreren Bürocontainern für den Stab auch einen Anlegeplatz für die Korvette. Damit sich hier kein Unbefugter Zutritt verschafft, wird dieser Hafenteil von einem Sicherungszug bewacht. Jetzt haben erstmalig Angehörige der Gebirgsjäger diese Aufgabe übernommen.
„Das hätte ich mir auch nicht vorstellen können, dass ich einmal als Gebirgsjäger eine Hafenanlage der Deutschen Marine im Auslandseinsatz sichern werde“ sagt Oberstabsgefreiter Fabian A. während er mit einem großen Spiegel den Unterboden eines Autos vor dem Schlagbaum auf verdächtige Gegenstände untersucht.
Die Unterschiede zwischen der Hafenabsicherung hier auf Zypern und einem Feldlager in einem landbasierten Auslandseinsatz sind offensichtlich. „Zwar ist die Bedrohungslage bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon eine andere, aber dafür haben wir hier eine Seeseite, die berücksichtigt werden muss. Das war für uns Gebirgsjäger eine neue Herausforderung, in die wir uns erst einarbeiten mussten“ so Hauptmann Andreas H., der für die kommenden Monate den Sicherungszug führen wird.
Über viele Jahre hinweg hat das Seebataillon sowie das Wachbataillon das Personal für den Sicherungszug beim deutschen Einsatzkontingent UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon gestellt, deren typisches Merkmal bei der Uniform das dunkelblaue Barett ist. Wer jetzt in das „Camp Castle“ einfährt, wird von Kameraden begrüßt werden, die die charakteristische Bergmütze der Gebirgsjäger tragen.
Neuer Einsatz – neue Aufgaben
Für fast alle Gebirgsjäger ist es nicht der erste Auslandseinsatz. Die meisten von ihnen waren bereits in Mali als Teil der QRF (Quick Reaction Force), jetzt müssen sie sich neuen Aufgaben stellen, von denen die wenigsten einen engen Bezug zu ihrer bisherigen Tätigkeit haben. Unter anderem wird das Leinenpersonal, das die Korvette beim An- und Ablegen auf der Pier benötigt vom Sicherungszug gestellt. „Bis vor Kurzem wusste ich nicht, was sich hinter Heckleine, Achterleine und Achterspring verbirgt, aber die Kameradinnen und Kameraden der Marine haben uns das in aller Ruhe erklärt, sodass wir nun beim An- und Ablegen die Leinen auf der Pier führen können“ sagt Oberstabsgefreiter Fabian A. Er freut sich auf zahlreiche neue Eindrücke und die Besonderheiten eines maritimen Auslandseinsatzes. Schmunzelnd fügt er hinzu: „So maritim kann das hier gar nicht sein, schließlich kann man vom Hafen Limassol aus das Tróodos-Gebirge sehen.“