Als Linkmeister im Roten Meer
Als Linkmeister im Roten Meer
- Datum:
- Ort:
- Rotes Meer
- Lesedauer:
- 2 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin Oberbootsmann Tayfun S.*, 34 Jahre alt und seit 2016 bei der Bundeswehr. Ich bin Linkmeister auf der Fregatte „Hessen“ und befinde mich derzeit in der Operation EUNAVFOREuropean Union Naval Force Aspides. Für mich ist die Operation im Roten Meer und dem Golf von Aden der vierte Einsatz.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz
Als Linkmeister bin ich verantwortlich für taktische Datenlinks – eine militärische Datenverbindung, über die per Funk digitalisierte Daten und Informationen ausgetauscht werden – an Bord. Das dient im Wesentlichen dem Lagebildaufbau mit befreundeten Einheiten im Seegebiet. Ein klares Lagebild ist für die Auftragserfüllung unerlässlich. Der taktische Datenlink spielt daher bei jedem Seefahrtsvorhaben eine Schlüsselrolle.
Mein Arbeitsplatz ist die Operationszentrale und ich bin eingebunden im „äußeren Gefecht“. Dieses umfasst den Einsatz der Schiffswaffen gegen einen Gegner unter, über oder auf dem Wasser. Neben der Koordinierung taktischer Datenlinks bin ich im Gefecht mitverantwortlich für den Einsatz von Artilleriewaffen.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders
Es macht mich stolz, als Linkmeister einen wichtigen Beitrag zu leisten und Teil eines tollen Teams zu sein. Als Besatzung funktionieren wir wie eine große Familie und können uns immer aufeinander verlassen. So konnten wir zahlreiche Handelsschiffe gegen die Bedrohung durch die Huthi-Milizen schützen. Es gelang uns, mehrere Luftbedrohungen erfolgreich abzuwehren. Mein Arbeitsgebiet, taktische Datenlinks, trägt zu einem besseren Lagebild bei. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um in dieser Einsatzrealität bestehen zu können.
Das vermisse ich hier am meisten
Einfach mal wieder acht Stunden am Stück durchschlafen zu können. Auch mal Zeit für mich allein. Sport ohne Zeitdruck machen zu können. Meine Couch. Und ganz generell Privatsphäre.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße
Ich wünsche mir, den verbleibenden Zeitraum genauso professionell und erfolgreich abzuarbeiten und mit meinen Kameraden unversehrt nach Hause zu kommen. Nach dem Einsatz fliege ich erst mal in den Urlaub.
Ich grüße meine Familie und danke jedem, der mich in diesen harten Zeiten unterstützt.
*Name zum Schutz abgekürzt.