Eskorte für Handelsschiffe

EUNAVFOREuropean Union Naval Force Aspides: Geleitschutz im Roten Meer

EUNAVFOREuropean Union Naval Force Aspides: Geleitschutz im Roten Meer

Datum:
Ort:
Rotes Meer
Lesedauer:
2 MIN

Seitdem die Huthi-Rebellen im Jemen im Oktober 2023 mit Angriffen auf Handelsschiffe im südlichen Roten Meer und im Golf von Aden begonnen haben, hat sich der Schiffsverkehr in der Region nahezu halbiert. Das hat Konsequenzen.

Ein Soldat beobachtet ein Handelsschiff auf offener See durch ein Fernglas

Ein Handelsschiff wird von einem Soldaten der Bordeinsatzgruppe auf der Fregatte „Hessen“ durch das Fernglas beobachtet.

Bundeswehr/Dennis Keßler

Die Reedereien nehmen den deutlich längeren und dadurch auch teureren Umweg über Südafrika in Kauf. Dadurch gibt es Engpässe bei den Lieferketten, einen Anstieg des Ölpreises und generelle negative Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung weltweit. Neben den Vereinigten Staaten, Großbritannien und weiteren westlichen Nationen hat die Europäische Union eine rein defensive Operation in der Region etabliert, mit der Handelsschiffe sicher durch die Gefahrenzone eskortiert und der Luftraum überwacht werden soll: EUNAVFOREuropean Union Naval Force Aspides. Die Bundeswehr beteiligt sich aktuell mit der Fregatte „Hessen“ an der Mission.

Hauptquartier in Griechenland koordiniert Aufträge

Das Hauptquartier der Operation, das Operational Headquarter (OHQ), liegt im griechischen Larissa. Hier können sich Reedereien melden, wenn sie um Schutz für ihre Schiffe anfragen möchten. Anhand verschiedener Kriterien wird der Antrag geprüft. Er wird dann zur Umsetzung an das sogenannte Force Headquarter (FHQForce Headquarters) weitergegeben. Es befindet sich an Bord eines der Kriegsschiffe von Aspides vor Ort. Das FHQForce Headquarters prüft dann, aus welcher Richtung das zu begleitende Handelsschiff in die Gefahrenzone einläuft und welche Aspides-Einheit die Eskorte, die sogenannte Close Protection Task, übernehmen kann.

Mit den Handelsschiffen sicher durch die Gefahrenzone

Mehrere Soldaten, teilweise mit Headsets, sitzen in einem Raum vor Bildschirmen

In der Operationszentrale der Fregatte „Hessen“ laufen alle Informtionen zur aktuellen Situation im Seegebiet zusammen

Bundeswehr/Dennis Keßler

Generell werden die Handelsschiffe zwischen dem südlichen Roten Meer, Dschibuti und dem Golf von Aden begleitet. Hat eine der Aspides-Einheiten einen solchen Auftrag erhalten, wird das Handelsschiff an einem vorher ausgemachten Rendezvous-Punkt abgeholt. Von da an fahren die Aspides-Einheit und ihr „Schäfchen“, wie das begleitete Handelsschiff dann auch genannt wird, in navigatorisch sicherem Abstand gemeinsam bis zum ausgemachten Zielpunkt. Ist dieser erreicht, kann das Handelsschiff seine Reise sicher allein fortsetzen.

Aspides steht der zivilen Schifffahrt fest zur Seite

Während der Close Protection Task profitiert das „Schäfchen“ von der Luftverteidigungsfähigkeit der Aspides-Einheit. Angriffe mit Raketen durch die Huthi-Rebellen werden über die weitreichenden Sensoren erfasst und durch die Bordwaffen bekämpft. Und auch, wenn die Aspides-Einheiten keine konkrete Close Protection Task haben, patrouillieren sie in einem ihnen zugewiesenen Seegebiet. Dann überwachen sie dort permanent den Luftraum, um für Sicherheit zu sorgen und die Freiheit der Handelswege zu beschützen.

von Dennis Keßler

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