PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target seit einem Monat in Polen
Vor einem Monat verlegte die Bundeswehr zwei Luftverteidigungssysteme PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target mit circa 200 Soldatinnen und Soldaten in den Südosten Polens. Nahe der Großstadt Rzeszów übernahmen sie von PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Einheiten der USA den Schutz des Luftraums. Vom Marschbefehl bis zur Einsatzbereitschaft - wir blicken zurück und fassen zusammen.
Bundeswehr/Marc Steinbrecher
Wenn es um kurzfristige Verlegungen in den Einsatz geht, haben die Soldatinnen und Soldaten aus dem Flugabwehrraketengeschwader 1 und den unterstellten Flugabwehrraketengruppen in den letzten Jahren immer wieder ihre Flexibilität und ihren Einsatzwillen bewiesen. Bei der im Januar 2025 angelaufenen NSATUNATO-Stab für Sicherheitsunterstützung und Ausbildung für die Ukraine-Mission in Polen zeigten sie dies erneut.
Am 28. November 2024 gab das Bundesverteidigungsministerium in einer Presseerklärung bekannt, man habe der NATONorth Atlantic Treaty Organization angeboten „zum Jahresanfang PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target -Einheiten nach Polen zu entsenden“. Zwei Flugabwehrsysteme PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target sollten USUnited States-amerikanische Einheiten nahe Rzeszów ablösen. Die deutschen Kräfte würden der Mission „NATONorth Atlantic Treaty OrganizationSecurity Assistance and Training for Ukraine“ (NSATUNATO-Stab für Sicherheitsunterstützung und Ausbildung für die Ukraine) unterstellt werden. Im Verbund mit anderen Partner-Nationen sowie boden- und luftgestützten Waffensystemen der Luftverteidigung wäre damit die integrierte NATONorth Atlantic Treaty Organization-Luftverteidigung in der Region gewährleistet. Das war die Grundlage für die „Deutsche Air and Missile Defense Task Force NSATUNATO-Stab für Sicherheitsunterstützung und Ausbildung für die Ukrainein Polen“ (DEU AMD TF NSATUNATO-Stab für Sicherheitsunterstützung und Ausbildung für die Ukraine POLPetrol, Oil and Lubricants).
Bundeswehr/Jane Schmidt
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Planung und Marschieren
Mit der finalen Entscheidung im Dezember 2024 hieß es nun für das Flugabwehrraketengeschwader 1, die bereits begonnenen Planungen schnellstmöglich abzuschließen. Die Flugabwehrraketengruppe 21in Sanitz, Mecklenburg-Vorpommern, wurde beauftragt, Personal sowie Material und Fahrzeuge für den Einsatzbeginn vorzubereiten. Ein Erkundungsteam besuchte zunächst den zukünftigen Einsatzort und prüfte die Rahmenbedingungen für den Einsatz des Flugabwehrsystems sowie die Unterbringung der Soldatinnen und Soldaten. Für die Soldatinnen und Soldaten in Deutschland begann die individuelle Vorbereitung. Taschen wurden gepackt und die Familien und Freunde auf eine längere Abwesenheit vorbereitet. Bereits am 13. Januar 2025 brach ein kleines Vorkommando auf, um die Ankunft des Hauptkontingents vorzubereiten. Für die schweren Fahrzeuge und den Großteil des Personals begann die Reise am 15. und 16. Januar frühmorgens in Sanitz.
Bundeswehr/Jane Schmidt
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Verlegung über mehrere Tage in den Südosten Polens
Etwa 100 schwere Fahrzeuge, teilweise mit Anhängern, mussten von Mecklenburg-Vorpommern in den Südosten Polens gebracht werden. Hierfür wurden diese auf etwa fünf gleich große Marschkolonnen, sogenannte „Marschbänder“, aufgeteilt. Drei von diesen brachen frühmorgens am 15. Januar auf, zwei weitere folgten am nächsten Tag. Über die A20 ging es, eskortiert von den Feldjägern, in Richtung polnische Grenze. Eine Kolonne kann sich aufgrund der verkehrsbedingten Sicherheitsabstände deutlich über einen Kilometer erstrecken. Umso wichtiger war es daher für den Marschbandführer, sich regelmäßig über Funk und Telefon mit den einzelnen Fahrzeugführenden auszutauschen. Kurz vor der Grenze übernahm dann die polnische Militärpolizei die Führung der Marschkolonnen und geleitete diese sicher durch Polen. Dennoch: Die schweren Fahrzeuge konnten die etwa 1.000 Kilometer nicht an einem Tag bewältigen. So legte jedes Marschband in der Nähe der polnischen Stadt Łódź einen Zwischenhalt mit Übernachtung ein.
Bundeswehr/Marc Steinbrecher
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Ankunft am Zielort nahe Rzeszów
Nach gut 20 Stunden reiner Fahrzeit und über 1.000 Kilometern Fahrstrecke auf Autobahn, Land- und Dorfstraßen erreichte das erste Marschband am 16. Januar abends die vorbereitete Flugabwehrstellung nahe des Flughafens Jasionka bei Rzeszów. Beim Abstellen der Fahrzeuge hieß es zunächst, den begrenzten Platz möglichst perfekt zu nutzen. Denn die deutschen Flugabwehrkräfte mussten sich diesen am Anfang der Mission noch mit USUnited States-amerikanischen PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target- sowie Avenger-Luftverteidigungseinheiten teilen. Am 17. Januar war spätabends mit dem Eintreffen der letzten von fünf Marschkolonnen die Verlegung nach Polen offiziell abgeschlossen.
Bundeswehr/Marc Steinbrecher
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Zwei Jahre Schutz durch USUnited States-PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target
Bereits vor Ort waren PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Einheiten aus dem 5th Bataillon des 7th Air Defense Artillery Regiment der U.S. Army. Der Verband ist mit vier Flugabwehrsystemen PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target ausgestattet und eigentlich in Baumholder, Rheinland-Pfalz, stationiert. Doch unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine am 24. Februar 2022 verlegte das Bataillon zwei Staffeln mit je einem PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-System nach Polen. Ununterbrochen stellten sie seitdem den Schutz des Luftraums über dem logistischen Umschlagpunkt im Südosten Polens sicher. Unregelmäßige Personalrotationen in Abständen von zwei bis elf Monaten sorgten zumindest teilweise für die Regeneration des USUnited States-Personals. Dennoch: Die Freude bei Ankunft der deutschen PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Einheiten war groß.
Bundeswehr/Christian Timmig
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Einsatzbereitschaft herstellen
Für die deutschen Kräfte hieß es nun, die Einsatzbereitschaft der zwei PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Systeme wie auch des Gruppengefechtsstands (Group Operation Center, GOCGroup Operation Center) herzustellen. Hierzu wurden zunächst Arbeitskapazitäten, insbesondere Büroräume, mit den USUnited States-Einheiten geteilt. So konnten Mithilfe von ITInformationstechnik-Fachpersonal zeitnah unter anderem sichere Kommunikationswege nach Deutschland aber auch zur nächsthöheren NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ebene, dem Air Operation Center (AOC) in Warschau, hergestellt werden. Inzwischen waren die „scharfen“ Lenkflugkörper für die PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Systeme eingetroffen. Aus Sicherheitsgründen werden diese getrennt von den Startgeräten in einen Einsatz gebracht. In der Stellung konnte ausgebildetes Fachpersonal die schweren Kanister vom Typ PAC-2 und PAC-3 sicher auf die vorgesehenen Startgeräte anbringen. Auch Feuerleitstand, Radar und die Energieversorgung des sogenannten „Dreigestirns“ wurden bereits ausgiebig getestet.
Bundeswehr/Tom Twardy
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Besuch während der Übergabe
Am 23. Januar 2025 überzeugten sich Verteidigungsminister Boris Pistorius und sein polnischer Amtskollege, Władysław Kosiniak-Kamysz, von den Fortschritten beim Herstellen der Einsatzbereitschaft. In persönlichen Gesprächen und vor internationalen Medienvertretenden dankte Pistorius den deutschen Soldatinnen und Soldaten für ihre Bereitschaft und die gezeigten Leistungen. Er betonte, wie wichtig insbesondere der Schutz des logistischen Umschlagpunktes bei Rzeszów für die Belieferung der Ukraine mit humanitären und militärischen Hilfsgütern sei. „Etwa 95 Prozent der westlichen Hilfslieferungen laufen durch diesen Umschlagpunkt“, so auch der polnische Verteidigungsminister Kosiniak-Kamysz. Vor den Augen der beiden Politiker und Medienvertretenden bezogen erstmalig zwei deutsche PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Startgeräte ihre kurz zuvor von den USUnited States-Amerikanern geräumten Stellungen.
Bundeswehr/Marc Steinbrecher
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Stellungen beziehen
Inzwischen hatte auch im eigentlichen Stellungsbereich in der Nähe der Startgeräte die Übergabe mit den USUnited States-amerikanischen Kräften bereits begonnen. Zwei Flugabwehrstellungen galt es, lückenlos zu übernehmen. Das heißt: Immer eine Stellung musste einsatzbereit gehalten werden während parallel in der anderen die USUnited States-amerikanischen Kräfte ihr PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-System abschalteten, die Fahrzeuge bemannten und anschließend Flächen räumten. Unmittelbar darauf übernahm eine deutsche PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Einheit den Platz. Hier zeigte sich die Bedeutung der langjährigen Ausbildung innerhalb der Flugabwehrraketen-Truppe. Mit viel Routine errichteten die Soldatinnen und Soldaten das sogenannte „Dreigestirn“, bestehend aus Feuerleitstand oder auch „Engagement Control Station“ (ECSEngagement Control Station), Radar und autarker Energieversorgung.
Bundeswehr/Marc Steinbrecher
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PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target einsatzbereit
Am letzten Januarwochenende waren beide Stellungen von deutschen PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Kräften bezogen, die Flugabwehrsysteme vollständig in Stellung gebracht und alle Testphasen erfolgreich abgeschlossen. Das Kontingent konnte somit die Einsatzbereitschaft bestätigen und der NATONorth Atlantic Treaty Organization formell unterstellt werden. Auch ein internationales Expertenteam der NATONorth Atlantic Treaty Organization, bestehend aus deutschen, griechischen, italienischen und niederländischen Soldaten, konnte dies in den ersten Februartagen nach umfassenden Prüfungen bestätigen. „Wir können abschrecken, wir können uns verteidigen“, so das Fazit des niederländischen Teamleiters nach der mündlichen Mitteilung der Prüfergebnisse.
Bundeswehr/Marc Steinbrecher
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Transfer of Authority Ceremony
Am 3. Februar 2025 wurde in einer feierlichen Zeremonie, der „Transfer of Authority Ceremony“, die Übernahme des Schutzauftrages von den USUnited States-amerikanischen PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Kräften durch den deutschen Verband vollzogen. Teilnehmer waren unter anderem der Kommandant des Air Operation Center in Warschau, Major General Ireneusz Starzyński, der Kommandeur des 10th Army Air and Missile Defense Command, Brigadier General Curtis King, und der Kommandeur der Bodengebundenen Verbände im Luftwaffentruppenkommando, Brigadegeneral Arnt Kuebart. Während der Zeremonie wurden die Nationalhymnen Polens, Deutschlands und der Vereinigten Staaten von Amerika gespielt. Zudem wurde feierlich die Bataillons-Fahne des 5th Bataillon 7th Air Defense Artillery Regiment verhüllt und die Truppenfahne der deutschen Flugabwehrraketengruppe 21 wurde entrollt und präsentiert. Die amerikanischen PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Kräfte begannen in diesem Zeitraum bereits mit der Rückverlegung an ihren Heimatstandort im deutschen Baumholder, Rheinland-Pfalz.
Bundeswehr/Marc Steinbrecher
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Sechs Monate Mission in Polen
Mit der Übernahme des Schutzauftrages sind die deutschen PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Kräfte nun dauerhaft in Einsatzbereitschaft. Ein intensiver Schichtbetrieb stellt den Schutz der wichtigen logistischen Infrastruktur in der Region bei Tag und Nacht sicher. Zusätzlich wird die Truppe durch andere Verbündete im Rahmen der integrierten Luftverteidigung der NATONorth Atlantic Treaty Organization unterstützt: In Rzeszów übernehmen USUnited States-amerikanische Flugabwehrsysteme Avenger sowie norwegische Einheiten mit dem System NASAMS den Schutz des Luftraums im Nahbereich. Für die Kleinstdrohnenabwehr stehen spezialisierte USUnited States-amerikanische Kräfte bereit. Norwegische Multi-Role Kampfflugzeuge des Typs F35 patrouillieren am Himmel und ein deutscher Airbus A330 MRTTMulti Role Tanker Transport für Luftbetankung steht den NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partnern auf Abruf zur Verfügung. Mitte des Jahres sollen zudem deutsche Eurofighter-Kampfjets den Schutz des NATONorth Atlantic Treaty Organization-Luftraums in der Region stärken.
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