Jubiläum der Anerkannten Mission

Fünf Jahre EFP Battlegroup in Litauen

Fünf Jahre EFP Battlegroup in Litauen

Datum:
Ort:
Rukla
Lesedauer:
3 MIN

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Die NATO begann Anfang 2017 mit der Verlegung von Soldatinnen und Soldaten nach Polen, Litauen, Lettland und Estland. Das Bündnis kommt damit dem zunehmenden Sicherheitsbedürfnis seiner osteuropäischen Mitgliedsstaaten nach. Deutschland übernimmt seit fünf Jahren die Führungsrolle für die Enhanced Forward Battlegroup in Litauen.

Panzer stehen auf Bahnwaggons. Soldaten laufen auf sie zu.

Schwere Gefechtsfahrzeuge werden mit der Bahn nach Litauen gebracht

Bundeswehr/PAO EFP

In der größten Kaserne der litauischen Streitkräfte ist die EFP Battlegroup untergebracht. Das Panzergrenadierbataillon 122 aus Oberviechtach war der erste Verband, der in Rukla das Hauptquartier aufgeschlagen hat. Seitdem haben mehr als 9.000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr ihren Dienst in Litauen geleistet. Während der halbjährlichen Rotationen der deutschen Leitverbände wurden seit 2017 rund 6.000 Fahrzeuge, davon mehr als 1.500 gepanzerte Gefechtsfahrzeuge, mit der Bahn oder per Schiff nach Litauen und wieder zurück verlegt.

Das Rückgrat des Kampfverbandes

Zwei Panzer fahren nebeneinander in staubigem Gelände

Kampfpanzer Leopard 2A6 und Schützenpanzer Marder im Gelände während der Gefechtsübung Iron Wolf 2019

Bundeswehr/Marco Dorow

Der Hauptteil der Battlegroup besteht aus Kräften der Panzer- und Panzergrenadiertruppe. Umfangreiche Unterstützungskräfte, beispielsweise die Logistik- und ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrtruppe, verstärken diese. Weitere Verstärkungskräfte kommen von der Panzerartillerie sowie der Aufklärungstruppe. An der multinationalen Battlegroup in Litauen beteiligen sich neben Deutschland acht weitere NATO-Partnerstaaten, darunter die Niederlande, Frankreich, Tschechien, Norwegen und Belgien. Somit sind bis zu 1.200 Soldatinnen und Soldaten in Rukla und Pabradė stationiert. Geführt wird die Battlegroup durch einen deutschen Kommandeur. Formal ist dieser dem Kommandeur der litauischen mechanisierten Infanteriebrigade Iron Wolf unterstellt.

Kernelement der Battlegroup ist die Multinationalität

Eine Gruppe Soldaten versammelt sich um einen Tisch mit Landkarte. Über ihnen hängt ein Tarnnetz.

Das Führungspersonal der EFP-Battlegroup bei der Befehlsausgabe während der Übung Iron Wolf 2019 in Pabradė

Bundeswehr/Christian Vierfuß

Die Bündnissolidarität mit den NATO-Partnerstaaten steht im Mittelpunkt jeder Rotation in Litauen. Strukturelle und nationale Besonderheiten der NATO-Partner werden bei der Zusammenstellung der multinationalen Battlegroup bewusst in Kauf genommen. Jede Nation bringt sich mit ihren Spezialisierungen und Stärken ein. So gelten die Norweger als Spezialisten bei extremer Kälte und eisigen Herausforderungen. Zusammen mit den Spezialisten aus Belgien und den Niederlanden transportiert die multinationale Schwerlasttransportgruppe auch die schwersten Fahrzeuge der Battlegroup.
Es sind genau diese Unterschiede, die die Stärke der gemeinsamen Verteidigung ausmachen. Getreu dem Motto „Strong Together“ leistet jede Nation ihren Beitrag.

Mit internationalen Übungen zum Ziel

Ein belgischer und ein deutscher Soldat besprechen sich mit Blick auf eine Karte. Hinter ihnen steht ein Panzerspähwagen.

Ein Offizier des Aufklärungs- und Verbindungszugs führt die Spähaufklärung gemeinsam mit einem belgischen Kameraden

Bundeswehr/PAO EFP

Das Ziel jeder Rotation ist der Status „Combat Ready“. Der Weg dorthin ist lang und staubig. Neben den Übungen in Litauen finden regelmäßig Übungen wie Crystal Arrow und Iron Spear in Lettland statt. Im vergangenen Jahr entsendeten zwölf NATO-Mitgliedsstaaten Panzergrenadiere und Panzerbesatzungen nach Lettland. In einem Wettkampf trainierte die Truppe Verfahrensabläufe und konnte sich mit anderen Nationen messen. Die Scharfschützen stellten sich fünf Tage lang der internationalen „Sniper Competition“. Die Sanitätstruppe der Battlegroup stellte bei einer Übung mit einem simulierten feindlichen Artillerieangriff ihre Fähigkeiten unter Beweis. 

Combat Ready“: die Zertifizierungsübung Iron Wolf

Die Besatzung einer Panzerhaubitze bei der Abgabe des ersten Schusses

Bei der Übung Iron Wolf arbeiten alle Truppenteile eng zusammen

Bundeswehr/Kurt Basler

Höhepunkt einer jeden Rotation ist die finale Übung Iron Wolf. Zweimal im Jahr findet die größte Übung in Litauen statt. Bis zu 4.000 Soldatinnen und Soldaten sowie mehr als 1.000 Fahrzeuge der EFP-Battlegroup und der litauischen Iron Wolf Brigade stellen ihre Fähigkeiten unter Beweis. Ein wichtiger Bestandteil der Übung ist der taktische Transport von Personal und Material. Dazu verlegt die Battlegroup von Rukla auf den größten Truppenübungsplatz Litauens in Pabradė. Während der Übungen wird die Truppe nach NATO-Vorgaben überprüft und zertifiziert. Nach den zahlreichen Trainings und Wettkämpfen sind die verschiedenen Nationen gut aufeinander eingespielt. Bisher konnte jede Zertifizierungsübung mit dem Status „Combat Ready“ beendet werden.
Mittlerweile ist bereits die 11. Rotation in Rukla eingesetzt, um den Auftrag der östlichen NATO-Bündnisverteidigung zu erfüllen.

von Redaktion Einsatz  

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