Für die Abwechslung vom Tagesdienst

Ich bin iM EINsatz: Besondere Truppenbetreuung bei EFP

Ich bin iM EINsatz: Besondere Truppenbetreuung bei EFP

Datum:
Ort:
Rukla
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Porträt eines Soldaten im winterlichen Wald

Der Morale, Welfare and Recreation Offizier und Reservistendienst Leistende Hauptmann Michel A. im Einsatz

Bundeswehr/Pascal Warner

Mein Name ist Michel A., ich bin Hauptmann der Reserve und 36 Jahre alt. 2006 habe ich bei der Bundeswehr als Reserveoffizieranwärter und Soldat auf Zeit für zwei Jahre gedient. Anschließend bin ich der Bundeswehr stets als Reservist treu geblieben. Ich bin Aufklärer mit Leib und Seele und diene mit Stolz im Aufklärungslehrbataillon 3 in Lüneburg in meiner Heimat Niedersachsen. Nach einer Reservisten-Dienstleistung im Stab und dem Corona-Einsatz im Bataillon bekam ich das Angebot, mit in den Einsatz nach Litauen zu gehen. Dem bin ich sehr gerne gefolgt. Zivilberuflich bin ich als gelernter Kaufmann im Agrarbereich tätig.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Fünf Soldaten stehen mit Fahrrädern am Rande einer Straße

Mehrere Soldaten der EFP-Battlegroup haben sich zu einer Fahrradtour verabredet

Bundeswehr/Lennard Liedtke

Als ich den Bereich Morale, Welfare and Recreation übernommen habe, hatte ich nicht damit gerechnet, eine so vielfältige und abwechslungsreiche Aufgabe zu übernehmen. Mir unterstellt ist ein Fitnesstrainer. Und so ist mein Bereich auch dafür verantwortlich, Sportkurse für die Battlegroup anzubieten. Vom Boxtraining – wir haben hier einen sehr erfolgreichen ehemaligen Boxer – über Functional-Fitness bis hin zum Faszien- und Yogatraining konnten wir von Beginn an eine Vielzahl an Kursen anbieten. Meine Aufgabe beinhaltet auch die Ausgabe von Sportgeräten, beispielsweise von hochwertigen Fahrrädern. Darüber hinaus betreut mein Bereich die Spielgeräte wie Billardtische, Arcade-Automaten, Tischtennisplatten oder elektrische Spielkonsolen, die bei Bedarf ersetzt und durch neues Gerät ausgetauscht werden müssen.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Ein tschechischer Soldat und ein deutscher Soldat stehen im Schulterschluss nebeneinander auf einer Schießbahn

Ständige Einsatzbereitschaft und multinationale Zusammenarbeit prägen den Alltag in allen Bereichen

Bundeswehr/Jonay Miezal

Der Teamgeist prägt meine Arbeit. Davon lebe ich. Ohne mein eigenes Team könnte ich die vielfältigen Aufgaben überhaupt nicht bewältigen. Die enge Zusammenarbeit mit dem deutschen und multinationalen Umfeld, den Kompanien und dem Stab haben meine Aufgaben hier geprägt – aber auch die Zusammenarbeit mit der zivilen Verwaltung und unserem Gastgeberland Litauen.

Nicht immer einfach und auch von manch aufreibendem Moment gekennzeichnet, war allen eines immer klar: Nur gemeinsam haben wir es schaffen können, uns hier im Rahmen unserer Möglichkeiten einen Wohlfühlfaktor aufzubauen. Der ist neben der täglichen intensiven und fordernden Übungstätigkeit für die Frauen und Männer auch wichtig. Die zahlreichen Angebote und Möglichkeiten haben mir das Gefühl gegeben, dass hier für alle etwas dabei war. So stellte sich auch bei mir eine Zufriedenheit ein, wenn ich in entspannte und glückliche Gesichter blicken konnte.

Das vermisse ich hier am meisten.

Ich bin ein absoluter Familienmensch. Daher war für mich bereits zu Beginn des Einsatzes in Litauen klar, dass ich meine Freundin, meine Nichte, Neffen und meine Kumpels vermissen würde. Nicht zuletzt freue ich mich auch auf mein 55-Kilo-Kraftpaket Ares: ein mittlerweile vier Jahre alter Rhodesian Rigdeback-Rüde, wie er im Buche steht. In seinem Kopf ist er jedoch der Meinung, immer noch ein kleiner Welpe zu sein, der auf den Schoß muss. Ein kleiner Dickkopf, aber stets ein treuer Weggefährte.
Darüber hinaus bin ich ein erdverbundener Typ und so ist es nicht verwunderlich, dass mir die aktive Vereinsarbeit in unserer Schützengilde fehlt.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Wenn ich wieder zu Hause in Deutschland bin, muss ich zunächst den Papierkram in meiner Stammeinheit erledigen: das Übliche für einen Reservisten. Ich freue mich bereits auf das Wiedersehen mit allen Freunden und den Jungs aus meiner Einheit – und sehr auf einen ausgiebigen Wanderurlaub in Südtirol.
Zum Schluss möchte ich meine Familie und meine Freunde herzlich grüßen. Und natürlich die Schützengilde von 1289 e. V.eingetragener Verein sowie meinen geliebten Klosterflecken Ebstorf!

von Michel A.

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