Ägäis: Navigatorische Sicherheit für den Auftrag

Ägäis: Navigatorische Sicherheit für den Auftrag

Datum:
Ort:
in See
Lesedauer:
3 MIN

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Der Auftrag des Navigationsabschnittes auf einer Fregatte lautet: sichere Teilnahme am Seeverkehr. Die Aufgaben ähneln damit jenen des Navigators eines Handelsschiffes. Gute Vorbereitung ist das A und O. Das wissen auch die Kameradinnen und Kameraden des Navigationsabschnittes auf der Fregatte „Brandenburg“ bei der NATO Unterstützung Ägäis. Sie fordern für geplante Seefahrten das Kartenmaterial an oder halten die elektronische Seekarte auf Stand. Jedes Seegebiet birgt andere Herausforderungen. 

Sicher und pünktlich zum Ziel

Zwei Soldaten sehen auf eine Seekarte

Trotz digitaler Seekarten müssen die Soldatinnen und Soldaten auch auf Papierkarten navigieren können

Bundeswehr/Kimo Wendt

Sind alle Vorbereitungen getroffen, lautet das oberste Gebot: Die Fregatte muss sicher und pünktlich an das gewünschte Ziel, selbstverständlich unter Beachtung der allgemeinen Verkehrsregeln. Dafür ist ein großes Team notwendig, das, ähnlich wie in einem Schichtsystem, in drei rotierende Wachen eingeteilt ist. Dabei sind die Ausbildung junger Soldatinnen und Soldaten sowie das Üben der Abläufe wichtige Bestandteile jeder Seefahrt. So gilt es, die einzelnen Wachen ständig ausbildungstechnisch auf Stand zu halten und neues Wissen zu vermitteln. Im Gefecht sind die Verantwortlichkeiten für den Kurs sowie die Geschwindigkeit des Schiffes anders organisiert. Hierbei ist die Operationszentrale der Ort, an dem entschieden wird, wie sich das Schiff bewegen soll. Entsprechende Anweisungen werden dann je nach Bedrohungslage an die Brücke kommuniziert, beispielsweise wenn ein Ausweichkurs für anfliegende Luftziele vonnöten ist. Voraussetzung dafür bleibt aber weiterhin eine sichere Navigation auf See, damit es nicht zu Kollisionen kommt.  

Ausbildung als ständige Notwendigkeit

Mehrere Soldatinnen und Soldaten beraten sich und betrachten dabei den Bildschirm mit elektronischer Seekarte

Der Navigationsoffizier erklärt, worauf zu achten ist und welche Besonderheiten hierbei gelten

Bundeswehr/Florian Westphal

Den Ausbildungsschwerpunkt an Bord bildet das Einweisen und Einarbeiten des neuen Personals auf der Fregatte. Die Soldatinnen und Soldaten bringen ein solides theoretisches Grundwissen aus der Ausbildung an Land mit, dieses gilt es jetzt an Bord anzuwenden – angefangen bei der Wetterbeobachtung über die navigatorische Beratung des Wachoffiziers bis hin zur Berechnung von Hoch- und Niedrigwasser. Zusätzlich müssen die Kameradinnen und Kameraden im Bereich Schiffssicherung ausgebildet werden. Außerdem unterstützen das Team der Navigation und der Navigationsmeister die Wachoffiziere bei der Vorbereitung zum Einlaufen in einen fremden Hafen. Auch die Offiziere müssen ihr theoretisches Grundlagenwissen an Bord in die Praxis umsetzen und beständig üben. Das betrifft alle Facetten des Brückendienstes, zum Beispiel das Handhaben des Schiffes, das Einleiten von Notmanövern wie Mann-über-Bord oder das sichere Anwenden der Kollisionsverhütungsregeln. Weil das Personal des Öfteren wechselt, steht die Ausbildung nicht nur im Navigationsabschnitt im Fokus.

Konzentration auf der Brücke

Drei Soldaten blicken konzentriert in dieselbe Richtung, eine Soldatin hat ein Fernglas in der Hand, ein anderer ein Funkgerät

Bei seemännischen Manövern sind alle Soldatinnen und Soldaten hoch konzentriert, denn hier gibt es für Fehler keinen Platz

Bundeswehr/Florian Westphal

Die besonderen Manöver, die ebenso herausfordernd wie lehrreich sind, stehen nicht täglich an. Hierzu gehört beispielsweise die Seeversorgung mit Gütern oder Kraftstoff. Dabei fährt das Schiff mit circa 40 Metern Abstand sowie einer Geschwindigkeit von 10 bis 12 Knoten neben einer Versorgungseinheit. Je nach Umfang der Versorgung kann das Manöver länger als eine Stunde dauern. Für den Wachoffizier ist es essenziell, die Konzentration aufrechtzuhalten und ständig die Bewegungen der beiden Schiffe zu beobachten. Auch das „Flottenballett“ ist eine besondere Übung. Hierbei werden mehrere Schiffe durch eine Übungsleitung in verschiedene Formationen befohlen. Für die eigene Einheit gilt es, möglichst schnell und möglichst präzise auf die vorgegebene Position zu fahren und sich neben beziehungsweise hinter einer bestimmten Einheit in einem vorgegebenen Abstand zu bewegen. Dafür müssen die Stationierungskurse zur nächsten Position zügig berechnet werden. Aber auch ein gewisses Händchen für die Manövrierfähigkeit der eigenen Einheit ist sehr wichtig, denn ein Schiff lässt sich nicht so einfach wie ein Auto bewegen – Übung und Fingerspitzengefühl führen an Bord gleichermaßen zum Ziel.  


von  Rohmann

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