Auf Erfolgskurs

Ein Trainingstag in der Ägäis

Ein Trainingstag in der Ägäis

Datum:
Ort:
in See
Lesedauer:
2 MIN

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Nach langer Zeit als Einzelfahrer auf Patrouille in der Ägäis fand für den Einsatzgruppenversorger (EGVEinsatzgruppenversorger) „Bonn“ im Oktober nördlich von Kreta eine Übung mit der türkischen Fregatte TCG „Gemlik“ statt. Vor allem für die derzeit eingeschifften angehenden Offizierinnen und Offiziere gehört so ein Übungstag zum Highlight der kurzen Seefahrterfahrungen zu Beginn ihrer Laufbahn.

Mehrere Soldatinnen und Soldaten stehen und hocken für ein Gruppenbild an Deck

Offizieranwärterinnen und -anwärter des Hörsaals 25 mit ihrer Hörsaalleiterin auf dem Einsatzgruppenversorger „Bonn“

Bundeswehr/Malte Fischer

Während des Transits zum vereinbarten Treffpunkt beginnt der Übungstag mit einer eingespielten Lage zum Bildaufbau und Informationsaustausch zwischen den Einheiten auf See ist ein umfassendes Lagebild von besonderer Bedeutung, insbesondere zur Bestimmung von freundlichen oder gegnerischen Kontakten. Des Weiteren unterstützt es die sichere Navigation. Bei der Nutzung des Linksystems können die Einheiten weit voneinander entfernt stehen und die um sich herum gewonnenen Daten austauschen. Dadurch erhalten sie Informationen über ihren eigenen Horizont hinaus.

Das Versorgungsmanöver: Präzisionsarbeit auf See

Zwei Soldaten stehen nebeneinander einer hält eine rote Flagge in die Luft der andere schaut durch ein Gerät

Die Navigation beim Kompasscheck mit der TCG "Gemlik"

Bundeswehr/Malte Fischer

Als nächste Übung wurde ein Seeversorgungsmanöver (englisch: Replenishment at Sea), kurz RAS gefahren. Die Versorgung in See ist gerade bei längeren Seefahrten unumgänglich und der Hauptauftrag des EGVEinsatzgruppenversorger „Bonn“ als eines der drei großen Versorgungsschiffe der deutschen Marine. Da innerhalb der NATO die Kupplungsgrößen für Kraftstoffschläuche genormt sind, können alle NATO-Schiffe durch den Einsatzgruppenversorger Bonn nachversorgt werden. Die Herausforderung dabei ist aber, dass über 100 Meter lange und mehrere tausend Tonnen schwere Schiffe mit 40 Metern Querabstand nebeneinander herfahren. 

Zu Beginn eines jeden Anlaufens findet der Kompassvergleich statt. Er dient zur Überprüfung der eigenen Anzeige mit denen der anderen Einheit. Dazu wird von Nock zu Nock gepeilt, anschließend werden die Werte – Peilung und Gegenpeilung – verglichen. Mithilfe des ermittelten Wertes kann der fahrende Wachoffizier der anlaufenden Einheit langsam den Querabstand verringern und später entsprechend auf Parallelkurs bleiben. 

Nachdem der Kompassvergleich durchgeführt worden ist, beginnt der Anlauf der türkischen Fregatte TCG „Gemlik“. Zuerst schließt die Fregatte auf die Höhe des EGVEinsatzgruppenversorger „Bonn“ auf, anschließend verringert sie Stück für Stück den Querabstand. Im Anschluss beginnen die Übergabe der Leinen und Drähte. Während der Versorgung gilt höchste Konzentration auf beiden Einheiten. Aufgabe des EGVEinsatzgruppenversorger „Bonn“ ist es, dauerhaft Kurs und Fahrt beizubehalten, während die Fregatte den Querabstand und die Höhe halten muss. Daher wird zuvor ein RAS-Korridor festgelegt. Dieser bezeichnet ein Seegebiet, in dem möglichst lange ein gerader Kurs gefahren werden kann.

Ein erfolgreicher Übungstag geht zu Ende

Der Kommandant steht in der Nock und blickt auf die neben ihm fahrende Fregatte

Der Kommandant des EGVEinsatzgruppenversorger „Bonn“ wirft einen prüfenden Blick auf die türkische Fregatte

Bundeswehr/Malte Fischer

Abgerundet wird der Übungstag durch eine Signal- und Morseübung. Hierbei werden mittels Flaggen- und Morsesignalen Botschaften übermittelt.  Anschließend wird die türkische Fregatte TCG „Gemlik“ verabschiedet und der EGVEinsatzgruppenversorger „Bonn“ tritt seine Transitfahrt nach Souda auf Kreta an, wo die seit fünf Monaten im Einsatz befindliche Crew eine wohlverdiente Pause erwartet.

Neben dem Einsatzgruppenversorger „Bonn“ gehören ein griechisches Minenjagdboot, zwei griechische Patrouillenboote sowie ein türkisches Patrouillenboot zum Verband. Ende des Monats wird das Kontingent auf den Tender „Elbe“ wechseln und der Einsatzgruppenversorger „Bonn“ seine Heimreise antreten. Voraussichtlich wird die Besatzung am 11. November 2022 zurück im Heimathafen in Wilhelmshaven sein.

von Valerie Richter

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