Nach sechs Monaten als Kommandeur der NATONorth Atlantic Treaty Organization eFPenhanced Forward Presence Battlegroup in Litauen zieht Oberstleutnant Andreas Kirchner ein positives Fazit. Die internationale Zusammenarbeit mit den NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partnern stand für Ihn im Zentrum seiner Aufgaben zum Schutz der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke.
6 Fragen an Oberstleutnant Andreas Kirchner
Kommandeur der eFP Battlegroup Litauen
PAO eFP Battlegroup
Herr Oberstleutnant, wie bereitet man sich darauf vor, um sechs Monate als Kommandeur den NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verband eFPenhanced Forward Presence Battlegroup in Litauen zu führen?
Damit wir hier in Litauen in der eFPenhanced Forward Presence Battlegroup bestmöglich ausgebildet und ausgerüstet sind, haben wir in Deutschland verschiedene Vorbereitungen und Ausbildungen durchlaufen. Dazu gehörten beispielsweise eine intensivierte Taktik- und Waffenausbildung, bis hin zum Kompaniegefechtsschießen der Panzertruppen. Dabei kam es mir besonders darauf an, dass alle Elemente des Panzerbataillons, einschließlich des Gefechtsstandes, im engen Zusammenwirken aufeinander abgestimmt werden. Zusätzlich wurden unsere multinationalen Partner im Vorfeld auf verschiedenen Übungen integriert, um dann vor Ort in Litauen von Beginn an einen einsatzbereiten Gefechtsverband zu stellen.
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Können Sie die Rolle der Bundeswehr in diesem multinationalen Umfeld beschreiben?
Die Bundeswehr sichert mit ihren eingesetzten Soldatinnen und Soldaten im Rahmen der enhanced Forward Presence zusammen mit den multinationalen Partnern die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke. Dazu hat Deutschland bereits seit 2017 die Führung der multinationalen Battlegroup übernommen. Das bedeutet, dass circa 50% des Personals deutsch ist und die Bundeswehr somit überzeugend die Rolle als Rahmennation von eFPenhanced Forward Presence verkörpert.
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Welche Erwartungen hatten Sie an die Führung einer multinationalen Battlegroup?
Für mich war es entscheidend, dass alle multinationalen Partner gegenseitiges Vertrauen aufbauen und ein gemeinsames Verständnis für taktische Verfahren und Abläufe innerhalb der NATONorth Atlantic Treaty Organization entwickeln. Auf den Übungen in Deutschland wurden die multinationalen Elemente des Gefechtsverbandes zusammengeführt, so dass es bereits einen starken Zusammenhalt gab. Das haben wir hier in Litauen im engen Zusammenwirken mit der „Iron Wolf“ Brigade kontinuierlich optimiert, um auch gemeinsam mit den anderen Battlegroups der baltischen Staaten und Polen die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke zu sichern.
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Welche Herausforderungen gab es?
In der Rückschau gab es natürlich auch Herausforderungen, denen sich die Truppe aber mit Bravour gestellt hat. Hier seien beispielhaft die Witterungsbedingungen zu nennen. Wir begannen im August mit Temperaturen weit über 30 Grad Celsius und einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit. Von einem milden Herbst ging das Wetter dann über zu zahlreichem Schneefall und Temperaturen von phasenweise bis zu -22 Grad Celsius. Dies ist per se eine enorme Herausforderung für Mensch und Material. Dieser Herausforderung zum Trotz haben wir aber dennoch alle Ausbildungsziele unter den genannten Witterungsbedingungen erfüllt. Die 14. Rotation eFPenhanced Forward Presence Battlegroup war durchgehend einsatzbereit.
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Welche Projekte/Aufgaben waren Ihnen hier in Litauen besonders wichtig?
Das Zusammenführen von Einheiten aus sechs Nationen war aus meiner Sicht wesentliche Voraussetzung für unsere Auftragserfüllung. Zentral war ab Beginn der Rotation vor allem die Kooperation in Ausbildung und Übung mit der litauischen „Iron Wolf“ Brigade. Kernauftrag ist die Abschreckung und eventuell die Verteidigung von litauischem Hoheitsgebiet. Das gelingt nur erfolgreich, wenn man von Beginn an mit den Menschen und Streitkräften in Litauen im engen Austausch steht. Darüber hinaus war es mir wichtig, auch Kooperationsmöglichkeiten mit den anderen eFPenhanced Forward Presence Battlegroups sowie den USUnited States-amerikanischen Einheiten in Polen und dem Baltikum weiter auszubauen. Abschließend fokussierte ich mich auf die vielschichtige Weiterbildung der militärischen Führer. Vor allem wollte ich, dass sie sich intensiv mit der wechselvollen Geschichte Litauens auseinandersetzen. Dazu habe auch ich ganz persönlich mehrere militärhistorische Reisen und Geländebesprechungen durchgeführt.
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Was möchten Sie Ihrem Nachfolger an die Hand geben?
Die litauischen Streitkräfte sind hoch motiviert und professionell. Die Landesverteidigung nehmen sie sehr ernst. Darum sind sie auch sehr dankbar, dass sich die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partner im Rahmen der eFPenhanced Forward Presence Battlegroup so intensiv engagieren und bereit sind ihren Beitrag zu leisten. Daraus erwächst viel Vertrauen und enge Partnerschaft. Diesen Schatz werde ich in wenigen Tagen an meinen Nachfolger übergeben. Zum Wohle Litauens und der NATONorth Atlantic Treaty Organization, bin ich mir sicher, dass er diesen in den kommenden sechs Monaten bewahren wird.
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