Operation Neptun in Mali: Trinkwasser aus dem Niger

Operation Neptun in Mali: Trinkwasser aus dem Niger

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
2 MIN

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Wasser in der Wüste ist sehr kostbar. Es gibt nur wenige Quellen, aus denen es an die Oberfläche hervorsprudelt. Daher mussten tiefe Brunnen gebohrt werden, um das Camp Castor zu versorgen. Die Grundwasserversorgung für die Bevölkerung im nahegelegenen Gao muss dabei gewährleistet bleiben. Doch was passiert, wenn diese Brunnen versanden oder andere Probleme auftreten?
Dafür gibt es ein Notwasserkonzept. Dieses wird in der Operation Neptun vollumfänglich überprüft. Hier kommt ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehroffizier Hauptmann Philipp S. mit seinem Dekontaminationstrupp ins Spiel.

Drei Soldaten mit einer Pumpe am Fluss

Die Soldaten bauen die Pumpen auf

Bundeswehr / Guido Ritter

Zunächst müssen am Niger geeignete Wasserentnahmestellen gefunden werden. Nicht jede beliebige Stelle eignet sich dafür. Denn die Wasserqualität muss stimmen. Auch der Platzbedarf für Fahrzeuge und Pumpen sowie die Absicherung müssen mitgedacht werden. Dazu werden der Platzbedarf und Möglichkeiten zur Absicherung geprüft und bewertet. „Die Überprüfung passiert in regelmäßigen Abständen, damit wir im Ernstfall sofort an die beste Stelle fahren können“, beschreibt Hauptfeldwebel Stefan K., ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Dekontaminations-Truppführer, den Ablauf.

Aufbau unter Sicherung

Dann ist es soweit. Unter Sicherung der Objektschutzkompanie bauen die Soldaten des ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Dekontaminationstrupp die Pumpen am Nigerufer auf. „Jetzt müssen wir zügig arbeiten, damit die Lkw keine langen Stehzeiten haben“, erzählt Oberstabsgefreiter Oliver W. Um unter idealen Bedingungen rund 64.000 Liter Trinkwasser zu gewinnen, müssen etwa 160.000 Liter Flusswasser entnommen werden.

Mehrere Soldaten, zwei Pumpen und zwei Lkws am Flussufer

Die Pumpen befördern das Nigerwasser in die Tankwagen

Bundeswehr / Guido Ritter

Ein sauberer Start

Die Pumpen laufen. Nach ungefähr 15 Minuten sind die ersten zwei Tanks der Lkw mit Wasser aus dem Niger befüllt. „Der Aufbau und das Vollpumpen der ersten Lkws hat sehr gut funktioniert“, lobt Hauptfeldwebel Stefan K.

Auf Sandpisten Richtung Camp

Mehrere Bundeswehrfahrzeuge auf einer Sandpiste im Konvoi

Auf Sandpisten geht es zurück zum Lager

Bundeswehr / Guido Ritter


Mit Begleitschutz fahren beide Tankwagen ins Camp Castor zurück. An der Aufbereitungsanlage angekommen, wird das Wasser in Becken gepumpt. Alles abgeliefert. Abmarsch zurück zu Fluss. Insgesamt acht Mal wiederholt sich dieser Ablauf. „Die Becken füllen sich, es läuft alles super“, schätzt Stefan K. die Situation zufrieden ein. Zwei Wasserstellen werden nacheinander bei der Operation Neptun angefahren.



Qualitätssicherung durch Laboruntersuchung

Mehrere Becken mit Wasser

Im Camp Castor füllen sich die Becken zur Wasseraufbereitung

Bundeswehr / Guido Ritter


Ein chemischer Zusatz in den Aufbereitungsbecken sorgt für den ersten Schritt hin zum Trinkwasser. Dadurch sieht das Flusswasser zunächst unappetitlich braun und dann schwarz aus. Im Anschluss wird das Wasser gefiltert und im Labor untersucht. Das dauert etwa 48 Stunden. Erst wenn die Qualität stimmt, können die Soldaten im Feldlager das wertvolle Nass nutzen. „Alle Zisternen sind befüllt, alles hat super geklappt“, stellt Hauptfeldwebel Stefan K. stolz fest. Am Ende der Operation Neptun wurden 58.000 Liter Trinkwasser gewonnen und der normalen Trinkwasserversorgung zugeführt.


Ein erfolgreicher Abschluss

Drei Probenbehälter von den Schritten zum Trinkwasser

Drei Schritte: vom Nigerwasser zum Trinkwasser

Bundeswehr / Guido Ritter

„Das Notwasserkonzept ist jetzt zum ersten Mal komplett überprüft worden. Es hat funktioniert. Die Operation Neptun war sehr erfolgreich“, fasst Hauptmann Philipp S. zusammen. Doch zum Glück sind alle Brunnen in Ordnung und die Wasserversorgung durch die zivile Betreiberfirma läuft hervorragend.

von Guido Ritter

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