Eine etwas andere Aufgabe

Bodyguards für die United Nations

Bodyguards für die United Nations

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

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Kein einfacher Auftrag für die Kameradinnen und Kameraden der Objektschutzkompanie. An diesem windigen, aber heißen Tag dienen sie als Sicherung für eine hochrangige Delegation der UNUnited Nations. Es muss an verschiedenste Szenarien gedacht werden.

Ein Soldat läuft in der Wüste auf einen Hubschrauber zu

Der Hubschrauber ist mit der UNUnited Nations-Delegation gelandet – jetzt sorgt die Objektschutzkompanie für Sicherheit

Bundeswehr/Marcus Schaller

„Es kann alles Mögliche passieren! Der Hubschrauber könnte gezwungen sein, notzulanden. Auf der Fahrt nach Bourem oder bei den Gesprächen und der Zeremonie könnte etwas Unerwartetes passieren“, macht der Kompaniechef der deutschen Kräfte mögliche Herausforderungen des bevorstehenden Auftrages deutlich.

Die hochrangige UNUnited Nations-Delegation fliegt mit dem Hubschrauber MI-8 von Gao nach Bourem. Für die Frauen und Männer der Objektschutzkompanie bedeutet das, bereits einen Tag vorher im Landmarsch nach Bourem zu fahren. Aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse benötigt man für die Strecke von nur 90 Kilometern einen halben Tag. Angekommen in der näheren Umgebung der Stadt, richtet sich die Marschkolonne ein und baut eine Sicherung für die Nacht auf.

Umstieg in den Fuchs

Nach einem 30-minütigen Flug mit dem Hubschrauber landet die UNUnited Nations-Delegation in der vorbereiteten und gesicherten Landezone in der Wüste. Ab diesem Zeitpunkt sind Teile der Objektschutzkompanie für die zivilen Mitarbeiter der UNUnited Nations verantwortlich. Nachdem diese aus dem Hubschrauber ausgestiegen sind, müssen sie in die geschützten Fahrzeuge der Bundeswehr, zwei Transportpanzer Fuchs, umsteigen. Die Fahrgäste sind vom Innenleben des Fuchses begeistert. Viele Gesichter beugen sich interessiert über den Monitor der Waffenstation. Nach nur wenigen Minuten Fahrt ist die Kolonne in Bourem angekommen.

Die wichtigen Gespräche beginnen

Mehrere Personen sitzen in einem Raum auf Sofas

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Anwesenden beginnt das Gespräch

Bundeswehr/Marcus Schaller

Als erster Tagespunkt auf der Agenda steht ein Gespräch mit dem Präfekt von Bourem. Neben der UNUnited Nations nehmen auch Vertreter des deutschen Einsatzkontingentes teil. Nach einer kurzen Vorstellung aller Anwesenden beginnt das eigentliche Gespräch. Der Präfekt bedankt sich für die bisherige Zusammenarbeit und betont, dass die Deutschen einer der wenigen Akteure seien, die wirklich die Bedürfnisse der Bevölkerung verstanden hätten. Er würde eine weitere Präsenz der deutschen Einsatzkräfte vor Ort befürworten.

Das Ziel lautet: Sicherheit in jeder Situation

Ein Fahrzeug und zwei Soldaten auf einer Sandstraße in einem Ort

Die Gespräche und die Zeremonie werden durch die Objektschutzkompanie geschützt

Bundeswehr/Marcus Schaller

Nicht nur während des Marsches, sondern auch bei den Gesprächen und der Veranstaltung gilt es, die Sicherheit der Delegation zu 100 Prozent zu gewährleisten. Die Kameradinnen und Kameraden der Objektschutzkompanie sichern das Umfeld mit ihren Fahrzeugen sowie abgesessen. Sie beobachten routiniert das Umfeld. Ihr Fokus liegt auf den Straßen sowie den umliegenden Gebäuden. Jede kleine Unachtsamkeit kann große Auswirkungen auf die Sicherheit ihrer „Schützlinge“ haben. Bei der Befehlsausgabe vor dem Beginn der Mission werden alle möglichen Szenarien durchgesprochen: „Was passiert, wenn…?“ Damit alle in jeder Situation genau wissen, was zu tun ist, und die Delegation sowie die Soldatinnen und Soldaten nicht gefährdet werden.

Übergabe von Projekten

Als Vertreter des Head of Office (Hauptquartier) der VN übergibt Issa Thioune mehrere Projekte an die Stadt Bourem. Mit den finanziellen Mitteln der UNUnited Nations wurden eine solarbetriebene Straßenbeleuchtung, ein Gemüsegarten und kleine Projekte für die Wasserinfrastruktur finanziert. Zuhörerinnen und Zuhörer bei dieser Veranstaltung sind Vertreter der örtlichen Institutionen sowie Bewohnerinnen und Bewohner von Bourem. Nach den offiziellen Reden wird das Mikrofon an Anwesende übergeben, die ihre Meinung zu den Projekten äußern können.

Schutzaufgabe erfolgreich beendet

Nachdem die Projekte von der UNUnited Nations an die Bevölkerung übergeben worden sind, müssen die Soldatinnen und Soldaten der Kompanie „Marschbereitschaft“ herstellen. Die gepanzerten Fahrzeuge fahren vor das Gebäude. Die Delegation steigt ein, die Türen schließen, die Soldatinnen und Soldaten steigen ebenfalls ein und die Marschkolonne setzt sich in Bewegung. Das Ziel der Kolonne ist der Hubschrauberlandeplatz, der bereits von weiteren Soldatinnen und Soldaten der Kompanie gesichert wird. Nachdem der Hubschrauber gelandet ist, steigen die Passagiere um. Der Hubschrauber hebt ab und fliegt zurück nach Gao. Auftrag erfüllt! Die „Bodyguards“ verbringen nun eine weitere Nacht am Rande der Wüste, bevor es zurück nach Gao geht.

von Marcus Schaller und Michael Walbeck

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