Am Anfang steht die Wetterberatung

Am Anfang steht die Wetterberatung

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

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Wie wird das Wetter? Die Wettervorhersage gehört für viele Menschen zum Alltag. Während die meisten Menschen jedoch lediglich daran interessiert sind, ob sie besser einen Schirm einpacken sollten, hat die Wettervorhersage bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali in Gao eine ganz andere Bedeutung. Hier geht es um die Sicherheit in der Luft und am Boden, die meteorologische Beratung ist entscheidend.

Alle profitieren von der Beratung

Eine deutsche Soldatin im Gespräch mit einem rumänischen Soldaten, vor ihnen drei Computerbildschirme mit Wetterdaten

Josefine U. vom Geoinformationsdienst der Bundeswehr wertet mit ihrem rumänischen Kameraden regelmäßig die Wetterdaten aus

Bundeswehr/Frank Martin

Seit Anfang 2017 ist ein meteorologisches Team bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali in Gao im Einsatz, um schwerpunktmäßig Pilotinnen und Piloten von militärischen sowie zivilen Luftfahrzeugen zu beraten. Das Flugwetter beinhaltet Daten zu Windrichtung und ‑geschwindigkeit, Sichtweiten sowie Wolken. Zusätzlich erhalten die Pilotinnen und Piloten Informationen zur Lufttemperatur, zu etwaigen Turbulenzen oder zu besonderen Risiken wie Sandstürmen oder Gewittern. Rund um die Uhr stehen die Wetterberater des Geoinformationsdienstes der Bundeswehr zur Verfügung. Unterstützung erhält das deutsche Team von seinen rumänischen Kameradinnen und Kameraden. „Neben den Piloten wird auch die Kontingentführung des deutschen Einsatzkontingentes in täglichen Besprechungen über das aktuelle und kommende Wetter informiert“, erläutert Hauptmann Josefine U.

Sandstürme oder starke Gewitter haben dabei nicht nur Einfluss auf den Flugbetrieb, sondern auch auf Landoperationen außerhalb des Camps Castor. Manchmal müssen Aufträge aufgrund der Wetterverhältnisse angepasst werden. Die qualifizierte Wettervorhersage ist außerdem für den Einsatz von Drohnen zwingend erforderlich. Diese werden bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali zum Beobachten und Erkunden eingesetzt. Die Drohnen sind aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichtes von günstigen Wetterbedingungen besonders abhängig. Bei schlechtem Wetter und verminderter Sicht müssen sie mit ihren Kameras am Boden bleiben.  

Beratung über die Landesgrenze hinaus

Eine deutsche Soldatin steht vor zwei rumänischen Soldaten, im Hintergrund ein Satellitenbild mit Wetterinformationen

Die Wettervorhersagen eines binationalen meteorologischen Teams bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali sind wichtige Grundlagen für die Auftragserfüllung in der Sahelzone.

Bundeswehr/Martin Frank

Die Wetterberatung erstreckt sich dabei nicht nur auf das Einsatzland Mali. Ebenso wird der Flugplatz der Stadt Niamey in Niger, der logistische Umschlagplatz der Bundeswehr für MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali, mit allen notwendigen Informationen versorgt. Dadurch werden die regelmäßigen Starts und Landungen der deutschen Transall C-160 und des A400M ermöglicht.

„Für uns ist es sehr wichtig, dass unsere Wetterberatungen immer auf den jeweiligen Adressaten zugeschnitten sind. Nur dadurch können richtige und sichere Führungsentscheidungen getroffen werden“, erläutert Elena-Madelina R., rumänischer Hauptmann im Beratungsteam. Eine umfassende Wetterberatung ist die Grundlage für eine sichere Auftragserfüllung in einem Land mit besonderen klimatischen Bedingungen.

Spezielle Beratung für die rumänische Luftrettung

Eine rumänische und eine deutsche Soldatin sitzen sich im Gespräch gegenüber und blicken auf ein DIN-A4-Blatt

Auch die Pausen nutzt Hauptmann U., um mit ihrer rumänischen Kameradin Elena-Madelina R. Wetterdaten zu besprechen

Bundeswehr/Oliver Richter

Das deutsch-rumänische Meteorologenteam ist aufeinander eingespielt und ergänzt sich bestens. Ein besonderes Augenmerk innerhalb der Beratung liegt dabei auf dem rumänischen Hubschrauber des Typs Puma IAR 330, der in Gao für die Luftrettung eingesetzt wird. Auf die Hubschrauber angesprochen antwortet Alexandru D. nicht ohne Stolz: „Unsere Hubschrauber sorgen im Notfall für eine möglichst schnelle und weiterführende medizinische Versorgung für die im Norden Malis bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali eingesetzten Soldatinnen und Soldaten.“ Aus diesem Grund ist Rumänien mit circa 120 Soldatinnen und Soldaten sowie vier Hubschraubern vor Ort. Anfang Mai freute sich das Team der Wetterberatung über einen besonderen Höhepunkt seiner Arbeit: Die rumänischen Kameradinnen und Kameraden erlangten die Zertifizierung für die Wetterberatung nach deutschen Verfahren und Vorschriften für deutsche Luftfahrzeuge im Einsatz MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali.

Wetterberatung braucht Erfahrung und Ortskenntnis

Eine deutsche Soldatin steht vor einer Gruppe und neben einem Bildschirm und spricht

Das deutsch-rumänische Team der Wetterberatung ist ein eingespieltes Team, das sich aufeinander verlassen kann

Bundeswehr/Oliver Richter

Aufgrund der wenigen Messstationen in Mali und seinen Nachbarländern ist eine präzise Wettervorhersage für Gao und Umgebung schwierig. Um mehr Daten zu erhalten, verfügt das Meteorologenteam über eigene Bodenmessstationen und nutzt zusätzlich Radiosondenmessungen mittels Ballonaufstieg.

Die Wetterbeobachtung vor Ort, die persönliche Erfahrung der Beraterinnen und Berater sowie die unterschiedlichen Wettermodelle ermöglichen in Summe eine qualifizierte Wettervorhersage, um den Auftrag bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali sicher zu erfüllen. Hauptmann Josefine U. bekräftigt: „Man kann mit Stolz sagen, dass die Wetterberaterinnen und Wetterberater im Camp Castor ein funktionierendes Team mit einer Menge internationaler Erfahrung bilden.“

von Frank Martin

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