MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali: Training zwischen Himmel und Erde
MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali: Training zwischen Himmel und Erde
- Datum:
- Ort:
- Gao
- Lesedauer:
- 3 MIN
Der Hubschrauber schwebt nur noch wenige Meter über der Erde. Der Rotor wirbelt den sandigen Boden auf, die Luft verfärbt sich mit orange-rotem Staub. Die Soldaten im Laderaum blicken wartend auf den Gruppenführer. In diesem Moment ballt er seine gestreckte Hand zur Faust. Alle wissen, was das bedeutet: noch 30 Sekunden bis zur Landung.
Landung in der Wüste
Die Soldaten öffnen die Karabiner der Sicherungsgurte. Ein letzter Check der Ausrüstung, da setzen die Räder des Hubschraubers auf dem Boden auf. Sekunden später springen die Männer aus den Türen.
Der aufgewirbelte Sand lässt keine klare Sicht zu. Mit geduckten Köpfen entfernen sich die Soldaten zügig durch die Staubwolke vom Hubschrauber, um die Sicherung einzunehmen. Unterdessen hebt die Maschine wieder ab und fliegt davon.
Dieses Szenario beschreibt den ersten Teil des Lufttransporttrainings der Objektschutzkompanie des 12. Deutschen Einsatzkontingentes MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali im Norden Malis. Die Soldaten des Charlie-Zuges trainieren in Gao gemeinsam mit den rumänischen Piloten und ihren Unterstützungshubschraubern Puma die Fähigkeiten eines luftbeweglichen schnellen Eingreifens.
Zusammenarbeit harmonisieren
„Die heutige Lufttransportübung mit den deutschen Partnern hilft uns bei der Ausbildung für gemeinsame Einsätze. Ich glaube, dass wir durch solche Trainings unsere Fähigkeit erfolgreich verbessern, um auf die Herausforderungen in Mali reagieren zu können„, sagt Captain George N., Hubschrauberpilot des Pumas, zu Beginn.
Bei einer anspruchsvollen Übung wie dieser sind konkrete und detaillierte Absprachen zwischen den multinationalen Partnern unabdingbar. Neben der Abstimmung von Fernmeldeverbindungen müssen auch die taktischen Ab- und Aufsitzverfahren sowie das Verhalten an Bord klar abgesprochen sein. Aus diesem Grund fand im Vorfeld ein „Trockentraining“ statt, bei denen die Soldaten bestehende Fragen und Unklarheiten klären konnten. „Bevor es für meine Gruppe und mich in die Luft ging, wurden wir durch die Rumänen am Puma eingewiesen. Das war wichtig, weil wir vorher noch nie mit diesem Luftfahrzeugmuster geübt haben“, erklärt Simon E., Gruppenführer des Charlie-Zuges.
Entscheidende Minuten
Nachdem sich der Staub gelegt hat und die Sicht wieder frei ist, erkennt man das Team am Boden.
In einer 180-Grad-Aufstellung sichern die Soldaten das unbekannte Zielgebiet. Sie befinden sich mitten in der malischen Wüste, umgeben von Sand, Steinen und vertrockneter Vegetation. Dem Gruppenführer stehen nun entscheidende Minuten bevor.
Er muss zügig über GPSGlobal Positioning System die genauen Koordinaten seines Standortes bestimmen, um anschließend den Hubschrauber zur Wiederaufnahme anzufordern. Über Funk muss Feldwebel E. dazu die Verbindung vom Boden zur Crew des rumänischen Hubschraubers in der Luft herstellen. Was jetzt folgt, wurde vorher genau abgesprochen.
Keine klare Sicht
Während der Gruppenführer das Luftfahrzeug „einspricht“, ihm also mittels zuvor trainierter Funksprüche den Weg zum Landeplatz ansagt, markiert ein anderer Soldat der Gruppe die Landezone mit grünem Signalrauch. Kurze Zeit später befindet sich der Hubschrauber wenige Meter hinter den sichernden Soldaten im Landeanflug. Sand und Steine fliegen durch die Luft.
Auf Kommando laufen die Soldaten auf die zwei offenen Türen der Maschine zu und sitzen zügig auf. Nachdem alle wieder an Bord sind, hebt der Drehflügler ab und hinterlässt erneut eine dicke Staubwolke. Im Frachtraum setzt der Gruppenführer weitere Funksprüche ab. Per Sichtzeichen verständigt er sich anschließend mit seinen Kameraden. Aufgrund der enormen Lautstärke im Innern des Hubschraubers können die Soldaten an Bord nicht anders miteinander kommunizieren.
„Das ist eine Gruppenleistung“
Nachdem der rumänische Unterstützungshubschrauber wieder im Camp Castor gelandet ist, verlassen alle Übungsteilnehmer zufrieden den Flugbereich.
Der Zugführer des Charlie-Zuges, Hauptfeldwebel Sebastian S. zieht sein Fazit: „Ich bin stolz auf die Leistung der Männer. Der Gruppenführer hat ununterbrochen die Verbindung zur Besatzung gehalten und sofort alle Lageinformationen in seinen Entschluss mit einfließen lassen. Für einen jungen Feldwebel ist eine multinationale Übung eine besondere Herausforderung. Der Gruppenführer muss schnell entscheiden und befehlen“.
Sebastian S. ergänzt: „Hierbei kommt es auf jeden einzelnen Soldaten an. Das ist eine Gruppenleistung. Am Ende muss sich jeder blind auf den anderen verlassen können – egal ob hier in der Wüste oder anderswo auf der Welt.“