MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali: Notruf 112 in der Wüste – Teil II
MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali: Notruf 112 in der Wüste – Teil II
- Datum:
- Ort:
- Gao
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Eine große Besonderheit der Feuerwehr im Camp Castor ist die Unterstützung der Soldaten des Personnel Recovery Teams, zu Deutsch: Personalrückführungs-Team. Personnel Recovery ist ein Verfahren, das speziell ausgebildete Soldaten anwenden, um isolierte und in Gefahr befindliche Soldaten hinter feindlichen Linien zurückzuführen.
Auftrag: Personnel Recovery
Für diesen Auftrag stehen rund um die Uhr vier Brandschützer auf Abruf bereit, falls außerhalb des Feldlagers ein militärisches Kraft- oder Luftfahrzeug verunglückt oder angesprengt wird. Zusammen mit den Sanitätseinsatzkräften und den Sicherungskräften werden die Kameraden der Feuerwehr zur technischen Rettung an den Einsatzort geflogen. Dabei tragen die Brandschützer neben der Schutz- und Kampfausrüstung weiteres spezielles Werkzeug bei sich: „In drei Rucksäcken führen wir hydraulische Rettungssätze, Motortrennschleifer und Brechwerkzeug mit. Somit ermöglichen wir den in Fahrzeugen eingeklemmten Soldaten eine schnelle Rettung“, erklärt Hauptfeldwebel Sebastian W., Leiter und Zugführer der Feuerwehr im Camp Castor.
Kameraden im Einsatz
Als Unterstützungselement der Truppe im Camp Castor hilft die Feuerwehr auch bei kameradschaftlichen Diensten, wie beim Entladen von Lebensmitteln der Feldküche oder bei der Bewässerung von Straßen und Plätzen. Im Gegenzug können die Brandschützer auf diverse Fähigkeiten anderer Teileinheiten zurückgreifen: „Mit den ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Kräften des Feldlagers arbeiten wir eng zusammen. Sie können uns beispielsweise eine Not- und vollwertige Dekontamination gewährleisten. Darüber hinaus verfügen sie über die Möglichkeit der Wasseraufbereitung. Mit ihren Entgiftungsfahrzeugen können sie uns 3.000 Liter Wasser zur Verfügung stellen“, sagt Sebastian W. Im Notfall kann dieses Wasser dann mit Tragkraftspritzen und Schlauchmaterial gefördert werden, falls die im Camp aufgestellten Zisternen zu weit entfernt sind.
Tief durchatmen
Während es sich bei den Fahrzeugen und der Ausrüstung der Brandschützer um vorgeschriebene „Serienausstattungen“ handelt, ist die Feuerwache im Camp Castor eine Eigenkonstruktion. Sie wird als lebendig beschrieben, da die Soldaten sie regelmäßig verändern. Wesentliche Elemente der Feuerwache bestehen aus Standardbauteilen der Bundeswehr. Der Dusch- und Waschbereich ist beispielsweise ein Hygienecontainer aus dem Feldlagersatz. Die Leitstelle sind standardisierte Bürocontainer mit Klimaanlagen.
Die Atemschutzwerkstatt entstand aus einem umgebauten Operationscontainer aus dem Bausatz eines Einsatzlazaretts. Hier wurde der Container entkernt und nach den Richtlinien für Atemschutzwerkstätten ausgebaut.
„Den Atemschutz-Gerätewarten stehen moderne Prüf-, Wasch- und Pflegeeinrichtungen zur Verfügung“, verdeutlicht der verantwortliche Atemschutzgerätewart, Hauptfeldwebel Chris G.
Improvisation ist alles
Zum Füllen von Atemluftflaschen beschaffte die Bundeswehr einen geschützten Container mit Atemluftkompressor- und Filtertechnik. Für die Einsatzkleidung haben sich die Soldaten einen eigenen Spind-Raum gebaut. Ein standardisiertes Bundeswehrzelt dient als Besprechungs- und Schulungsbereich. Die Einsatzfahrzeuge der Feuerwache stehen unter einer Beschattung, um die Temperaturbelastung durch die Sonneneinstrahlung möglichst gering zu halten.
Um das fragile Wassernetz des Feldlagers in der Wüste nicht zu stark zu belasten, verfügt die Feuerwache über zwei unabhängige Zisternen, die regelmäßig aufgefüllt werden. „2014 wurde das Camp Castor so konzipiert, dass es über ein eigenes Wasserwerk inklusive Tiefbrunnen und mehreren Kraftwerken zur Stromerzeugung verfügt“, führt Sebastian W. aus.