MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali Absturzübung: Feuer löschen, Leben retten

MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali Absturzübung: Feuer löschen, Leben retten

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

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Brennende Container mit zwei Feuerwehrmännern im Rauch und ein Löschfahrzeug

Zwei Container stellen den brennenden Helikopter dar

Bundeswehr / Marcus Schaller

Der Hubschrauber-Pilot meldet dem Tower circa 40 Kilometer vor Camp Castor Maschinenprobleme: Die Hydraulik versagt. Nach der Meldung wird sofort Alarm ausgelöst: Die Übung beginnt.

Bei einem drohenden Hubschrauberabsturz sind zahlreiche multinationale Einsatzkräfte im Einsatz: Feuerwehr, Sanitäter, ein Dekontaminationstrupp und eine Sicherungseinheit. Kurze Zeit später schießt der Hubschrauber über die Landebahn hinaus. Er stürzt außerhalb des Feldlagers ab und geht in Flammen auf. Die Hitze arbeitet gegen die Helfer, denn nahe Gao werden circa 45 Grad Celsius gemessen.


Zusammenspiel trainieren

Ein Bundeswehrfahrzeug und ein Feuerwehrmann

Einsatzleiter Andreas K. weist die ankommenden Notfallsanitäter in den Einsatzraum ein

Bundeswehr / Guido Ritter

Hauptmann Daniel H. ist Flugsicherheitsoffizier im Camp. Mit dem Szenario will er die Feuerwehr, den Sanitätsdienst und den Dekontaminationstrupp möglichst realistisch beüben. Auch die kanadischen und französischen Kameraden sind beteiligt. „Die Einsatzkräfte müssen vor allem nach Alarmierung miteinander sprechen. Das ist schon allein wegen der Sprachbarriere herausfordernd“, erklärt Daniel.

Erfolg durch Ordnung

Alarm über Funk: Alle Einsatzhelfer bereiten sich vor und setzen sich in ihre Fahrzeuge. Kurz nach der Alarmierung treffen die kanadische Sicherungseinheit und die deutsche Feuerwehr am Unfallort ein. Die Kanadier sichern sofort die Unfallstelle mit deren Zufahrten ab. Die Einsatzkräfte können mit ihrer Arbeit beginnen. Einsatzleiter der Feuerwehr, Hauptfeldwebel Andreas K.: „Die Ordnung im Einsatzraum ist jetzt wichtig, das entscheidet über den Einsatzerfolg. Speziell in Bezug auf die Rettungskette. Deshalb müssen jetzt alle Einsatzkräfte eng Verbindung halten, gerade in der Anfangsphase.“

Schaum vom Dach und vom Boden

Zwei Feuerwehrfahrzeuge, eins löscht einen brennenden Container

Erfolgreicher Löscheinsatz mit dem Dachwerfer

Bundeswehr / Robert Habermann

Einsatzleiter Andreas K. entscheidet über den Kräfteansatz und teilt die Löschfahrzeuge ein. Schon aus der Bewegung beginnen sie den Kampf gegen die Flammen. Maschinist und Stabsunteroffizier Daniel S. ist der Mann am Dachwerfer. „Der Schaum liegt richtig gut im Ziel“, stellt er fest. Die deutschen Sanitäter treffen mit ihren Transportpanzern ein. Die Fahrzeuge des deutschen Dekontaminationstrupps folgen. Dieser Trupp ist erstmalig in so ein komplexes Lagebild eingebunden. Zusätzlich rückt die französische Feuerwehr aus dem Nachbarcamp zur Unterstützung an. Der deutsche Einsatzleiter hat also alle Hände voll zu tun.

Multinational trainieren

Ein Feuerwehrmann und ein kanadischer Soldat

Einsatzleiter Andreas K. spricht mit dem Führer der kanadischen Sicherungseinheit

Bundeswehr / Guido Ritter

Bei dieser Übung im multinationalen Rahmen üben deutsche, kanadische und französische Kräfte gemeinsam. Zivile Mitarbeiter der United Nations und Soldaten aus Großbritannien und Belgien beobachteten interessiert die Übungsabläufe. Hauptmann Daniel betont: „Wir müssen das multinationale Zusammenspiel trainieren. Diese Übung soll die Abläufe der eigenen Einsatzkräfte beüben.“

Angriffstrupp vor!

Die Feuerwehrkräfte legen normalerweise schnell einen Schaumteppich auf das Luftfahrzeug. In der Übung wird aber nur Wasser benutzt. Der Angriffstrupp rückt zum brennenden Wrack vor. Die Soldaten gehen mit dem Strahlrohr vor und beginnen direkt mit der Brandbekämpfung. Stabsunteroffizier Thomas S. ist im Angriffstrupp: „Feuer löschen und Leben retten: das ist jetzt der Auftrag“.

Drei Feuerwehrmänner löschen einen Brand

Unter schwerem Atemschutz rückt der Angriffstrupp zum Hubschrauber vor

Bundeswehr / Guido Ritter

Ein weiterer Trupp sucht gleichzeitig das Umfeld nach Personen ab, die aus dem Luftfahrzeug herausgeschleudert sein könnten. Sie werden fündig und retten zwei schwerverletze Personen aus dem Gefahrenbereich. Nun muss ausgeschlossen werden, dass sich im Inneren der Luftfahrzeuge weitere Personen und Brandherde befinden. Dazu schaffen sich die Brandschutzkräfte mit der Kettensäge einen Zugang.

Gas geben“ für den Abtransport

Zwei schwerverletze Personen mit massiven Verbrennungen werden zügig grobdekontaminiert. Feuerwehrmänner spritzen sie mit Wasser am ganzen Körper ab, dann übernehmen die Notfallsanitäter. Ein erster Blick, wie ist der Gesundheitszustand? Check und Abtransport. Bei der medizinischen Erstversorgung geben die Notfallsanitäter richtig Gas. „Echt super!“, beschreibt Leutnant Emanuel die Arbeit seiner Fachleute. Emanuel ist als Auswerter für den Bereich der Notfallsanitäter vor Ort. „Einige Punkte notiere ich mir, damit wir noch besser werden“, betont er.

Zwei liegende verletzte Personen mit vier Soldaten

Nach der Notdekontamination kommen die Notfallsanitäter zum Einsatz

Bundeswehr / PAO MINUSMA

Der „Rote Bereich“

Die Rettungskette funktioniert. Zeitgleich baut der Dekontaminationstrupp eine „Dekontaminationsstraße“ auf. Der „Rote Bereich“ ist der gefährliche, weil kontaminierter Bereich. Dies ist der Karbonfaser geschuldet. Moderne Hubschrauber sind aus Faserverbundwerkstoffen gebaut. Die „fiese Faser“ legt sich bei Verbrennung oder Zerstörung auf die Haut und besonders in die Atemwege, ähnlich wie Asbest. Sie kann somit in den menschlichen Körper eindringen und erhebliche Schäden verursachen. Die Gefahr der Kontamination ist direkt am Hubschrauber am höchsten. Deshalb müssen alle aus dem „Roten Bereich“ dekontaminiert werden.

Gute Arbeit – trotzdem am Ball bleiben

Der Flugsicherheitsoffizier Daniel ist zufrieden: „Aus meiner Sicht haben alle Einsatzkräfte eine hervorragende Arbeit geleistet. Es war brütend heiß und sie haben alles gegeben.“ lobte er, weiß aber: „Bei solchen Szenarien bleiben wir weiter am Ball. Wir können das nicht genug üben.“

von Guido Ritter

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