MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali: Mit Bauleiter Nick auf Baustellentour
MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali: Mit Bauleiter Nick auf Baustellentour
- Datum:
- Ort:
- Gao
- Lesedauer:
- 4 MIN
Wer wollte als kleines Kind nicht auch mal einen Bagger bedienen? Noch einen drauf setzt die Bauleitung mit der Möglichkeit, eine Vielzahl an unterschiedlichen Gewerken, Vertragspartnern und Baumaschinen als „Kapellmeister“ zu orchestrieren. Genau diesen Traum hat sich Hauptfeldwebel Dominik B. – alias Nick – aus Mittelfranken erfüllt. Als Bauleiter überwacht er mehrere Baumaßnahmen und Bauunterhaltsmaßnahmen im Camp Castor – eine verantwortungsvolle Aufgabe.
Hauptfeldwebel Dominik B. ist einer der Bauleiter im Baubüro, das ein Teil der Einsatzwehrverwaltung ist. In Deutschland ist er Infrastrukturfeldwebel im Kompetenzzentrum Baumanagement in München. Drei weitere Bauleiter mit der Qualifikation Bautechniker, Bauingenieur oder Architekt komplettieren mit dem Leiter des Baubüros das Team der Spezialisten. All das, was im Camp Castor neu gebaut oder unterhalten werden muss, fällt in ihr Zuständigkeitsgebiet – ob Neubau, Entwässerungsgraben oder Wachturm.
Oberstleutnant Lars T. ist Leiter des Baubüros und berichtet: „Wir haben hier ein tolles Team, das anpackt, vieles möglich macht und Lösungen für die Bedarfe der Truppe findet und realisiert.“ Der Pionier ist froh, mit Hauptfeldwebel Dominik B. und den anderen Bauleitern hier in Gao zusammenarbeiten zu können: „Die Stimmung passt, auch wenn die eine oder andere Hürde genommen werden muss.“ Das Team sitzt jeden Morgen um sieben Uhr zusammen und bespricht, was auf den Baustellen vorangegangen ist und was für den jeweiligen Tag geplant ist. Koordination untereinander ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. Das Team ist bunt gemischt und derzeit mit Pionieren des Heeres sowie der Luftwaffe besetzt.
Ohne Bürokratie fließt kein Beton
Nach der Morgenlage erledigt Bauleiter Nick die Büroarbeit. Damit die Baustellen reibungslos laufen, sind im Hintergrund viele Hebel in Bewegung zu setzen. Hauptfeldwebel Dominik B. stimmt mit dem Produzenten die Zusammensetzung des Betons ab. Je nach Bedarf gibt es speziellen Beton. „Dafür muss ich wissen: Wann brauchen wir welchen Beton? Und in welcher Menge?“ Als ausgebildeter Bautechniker stimmt er nicht nur das entsprechende Betonrezept mit dem Hersteller ab, sondern koordiniert auch die Vielzahl seiner Baustellen. Hierbei bedürfen die Neubauten nicht nur der Bauüberwachung vor Ort, sondern auch der Abstimmung mit Kräften in Deutschland.
Spezialgerät – ohne Kran geht nichts
Die Arbeiter der unterschiedlichen Firmen, die im Auftrag der Bundeswehr die einzelnen Projekte umsetzen, kommen bereits früh am Morgen in das Camp Castor, um sich einem aufwendigen Sicherheitscheck zu unterziehen. Der Objektschutzkompanie kommt dabei eine wichtige Aufgabe zu. Sie stellt unter anderem die vielen Baustellensicherer, welche die Arbeiter dauerhaft begleiten und somit für Sicherheit und den entsprechenden Baufortschritt im Camp Castor sorgen.
Auch wenn meist alles läuft, kommt es manchmal anders als geplant. Beispielsweise dann, wenn ein geplantes Baustellenfahrzeug ausfällt. „Da steigt der Puls: Wir brauchen heute noch den Ersatzkran, sonst geht es nicht weiter“, macht Nick deutlich, der via Handfunkgerät alle Hebel in Bewegung setzt. Schnell wechselnde Situationen und der Einfluss des Wetters sind beim Bau immer zu beachten.
Camp Castor verändert sich täglich
Weiter auf seiner Runde geht es auf eine Baustelle, bei der gerade der Tiefbau ansteht. „Die Medien, beispielsweise Strom und Wasser, müssen als Erstes verlegt werden, dann können auch die Fundamente angegangen werden“, so Bauleiter Nick. Dazu stimmt er sich mit der zuständigen Baufirma ab. Abstände und das richtige Gefälle der Rohre werden in englischer Sprache besprochen und immer auch vor Ort gezeigt. „Bei manchen Firmen, die nur lokale Sprachen sprechen, muss der Sprachmittler mit dabei sein oder man verständigt sich mit Händen und Füßen“, so Nick. Die Stimmung ist freundlich und respektvoll. Es ist beeindruckend, wie die Bauarbeiter bei Tageshöchsttemperaturen über 40°C und ohne Schatten richtig ranklotzen.
Laufen und CrossFit als Ausgleich zum Dienst
Insgesamt betreut Hauptfeldwebel Dominik B. derzeit sechs größere laufende Projekte. Da ist der Vormittag mit der Baustellenrunde und vielen Gesprächen sowie kurzfristig erforderlichen Anpassungen gut ausgefüllt. Um die Mittagszeit sind alle Baustellen mindestens einmal begangen worden und die Arbeiter können sich ihrem Tagwerk widmen. Der Bauleiter lässt das Mittagessen meistens ausfallen und zieht stattdessen seine Runden durch das Camp Castor auf den roten Laterit-Pisten. „Beim Laufen bekomme ich den Kopf frei, das ist einfach ein schöner Ausgleich“, so der Hauptfeldwebel. Als begeisterter Cross-Fit- Anhänger ist Nick aber auch gerne in der Box unterwegs. Bald gibt es neue Trainingsmöglichkeiten im Camp: „Ich freue mich schon auf den neuen Sport- Cross-Fit-Außenbereich, den der zweite Bauleiter, Oberfähnrich Markus M., gerade überwacht. Da kann man alle Muskelgruppen trainieren.“
Mit dem Pick-up durchs Camp
Nach dem Sport bereitet Hauptfeldwebel Dominik B. die einmal in der Woche stattfindende Infrastrukturbesprechung vor. „Da kommen alle Bereiche zusammen, die während einer Koordination von Baumaßnahmen notwendig sind. Jeder Bauleiter trägt den Sachstand über die laufenden Baumaßnahmen vor und stellt den in der Woche erreichten Baufortschritt dar – verbunden mit einem kurzen Ausblick darauf, was in der nächsten Woche erwartet wird.“
Und schon geht es weiter. Ziel sind mehrere Regenrückhaltebecken, die im Bauunterhalt instandgesetzt werden sollen. „Dann sammelt sich das Wasser in den Becken und steht nicht überall im Camp“, führt Hauptfeldwebel Dominik B. aus. Im Anschluss fährt er noch einmal seine Baustellen ab und freut sich, dass es heute wieder vorangegangen ist. Nach dem Abendessen geht es erneut an den PC. Zum Feierabend ist die Sonne bereits über dem Camp Castor untergegangen.