Das Laborteam im Camp Castor

Blut und Wasser – Analyse in der Wüste

Blut und Wasser – Analyse in der Wüste

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

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Wer kein Blut sehen kann, ist bei ihnen falsch. Das Laborteam im Camp Castor wertet täglich Proben aus. Viren und Bakterien gehören genauso zu ihrem Job wie Schwermetalle und Blutplasma.

Eine Soldatin schüttet Wasser in ein Behältnis, das auf einem Gerät steht, das an ein Glasgefäß angeschlossen ist

Oberfeldwebel Laura W. bereitet die mikrobiologische Untersuchung des Wassers vor

Bundeswehr/Björn Kapfer

Oberfeldwebel Laura W. hat ein ruhiges Händchen. Das braucht die gelernte Veterinärmedizinisch-technische Assistentin auch, wenn sie Abstriche auf Nährböden gibt, Proben begutachtet oder Wasser zur Filtrierung vorbereitet. Das Testen des Wassers gehört zu ihren täglichen Aufgaben. Sie gibt es hierzu in einen Trichteraufsatz, an dessen Boden sich ein Filtertuch befindet. Nachdem die Probe in das Gefäß geschüttet wurde, wird sie durch Unterdruck angesaugt.

„Dies ist mein erster Auslandseinsatz und ich freue mich, mein Fachwissen hier anwenden zu können“, erzählt Laura W., während die Wasserprobe durch die Apertur läuft. Sollten sich Verunreinigungen im Wasser befinden, würden diese darin haften bleiben. Das Tuch wird anschließend in eine Petrischale gegeben und landet im Brutschrank. Sollten sich Erreger im Wasser befinden, lassen diese sich nach einigen Tagen nachweisen.

Qualitätsmanagement mit Hightech

Die Soldatin sitzt vor einem Bildschirm, auf dem ein farbiges 3D-Modell zu sehen ist.

Ein 3D-Modell zeigt die Zusammensetzung des Wassers

Bundeswehr/Björn Kapfer

Wasser ist nicht gleich Wasser. Die Zusammensetzung des Trinkwassers kann variieren. Um eine gleichbleibend hohe Qualität sicherzustellen, werden die Proben unter anderem durch den Hochleistungsflüssigchromatographen analysiert. Oberstabsapotheker Natalie K. begutachtet das Ergebnis auf einem Computerbildschirm. „Je mehr von einem Stoff vorhanden ist, desto höher ist der Ausschlag beim 3D-Modell“, erläutert die Apothekerin das Prinzip. Durch das Verfahren lassen sich Verunreinigungen im Wasser nachweisen. Befindet sich der Wert außerhalb der Norm, muss das Team der Ursache auf den Grund gehen. So können die Werte auf einen Rohrbruch oder auf Fabrikationsfehler an Teilen der Duscharmaturen hinweisen. Hier beginnt dann die Ermittlungsarbeit.

Die Arbeit mit dem Lebenssaft

Eine Soldatin gibt eine Probe in ein Blutbildgerät.

Das Blutbildgerät gibt Aufschluss über die Anzahl der Blutkörperchen

Bundeswehr/Björn Kapfer

Wenn Soldatinnen und Soldaten im Einsatz erkranken, melden sie sich beim Truppenarzt im Camp. Dieser untersucht dann die Kameradinnen und Kameraden und stellt im besten Fall direkt eine Diagnose. Kann der Arzt die möglichen Krankheiten nur schwer eingrenzen, steht ihm das Labor mit seinen Analyseverfahren zur Verfügung. Der oder dem Erkrankten können je nach Verdacht bis zu fünf Blutproben entnommen werden, die dann auf schnellstem Weg ins Labor gebracht werden. Oberfeldwebel Anina N. nimmt die Proben entgegen und liest die vom Arzt beigefügte Anforderung, damit sie weiß, welche Testverfahren durchzuführen sind.

Heute prüft die Medizinisch-technische Laborassistentin zunächst die Blutwerte der ersten Probe. Dazu stellt sie die kleine Ampulle in das Blutbildgerät. Nach der Messung zeigt es unter anderem die Anzahl der weißen und roten Blutkörperchen an. Die Soldatin trägt die Daten in ihren Befundbogen ein und beginnt mit dem nächsten Testverfahren. Um beispielsweise eine Erkrankung der Leber auszuschließen, steht ein klinisch-chemisches Analysegerät im Labor. Routiniert gibt Anina N. die Proben in das Gerät und startet das Analyseprogramm. Je nach gewähltem Testverfahren liegen die Ergebnisse nach wenigen Minuten bis hin zu einigen Stunden vor. Mit dem Ergebnis ihrer Tests können die behandelnden Ärztinnen und Ärzte nun weitere Maßnahmen ergreifen, um ihre Patientinnen und Patienten zu behandeln.

Mit dem Blick fürs Detail

Eine Soldatin sitzt vor einem Mikroskop.

Mit dem Mikroskop ist Hauptfeldwebel Sina K. auf der Suche nach den Krankheitserregern

Bundeswehr/Björn Kapfer

Was mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen ist, zaubert das Mikroskop auf den Bildschirm am Arbeitsplatz von Hauptfeldwebel Sina K. „So sieht ein Malariaparasit aus“, erklärt die Soldatin und zeigt auf den Computerbildschirm neben dem Mikroskop. In den roten Blutkörperchen hat er sich eingenistet und erscheint nun gut sichtbar auf dem Display. In diesem Fall handelt es sich nur um eine Probe aus einem der vorherigen Kontingente. In ihren bisher fünf Auslandseinsätzen hat die Soldatin schon viel gesehen und erlebt. Einen Plasmodienbefall bei ihren Kameradinnen und Kameraden hat sie jedoch zum Glück noch nicht nachweisen müssen.



von Björn Kapfer

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