Letztes Einsatzkontingent MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali
Letztes Einsatzkontingent MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali
- Datum:
- Ort:
- Gao
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- 2 MIN
Seit Oktober 2023 hat das 24. – und damit letzte – deutsche Einsatzkontingent MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali begonnen. Mit Ende der Mission gilt es, alles wieder sicher nach Hause zu bringen. Eine logistische Herausforderung in der Sahelzone.
Ein Jahrzehnt lang beteiligte sich die Bundeswehr am UNUnited Nations-Friedenseinsatz MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali. Mit dem geplanten Ende der Mission zum Jahresende 2023 werfen wir noch einmal einen Blick auf die Herausforderungen und Entwicklungen, die den „Endspurt“ im Camp Castor in Gao prägen werden.
Kernauftrag und gleichzeitig größte Herausforderung ist die sichere und vor allem geordnete Rückverlegung von Material und Personal. Dabei steht die Sicherheit der deutschen Soldatinnen und Soldaten im Vordergrund. Die Sicherheitslage in Mali ist herausfordernd, denn im Zuge des bereits voranschreitenden Abzugs aller UNUnited Nations-Truppen im Land verschlechtert sich die Lage zunehmend und wird unübersichtlicher. Daher kommt es auch zu mehr Gefechten und Anschlägen in der Region. Die Bundeswehr ist dabei kein Ziel, aber es besteht das latente Risiko, unbeabsichtigt in die Eskalation hineingezogen zu werden.
Camp Castor liegt direkt neben einem Flughafen, den auch die malische Armee nutzt. Dieser ist das Nadelöhr und essenziell für die geordnete Rückverlegung. Ein Anschlag im Bereich des Flughafens wäre folgenreich für die ehrgeizige Aufgabe, bis Jahresende das gesamte sicherheitsempfindliche Material auszufliegen.
Hauptauftrag und Herausforderung – die Rückverlegung
Der Flughafen Gao ist zudem begrenzt in seinen Kapazitäten, da die Landebahn nicht besonders groß ist. Daher können hier große Schwerlasttransportflugzeuge wie die Antonow AN-124 nicht landen. Deshalb fliegt die Bundeswehr ihr Material entweder in kleineren Maschinen direkt nach Deutschland oder zunächst nach Bamako, Niamey in Niger oder Dakar im Senegal, von wo es dann in größeren Transportflugzeugen heimgeflogen wird. Diese Vielfalt an Optionen ermöglicht es auch, auf unvorhergesehene Lageänderungen reagieren zu können.
Flexibilität als Schlüssel zum Erfolg
Dass es auf diese Reaktionsfähigkeit ankommt, hat sich in den letzten Wochen gezeigt. Anfang September kam es zu einem Selbstmordanschlag in unmittelbarer Nähe des Flughafens, bei dem auch der Tower in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Aber auch schwere Stürme mit über 130 km/h Windgeschwindigkeit sind in dieser Region keine Seltenheit. Flexibel reagieren zu können, ist hier die Schlüsselfähigkeit.
Nach Hause kommen
Nicht nur Material wird konsequent nach Deutschland zurückgeführt, auch das Personal fliegt nach Hause.
Von den ursprünglich über 1.000 Soldatinnen und Soldaten ist nur noch ungefähr die Hälfte vor Ort. Sobald der Großteil des Materials ausgeflogen ist, werden nur noch diejenigen im Camp Castor sein, die für die Sicherheit und Abläufe der letzten Tage zwingend vonnöten sind. Da auch die Truppenküche bald geht, werden sich alle umso mehr auf die erste Mahlzeit zu Hause freuen. Sobald das Küchenpersonal das Land verlässt, essen die Kontingentangehörigen in Mali nur noch die Fertigmahlzeiten der Bundeswehr, weitläufig auch als EPaEinpersonenpackung, Einpersonenpackung, bekannt.