„Lachen helfen e.V.eingetragener Verein“ und CIMICMultinational Civil-Military Cooperation Command unterstützen Waisenheim in Gao
„Lachen helfen e.V.eingetragener Verein“ und CIMICMultinational Civil-Military Cooperation Command unterstützen Waisenheim in Gao
- Datum:
- Ort:
- Gao
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Irkoy Gomno, so heißt die Grundschule in Gao, die auch ein Waisenheim beherbergt. Inmitten der Kinder sitzen auf dem Schulhof zwei ältere Damen, die Besitzerin, Madame Zainabou Maiga und die Direktorin, Madame Fatoumata Maiga. Sie strahlen eine unendliche Güte und Liebe zu den Kindern aus - aber auch Besorgtheit. Das CIMICMultinational Civil-Military Cooperation Command-Team des 12. Deutschen Einsatzkontingents MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali konnte ihnen einen Teil ihrer Sorgen nehmen.
Madame Zainabou Maiga hat das Waisenheim 2002 gegründet. „Ich sah auf dem Markt, dass so viele Kinder im Müll auf der Straße nach Essbarem suchten – und es aßen“, erzählt sie. „Gott wollte, dass ich etwas tue. Und so fing ich mit kleinen Zelten an, um Kindern ohne Eltern ein Zuhause zu geben.“ Die energische Dame war unermüdlich: Sie bat um Spenden – und ihr wurde geholfen. Nach zwei Jahren konnte sie ihr Waisenheim um eine kleine Grundschule erweitern – und sie in festen Gebäuden mit einem Schulhof unterbringen. Die Schüler zahlen ein kleines Schulgeld und so trägt sich ihre Einrichtung notdürftig. Die Kinder stammen aus allen in Gao lebenden Volksgruppen und Konfessionen; für Zainabou Maiga zählt allein die Bedürftigkeit der Kinder.
Der Zahn der Zeit, die starken Regenfälle in den Regenzeiten forderten jedoch nach rund 15 Jahren ihren Tribut: Die schlechte Bausubstanz der Schul- und Heimgebäude wurde baufällig, die Dächer gaben nach und stürzten zum Teil ein.
„Lachen helfen“ hilft
Das CIMICMultinational Civil-Military Cooperation Command-Team erkannte: Hier muss schnell gehandelt werden, da die Gefahr bestand, dass die Schäden sich noch verschlimmern. Zainabou Maigas Anträge an ihre bisherigen Unterstützer, blieben unbeantwortet. Hier sprang der Verein „Lachen helfen“ ein: „Es war für uns selbstverständlich, die von Soldaten des 12. Deutschen Einsatzkontingents MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali betreute Dachinstandsetzung des Waisenheims Irkoy Gomno in Gao schnell und unbürokratisch finanziell zu unterstützen“, so Roderich Thien von „Lachen helfen e.V.eingetragener Verein“.
Ein lokaler Bauunternehmer war schnell gefunden. Das CIMICMultinational Civil-Military Cooperation Command-Team übernahm das Management, schloss die notwendigen Verträge und führte die notwendigen Kontrollen und Abnahmen durch. In wenigen Wochen baute der Bauunternehmer wie bestellt ein Stahlgerüst in die Mauern der Schule ein, stockte sie ein wenig auf, erneuerte die Fenster und setzte ein Stahldach auf. Um die Aufheizung der Klassenräume zu vermindern, wurde eine Zwischendecke mit Entlüftung eingezogen. Nun sind die Bauarbeiten beendet, es müssen lediglich die Wände noch gestrichen werden – was bereits geplant ist.
Schulbetrieb und Waisenheim unter schwierigen Bedingungen
Spricht man mit Madame Fatoumata Maiga, der Direktorin, spürt man ihre mütterliche Liebe und ihre Sorge um die Kinder. „Die Kinder kommen morgens ohne Frühstück in die Schule“, erzählt sie. „Mit leerem Bauch können die Kinder nicht lernen, und deswegen gab es bei uns bisher immer ein gemeinsames Frühstück für die Kinder. Damit ist es nun leider vorbei, ich kann den Kindern kein Essen mehr geben, denn ich habe dieses Jahr noch keine Hilfe erhalten.“
Madame Fatoumata Maiga zeigt in den Klassenraum der fünf- bis sechsjährigen Erstklässler. Sie lernen gerade auf Französisch bis 20 zu zählen. Dicht gedrängt sitzen 55 Kinder in dem etwa 15 Quadratmeter großen Klassenzimmer auf dem Boden, die Tafel steht am Boden an die Wand gelehnt. „Die Wände sind nicht verputzt und die Kinder sitzen auf dem Fußboden – das ist nicht gut“, sagt sie mit sorgenvollem Blick. „Sie lernen so gerne und schnell, aber die Aufmerksamkeit leidet.“
Eine kleine Insel der Sauberkeit für die Zukunft Malis
Der Schulhof ist klein, aber fast gemütlich. Ein Baum spendet Schatten. Im Vergleich zu deutschen Schulhöfen ist er leer - Spielzeug ist hier nicht zu finden, auch keine Fußballtore oder Basketballkörbe, keine Klettergerüste. Aber er ist eine Insel der Geborgenheit, Sauberkeit und Ruhe für die Kinder. Nachdem sie für die deutschen Soldaten unter Anleitung ihrer Lehrerinnen die Hymne Malis gesungen haben, laufen sie fröhlich durcheinander. Immer wieder gehen sie auf die deutschen Soldaten zu und geben ihnen die Hand – und halten sie fest: Weiße Haut, das haben sie noch nicht gesehen. Einige der Kinder grillen etwas Fleisch über dem offenen Feuer, für alle wird es nicht reichen.
Zum Abschied schütteln die deutschen Soldaten noch einmal alle Hände. Als sie vor das Schultor auf die Straße treten, fällt ihnen erneut in den Blick, was sie schon bei ihrer Ankunft sahen: Ein stinkender Müllhaufen, der auf der Straße vor der Schule liegt. Das ist auf den Straßen Gaos kein ungewöhnlicher Anblick, denn die Stadt hat ein gravierendes Müllproblem.
Die CIMICMultinational Civil-Military Cooperation Command-Soldaten des 12. Deutschen Einsatzkontingents MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali haben erkannt: Hier muss man etwas tun. Eine Maßnahme zur Eindämmung des Müllproblems, bei der die lokale Bevölkerung aktiv eingebunden werden soll, haben sie bereits in Vorbereitung.