Inspektoren der Vereinten Nationen im Camp Castor
Inspektoren der Vereinten Nationen im Camp Castor
- Datum:
- Ort:
- Gao
- Lesedauer:
- 3 MIN
MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali ist eine Mission der Vereinten Nationen (VN), in deren militärische Struktur das deutsche Kontingent eingebunden ist. VN-Inspektoren schauen sich quartalsweise die unterschiedlichen zu erbringenden Leistungen, die dafür bereitgestellten Mittel sowie das Material der beteiligten Nationen an. Es ist das erste Mal im Laufe der Coronapandemie, dass wieder direkt vor Ort kontrolliert werden kann.
Wenn sich eine Nation an der Mission MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali beteiligt, hat sie die Möglichkeit, ihre eigenen Fahrzeuge mitzubringen – oder diese von der VN bereitgestellt zu bekommen. Die Bundeswehr bringt ihr Material und ihre geschützten Fahrzeuge aus der Heimat in den Einsatz mit. Für jedes Fahrzeug erhält die Bundeswehr von den Vereinten Nationen eine Bereitstellungsgebühr. Auch für weitere Leistungen, von der Wäscherei bis zur Internetversorgung, gibt es einen festgelegten Betrag.
Die Ausrüstung, die dem Kontingent gehört, wird jedes Quartal von VN-Inspektoren kontrolliert. Inspektionen aus einem besonderen Anlass können die kontinuierlichen Überprüfungen ergänzen. Vorbereitung ist dabei das A und O. Die Logistiker des Stabes und die Kompanien haben sich umfangreich auf diese Inspektion vorbereitet, um sie erfolgreich abzuschließen.
Gemeinsam durch das Camp Castor
Unbarmherzig brennt die Sonne über den malischen Lateritpisten im Camp Castor. Bereits vor dem Mittagessen knackt das Thermometer die 40-Grad-Marke. Den längsten Weg hat das Fahrzeuginspektionsteam der Vereinten Nationen. In unterschiedlichen Bereichen des Camps stehen Fahrzeuge, die es zu überprüfen gilt. Los geht es bei der Gemischten Aufklärungskompanie, dann geht es weiter zur Objektschutzkompanie. Die Fahrzeuge der Unterstützungskompanie und der Sanität folgen. Zum Abschluss wird die drohnengestützte Aufklärung mit dem System LUNALuftgestützte unbemannte Nahaufklärungsausstattung bewertet. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis die Prüfer sämtliche Fahrzeuge inspizieren konnten.
Jedes Fahrzeug wird kontrolliert
Die unterschiedlichen Fahrzeuge, zum Beispiel vom Typ Fennek, Dingo oder Eagle , werden durch die VN-Inspektoren Yousuf M. aus Mali sowie Abdoulyae T. von der Elfenbeinküste nach einem festen Schema kontrolliert. Als Erstes muss der Motor gestartet werden. Läuft der Motor bereits, muss er wieder abgestellt werden – die Prüfer wollen sichergehen, dass das Fahrzeug aus eigener Kraft starten kann. Jetzt heißt es: vorfahren, bremsen, Blinker links und rechts setzen, Scheibenwischer und Wischwasser testen – letzteres ist bei dem vielen Staub unverzichtbar.
Sofern eine fernbedienbare Waffenstation auf dem Fahrzeug installiert ist, muss diese sich bewegen können und darf in ihrer Funktion nicht eingeschränkt sein. Der Technische Offizier Paul N. sieht die Inspektion gelassen und erklärt: „Die Prüfer kontrollieren hier sehr genau die Punkte, die wir ständig bei unseren Fahrzeugen überprüfen. Mit dem Ergebnis war das Inspektorenteam sehr zufrieden und daher sind wir es auch.“
Einen besonderen Höhepunkt stellen die vielfältigen Fahrzeuge der Spezialpioniere dar. Neben einer Walze werden auch mehrere Bagger kontrolliert. Dabei geht es auch um das Schwenken und Bewegen der Baggerschaufel. Die Pioniere präsentieren stolz ihren Fuhrpark und erfüllen alle Auflagen der Vereinten Nationen.
Nichts zu beanstanden
Auch Container, die Mülltrennung, die Wasseraufbereitung sowie die Küche kontrolliert das multinational zusammengestellte Team. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Bereitstellung der sanitätsdienstlichen Versorgung in der deutschen Sanitätseinrichtung im Camp Castor.
Im Deutschen Einsatzkontingent MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali in Gao gibt es eine Role 1+. Dabei handelt es sich um eine Sanitätseinrichtung, die von allen Soldatinnen und Soldaten des deutschen Einsatzkontingents im Camp Castor sowie im Notfall von zivilen Firmen genutzt werden kann. Das „+“ steht für zusätzliche Fähigkeiten, die nicht Bestandteil einer Role 1-Versorgung sind – beispielsweise das Klinisch Chemische Labor (KCL) mit eigenem Blutdepot. Hier gilt es, eine 13 Seiten lange Checkliste abzuarbeiten. Geprüft werden die materielle Ausstattung der Role 1+ sowie die militärischen Rettungsfahrzeuge – Transportpanzer Fuchs BATBeweglicher Arzttrupp sowie der Eagle IV BATBeweglicher Arzttrupp. Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit den VN-Inspektoren ist die Prüfung fast abgeschlossen und die gewonnenen Erkenntnisse werden zu einem Bericht zusammengefasst.