Inspektoren der Vereinten Nationen im Camp Castor

Inspektoren der Vereinten Nationen im Camp Castor

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

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MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali ist eine Mission der Vereinten Nationen (VN), in deren militärische Struktur das deutsche   Kontingent eingebunden ist. VN-Inspektoren schauen sich quartalsweise die unterschiedlichen zu erbringenden Leistungen, die dafür bereitgestellten Mittel sowie das Material der beteiligten Nationen an. Es ist das erste Mal im Laufe der Coronapandemie, dass wieder direkt vor Ort kontrolliert werden kann.

Viele Spähwagen Fennek mit erhöhter Waffe stehen vor Sonnenschutzdächern. Im Vordergrund ein VN-Prüfer mit Klemmbrett.

Ein Spähwagen vom Typ Fennek wird inspiziert. Als Erstes müssen das VN-Kennzeichen und der Kilometerstand erfasst werden.

Bundeswehr/Stephan Voges

Wenn sich eine Nation an der Mission MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali beteiligt, hat sie die Möglichkeit, ihre eigenen Fahrzeuge mitzubringen – oder diese von der VN bereitgestellt zu bekommen. Die Bundeswehr bringt ihr Material und ihre geschützten Fahrzeuge aus der Heimat in den Einsatz mit. Für jedes Fahrzeug erhält die Bundeswehr von den Vereinten Nationen eine Bereitstellungsgebühr. Auch für weitere Leistungen, von der Wäscherei bis zur Internetversorgung, gibt es einen festgelegten Betrag.

Die Ausrüstung, die dem Kontingent gehört, wird jedes Quartal von VN-Inspektoren kontrolliert. Inspektionen aus einem besonderen Anlass können die kontinuierlichen Überprüfungen ergänzen. Vorbereitung ist dabei das A und O. Die Logistiker des Stabes und die Kompanien haben sich umfangreich auf diese Inspektion vorbereitet, um sie erfolgreich abzuschließen.

Gemeinsam durch das Camp Castor

Zwei Prüfer in Zivilkleidung und zwei Soldaten gehen auf einer roten Lateritpiste. Im Hintergrund stehen Container.

Bei 41 Grad Celsius geht es mit dem Inspektorenteam durch das Camp Castor

Bundeswehr/Stephan Voges

Unbarmherzig brennt die Sonne über den malischen Lateritpisten im Camp Castor. Bereits vor dem Mittagessen knackt das Thermometer die 40-Grad-Marke. Den längsten Weg hat das Fahrzeuginspektionsteam der Vereinten Nationen. In unterschiedlichen Bereichen des Camps stehen Fahrzeuge, die es zu überprüfen gilt. Los geht es bei der Gemischten Aufklärungskompanie, dann geht es weiter zur Objektschutzkompanie. Die Fahrzeuge der Unterstützungskompanie und der Sanität folgen. Zum Abschluss wird die drohnengestützte Aufklärung mit dem System LUNALuftgestützte unbemannte Nahaufklärungsausstattung  bewertet. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis die Prüfer sämtliche Fahrzeuge inspizieren konnten.

Jedes Fahrzeug wird kontrolliert

Ein Dingo und ein Transportpanzer Fuchs mit zwei Prüfern und einem deutschen Soldaten

Die Fahrzeug-Inspektoren der Vereinten Nationen prüfen nach einem festgelegten Schema

Bundeswehr/Stephan Voges

Die unterschiedlichen Fahrzeuge, zum Beispiel vom Typ Fennek, Dingo oder Eagle , werden durch die VN-Inspektoren Yousuf M. aus Mali sowie Abdoulyae T. von der Elfenbeinküste nach einem festen Schema kontrolliert. Als Erstes muss der Motor gestartet werden. Läuft der Motor bereits, muss er wieder abgestellt werden – die Prüfer wollen sichergehen, dass das Fahrzeug aus eigener Kraft starten kann. Jetzt heißt es: vorfahren, bremsen, Blinker links und rechts setzen, Scheibenwischer und Wischwasser testen – letzteres ist bei dem vielen Staub unverzichtbar.  

Sofern eine fernbedienbare Waffenstation auf dem Fahrzeug installiert ist, muss diese sich bewegen können und darf in ihrer Funktion nicht eingeschränkt sein. Der Technische Offizier Paul N. sieht die Inspektion gelassen und erklärt: „Die Prüfer kontrollieren hier sehr genau die Punkte, die wir ständig bei unseren Fahrzeugen überprüfen. Mit dem Ergebnis war das Inspektorenteam sehr zufrieden und daher sind wir es auch.“

Einen besonderen Höhepunkt stellen die vielfältigen Fahrzeuge der Spezialpioniere dar. Neben einer Walze werden auch mehrere Bagger kontrolliert. Dabei geht es auch um das Schwenken und Bewegen der Baggerschaufel. Die Pioniere präsentieren stolz ihren Fuhrpark und erfüllen alle Auflagen der Vereinten Nationen.

Nichts zu beanstanden

Unter einem Sonnenschutz stehen ein Transportpanzer Fuchs sowie zwei VN Inspektoren

Das VN-Inspektorenteam überprüft den Transportpanzer Fuchs eines beweglichen Arttrupps

Bundeswehr/Dirk Jechow

Auch Container, die Mülltrennung, die Wasseraufbereitung sowie die Küche kontrolliert das multinational zusammengestellte Team. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Bereitstellung der sanitätsdienstlichen Versorgung in der deutschen Sanitätseinrichtung im Camp Castor.

Im Deutschen Einsatzkontingent MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali in Gao gibt es eine Role 1+. Dabei handelt es sich um eine Sanitätseinrichtung, die von allen Soldatinnen und Soldaten des deutschen Einsatzkontingents im Camp Castor sowie im Notfall von zivilen Firmen genutzt werden kann.  Das „+“ steht für zusätzliche Fähigkeiten, die nicht Bestandteil einer Role 1-Versorgung sind – beispielsweise das Klinisch Chemische Labor (KCL) mit eigenem Blutdepot. Hier gilt es, eine 13 Seiten lange Checkliste abzuarbeiten. Geprüft werden die materielle Ausstattung der Role 1+ sowie die militärischen Rettungsfahrzeuge – Transportpanzer Fuchs  BATBeweglicher Arzttrupp sowie der Eagle  IV BATBeweglicher Arzttrupp. Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit den VN-Inspektoren ist die Prüfung fast abgeschlossen und die gewonnenen Erkenntnisse werden zu einem Bericht zusammengefasst.  


  • Vor Schüttgutkörben steht ein Transportpanzer Fuchs. Ein Zivilist hebt den Daumen.

    Ein Transportpanzer Fuchs der Kampfmittelabwehrkräfte im Camp Castor hat es durch die Inspektion geschafft. Mit Bordwaffe und der gesamten Bordausstattung ging es in die Kontrolle.

    Bundeswehr/Stephan Voges
  • Auf einer roten Sandpiste steht ein Lkw der Bundeswehr, der mit Schlämmkreide weiß angemalt ist. Davor steht ein Zivilist.

    Ein MAN- Siebentonner, militärisch geländegängig, wird vom Inspektor der Vereinten Nationen überprüft. Die Vielfalt der Fahrzeuge findet der Prüfer beeindruckend.

    Bundeswehr/Stephan Voges
  • Auf einer roten Sandpiste liegen drei Transportkisten, in denen sich die Drohne Aladin befindet. Dahinter steht ein Prüfer.

    Die Drohnen ALADINAbbildende Luftgestützte Aufklärungsdrohne im Nächstbereich können auf dem Spähwagen Fennek mitgenommen und dann vor Ort im Einsatzraum zur Aufklärung genutzt werden. Der Prüfer schaut sich die Technik ganz genau an.

    Bundeswehr/Stephan Voges
von Stephan Voges

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