Ein Fallschirm reist von Afghanistan nach Mali
Ein Fallschirm reist von Afghanistan nach Mali
- Datum:
- Ort:
- Gao
- Lesedauer:
- 1 MIN
Ein Fallschirm mit dem Namen „Tausend Augen für Frieden und Toleranz“ begleitet derzeit die Soldatinnen und Soldaten im MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali-Einsatz. Das Besondere: Das Kunstwerk war bereits im ISAFInternational Security Assistance Force-Einsatz in Afghanistan und transportiert eine Botschaft, die auch zum Ende des Friedenseinsatzes der UNUnited Nations in Mali wichtig ist.
Am 27. August 2023 fand im Kirchenzelt im malischen Gao der sonntägliche Gottesdienst statt. Dieser stand unter dem Jahresmotto der evangelischen Kirche – „Du bist Gott, der mich sieht“ – und wurde vom Militärdekan Mirko W. gestaltet.
Das „Sehen“ wurde durch ein Objekt besonders deutlich: Der saarländische Künstler Mike Mathes schickte seinen mit Augen bemalten weißen Fallschirm „Tausend Augen für Frieden und Toleranz“ in das Einsatzgebiet. Dieser Friedensfallschirm schmückte mehrere Wochen lang das Kirchenzelt im Camp Castor und ist ein Schirm mit Geschichte. Er war vor 14 Jahren, im April 2009, Teil eines Gottesdienstes, als im Camp Marmal der in diesem Einsatz gefallenen Soldaten gedacht wurde. Von August bis September hing er dann im Haus Benedikt, der damaligen Camp-Kirche in
Masar-i Scharif in Afghanistan.
Sehen, wo man gebraucht wird
Zwei Teilnehmer des Gottesdienstes in Gao kannten diesen Schirm noch aus Afghanistan. Sie berichteten den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern von ihrer besonderen Verbindung zu diesem Kunstwerk.
In seiner Andacht stellte Militärdekan Mirko W. heraus, dass sich Mike Mathes für Frieden, Toleranz und Vielfältigkeit einsetzt. „Sehen und das Gesicht zeigen. Der, der hinsieht, zeigt auch Gesicht. Zeigt: Auch ich möchte gerne noch etwas verändern, ich glaube daran, dass sich was verändern kann.“ Die Augen auf dem Schirm seien einerseits Symbol des Hinschauens, andererseits Symbol des Willens, etwas zu verändern, so der Militärdekan in seiner Predigt. Eine Botschaft, die von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Gottesdienstes zum Abschluss im wahrsten Sinne des Wortes auf Händen getragen wurde.