Military Police

Feldjäger im Einsatz bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali

Feldjäger im Einsatz bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

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Die nur 17 Mann starke Einheit hat sich im Camp Castor als Dienstleister für Ordnung und Sicherheit sowie als Freund und Helfer einen guten Ruf erarbeitet. Feldjäger gelten meist als unnahbar und verschlossen. Diese Erfahrung hat in Gao niemand gemacht.

Ein Fahrzeug und mehrere Soldaten in der Wüste

Nur eine von vielen Aufgaben: Die Feldjäger auf einer Patrouille in der Nähe von Gao

Bundeswehr/Marcus Schaller

Die Feldjäger unterstützen und entlasten die Objektschutzkompanie bei der Durchführung von „Ground Defense Area“ (GDA)-Patrouillen. Diese Patrouillen werden in unmittelbarer Umgebung vom Camp Castor und der Stadt Gao durchgeführt. Dabei werden Straßen und Wege erkundet. Bestimmte Punkte im Gelände werden angefahren, ihre Eignung zur Geländeüberwachung wird bewertet, dokumentiert und weitergeleitet. Auch der Kontingentführer des deutschen Einsatzkontingentes hat bereits auf diese Expertise zurückgegriffen und die Feldjäger begleitet.
Darüber hinaus nutzt die Pressestelle des deutschen Einsatzkontingentes die Patrouillen der Feldjäger, um die Informationsarbeit der Bundeswehr und die Pressearbeit mit externen Medien zu gewährleisten.

Sicherheit gewährleisten

Mehrere Fahrzeuge stehen hintereinander am Flughafen

Die Feldjäger warten mit gepanzerten Fahrzeugen am Flughafen auf einen hochrangigen Gast

Bundeswehr/Marcus Schaller

Auch für den Schutz der militärischen und zivilen Gäste aus aller Welt sind die Feldjäger aus Gao und Bamako zuständig – in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Personenschutzteams. Dies bedarf einer präzisen Vorbereitung, Absprache, Erkundung und Planung im Voraus. „Vergisst man nur einen wichtigen Punkt, kann der ganze Einsatz zum Desaster werden“, so der Kompaniechef. Erfahrungen konnten die Feldjäger in den letzten Wochen genügend sammeln. Innerhalb von nur vier Wochen besuchten zwei Ministerinnen, zwei hochrangige Generäle und mehrere Staatssekretäre die Soldatinnen und Soldaten in Gao. „Das ist stets eine Mammutaufgabe für mein kleines Team, da der Besuch immer eine mehr oder weniger umfangreiche Delegation und meistens auch Pressevertreter beinhaltet. Aber bisher haben wir alles gut gemeistert“, berichtet Major David S.

Hundestaffel in Mali

Ein Soldat mit seinem Hund am Flussufer

Ein Hundeführer der Feldjäger sichert gemeinsam mit seinem Hund die Arbeiten der Soldatinnen und Soldaten

Bundeswehr/Markus Schaller

Die Unterstützung durch die treuesten Freunde des Menschen darf natürlich auch im Einsatz nicht fehlen. Zwei Hundeführer der Feldjäger sind mit ihren Vierbeinern hier im Wüstenklima im Einsatz. Überall Hitze und Sand: kein leichtes Umfeld für Mensch und Tier. Angepasst an die Situation verrichten sie trotzdem ihre Arbeit. Sei es beim Spüren von Sprengstoffen bei verdächtigen Fahrzeugen und Personen, bei Postsendungen oder beim Abspüren der Gepäckstücke der Heimflieger nach Deutschland. Weiterhin sichern sie Veranstaltungen, Staats- und Truppenbesuche sowie Operationen ab. Bei mitteleuropäischen Klimaverhältnissen kann ein Diensthund erheblich länger spüren, bis er bei der ohnehin anspruchsvollen Arbeit eine Pause braucht. Hier in der Sahelzone, wo die Temperaturen häufig über 40 Grad liegen, können die Hunde abhängig von der Tageszeit und dem Einsatzort nur wenige Minuten spüren.

Tatortermittlung inklusive

Ein Soldat fotografiert etwas im Wüstensand

Ein weiteres Aufgabengebiet der Feldjäger: die Beweismittel- und Spurensicherung

Bundeswehr/Marcus Schaller

Die Erheber und Ermittler der Feldjäger sind ausgebildet in der gerichtsverwertbaren Beweismittel- und Spurensicherung anhand von Spurensuche, Bilddokumentation und Asservierung einschließlich DNS-, Fuß- und Fingerspuren. Sie werden zu disziplinaren Ermittlungen unterstützend hinzugezogen oder zur Sachverhaltsfeststellung nach Gefechtshandlungen eingesetzt. Im Spezialauftrag des Weapons-Intelligence-Teams sind sie an der Untersuchung improvisierter Sprengvorrichtungen, insbesondere im Hinblick auf Aufbau, Verbringungsart und Verwendung, beteiligt.

Unterstützen von Sensoren

Die „Military Police“ (MP) – wie die Feldjäger genannt werden – unterstützt auch in vielfältigster Weise die „Sensoren“ aus dem Lager. Dazu gehören der interkulturelle Einsatzberater, die operative Kommunikation, der Verbindungsoffizier zu anderen Nationen sowie der zivile Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes. Sie alle sind Sensoren zur Informationsgewinnung im Umfeld des deutschen Einsatzkontingentes. Wann immer diese Kräfte das Lager verlassen und die Sicherheitslage es nicht zulässt, dass sie alleine unterwegs sind, fahren die Feldjäger als zusätzliche Sicherung mit. Zudem unterstützen die Feldjäger die Einsatzwehrverwaltungsstelle im Camp Castor bei der Sicherung von Geld- oder Baustofftransporten.

Auch in der Luft unterwegs

Ein Hubschrauber und mehrere Soldaten im Wüstenstaub

Die Verfahrensabläufe bei verschiedenen Situationen werden bei Übungen vorher trainiert

Bundeswehr/Marcus Schaller

Zwei Feldjäger sind der Hubschraubereinsatzstaffel als „Airmarshalls“ zugeteilt. Sie sind in ständiger Bereitschaft, um bei einem medizinischen Notfall in kürzester Zeit mit dem Hubschrauber NH90 als Besatzungsmitglieder für die Vereinten Nationen zu starten. Die Luftsicherheitsfeldjäger sind nach der Landung das erste Verbindungselement mit den Soldatinnen und Soldaten am Boden. Sie sind für die Durchsuchung der Patienten auf gefährliche Gegenstände wie Waffen und Munition zuständig. Weiterhin koordinieren sie die Annäherung und Entfernung vom Luftfahrzeug bei der Verwundetenaufnahme. 
Gemäß internationaler Standardverfahren sind sie ausgebildet, das Luftfahrzeug und die Piloten in die Landezone einzuweisen, diese zuvor zu markieren und entsprechende Meldungen abzusetzen. An Bord des Luftfahrzeuges unterstützen die „Airmarshalls“ lageabhängig die Versorgung der Patienten durch medizinisches Personal während des Fluges. Diese Bereitschaft übergeben sie wöchentlich an zwei weitere Luftsicherheitsfeldjäger, die in Zusammenarbeit mit den Diensthundeteams regelmäßig Einsatzgepäck und Post auf Luftsicherheit prüfen. Hierzu sind sie im Gefahrgutwesen und im Betrieb einer Röntgenkontrollanlage ausgebildet.
 

von Marcus Schaller und Sebastian Hopp

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